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Sprachgrenzen: Bairisch auseinander gefieselt

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Durchs Reden kommen d‘Leut zam. Da trifft es sich gut, wenn man demselben Dialekt-Raum angehört. Eine sprachwissenschaftliche Einordnung.

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Durchs Reden kommen d‘Leut zam. Da trifft es sich gut, wenn man demselben Dialekt-Raum angehört. Eine sprachwissenschaftliche Einordnung.

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Zu den direkten Nachbarn hat man immer eine besondere Beziehung. Dass die geographische Nähe hier eine wichtige Funktion einnimmt, liegt auf der Hand – im Fall von Bayern und Österreich ist es aber noch viel mehr als das. Woher die besondere – nicht nur geographische, sondern auch gefühlte – Nähe kommt, lässt sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht relativ einfach beantworten: Österreich und Bayern gehören zum gleichen Sprach- bzw. Dialektraum, nämlich dem bairischen. Dabei handelt es sich zunächst einmal um eine etwas vereinfachende Pauschalisierung, da weder das alemannischsprachige Vorarlberg noch die schwäbischen und fränkischen Gebiete in Bayern zum Bairischen zählen. Für Verwirrung sorgt häufig auch die terminologische Vermischung der Begriffe „bayrisch“ und „bairisch“.

Während sich die 1825 durch König Ludwig I. eingeführte Schreibweise nur auf das politische Territorium des Freistaats Bayern bezieht, versteht man in der germanistischen Sprachwissenschaft unter dem Begriff „Bairisch“ eine Gruppe von Dialektverbänden (Nord-, Mittel- und Südbairisch), die sich durch bestimmte großregionale Gemeinsamkeiten von anderen sprachlichen Großregionen wie dem Alemannischen oder dem Ostfränkischen unterscheidet. Der Begriff bezieht sich dabei auf die ursprüngliche Namensform der Baiern – die Bajuwaren. Innerhalb des Deutschen stellt das Bairische die größte Dialektgruppe dar und wird heutzutage neben Bayern und Österreich insbesondere in Südtirol gesprochen.

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