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Internationaler Musikkongreß

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Der Internationale Musikwissenschaftliche Kongreß mit der programmatischen Bezeichnung „Wien-Mozartjahr 1956“ wurde vom 3. bis 9 Juni in 24 Sektionen durchgeführt. Als Veranstalter zeichneten die Oesterreichische Akademie der Wissenschaften und die Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Oesterreich. Den Ehrenschutz hatte Bundespräsident Dr. h. c. Körner übernommen, die feierliche Eröffnung erfolgte durch Bundesminister Dr. Drimmel..

In seiner Programmrede profilierte Univ-Prof. Dr. Erich Schenk die Aufgaben des Kongresses im ' Sinne der. Erörterung organisatorischer Möglichkeiten über die Spezialreferate hinaus, zu deren Besprechung im Geist gegenseitiger Hochachtung und aufgeschlossener Verständigungsbereitschaft die .Teilnehmer aufgerufen wurden. In der Tat wurde die mehr-weniger ungezwungene Form des Gesprächs als die ergiebigste und bereicherndste immer wieder erkannt und gepflegt und die erreichte wissenschaftliche Ausbeute von allen Teilnehmern rühmend hervorgehoben. Ueber hundertvierzig Referenten aus 25 Nationen kamen zu Wort. Von den 24 Sektionen waren .6 mit insgesamt ? Vortragenden Mozart allein, gewidmet. Die übrigen beJ faßten sich mit vergleichender Musikwissenschaft musikalischer -Folklore. Akustik und Musikpsychologie, Musikästhetik, Biographien, Musiksoziologie, Problemen der Musikwissenschaft und des Musiklebens, Musiktheorie, Musikdokumentation, Editionspraxis und Gesamtausgaben, sowie Musikgeschichte, des Mittelalters und der folgenden Jahrhunderte bis zur Gegenwart. Die Fülle der Themen konnte naturgemäß nicht hintereinander bewältigt werden; die Sektionen tagten vielmehr gleichzeitig iri zwei Vortragssälen. Die gemeinsame Schlußsitzung beendete am Samstaf. den 9. Juni, in festlicher Stimmung und angereeter Verbundenheit der Teilnehmer aus aller Welt die immens zu nennende geleistete wissenschaftliche Arbeit des Kongresses.

Man. . soll künstlerische Darbietungen nicht mit fremden Maßstäben messen. Aber Vergleiche stellen sich zwangsläufig ein, nicht nur beim Kritiker, -sondern.auch beim Publikum, Es war für das berühmte, 188S gegründete und durch seine Mahler-Pflege mit Wien besonders verbundene C o n c e r t g e b o u w-Or.chester nicht von Vorteil, daß es durch Eduard, von Beinum geleitet, unmittelbar nach den Berlinern unter. Karajan konzertierte Die holländischen Streicher schienen weniger exakt und beweglich,, die Hörner und Posaunen massiger, die Trompeten und Holzbläser schärfer, als die der Deutschen. — Aber das „singende Allegro“ in Mozarts Symphonie A-dur. einem bezaubernden und in seiner Art vollendeten Jugendwerk, gelang ebenso gut wie die stilvoll und solid musizierte H a y d n - Symphonie in D, die sechste „Londoner“. In Strawinskys „Feueryogel“-Suite und in R a v e 1 s „Daphnis und Chloe“ (2. Ballett-Suite) entfaltete das Concert-gebouw-Orchester unter seinem ständigen Leiter Eduard -/on Beinum seine noble Sonorität. Die gefeierten Gäste spielten als Zugabe die Ouvertüre-„Römischer Carneval“ von Berlioz, in der sie ihre Virtuosität und Klanggewalt nochmals demonstrieren konnten.

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