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Weihnachtsausstellungen

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Zeitgenössische religiöse Malerei und Plastik im Museum für angewandte Kunst: Die Oesterreich is c h e G e s e 11 s c h a f t für christliche Kunst zeigt eine reichhaltige Leistungsschau ihrer Mitglieder. Der Besucher gewinnt den Eindruck eines ehrlichen, häufig erfolgreichen Bestrebens, kraft der mo-' dernen malerischen und bildhauerischen Abstraktion und Symbolik in jene reine Verinnerlichung, Vergeistigung der Form und des Abbildes vorzustoßen, die das Üebersinnliche, so Unfaßbare, so eminent Anspruchsvolle in geistig wie künstlerisch gültiger Art zu versinnbildlichen vermag. In den Bereichen der Skulptur, der Fresken, vor allem aber der Glasfenster sind schöne Lösungen gefunden worden. Bekannte Maler und Bildhauer sind am Werke, darunter Hans Robert Pipal. Margret Bilger, Walter Ritter, Pepi Weixlgärtner-Neutra, Franz De£d, Lois Pregartbauer, Lydia Rappolt, Grete. Ypen, Otto Beckmann, Franz Bmwig, Maximilian Flonaiv Karl Wejs'er. -Lithos und Oelbilder von Ludwig Merwart undTheoBraunimFranzösischenSaal des Künstlerhauses: Abstrakte Kompositionen, wuchernde Gebilde, Chiffren, Muster. Alle Bedeutung kommt den Tarben zu, der Fläche und dem Einfall. Die Form ist nichts, nicht einmal eine Andeutung. Auch der Vortrag bleibt höchst eigenwillig. Sie malen das Unbekannte, das Niegeschaute. das ganz und gar Zufällige, unter Umständen Denkbare. Und doch — und vermutlich gerade deshalb — ist vieles darunter schön. Von einer Schönheit freilich, die nur den flüchtigen Durst der Augen stillt. Ein paar Meter weiter hat man es vergessen, kann es vom nächsten Bild kaum noch unterscheiden. Ist das der Schöpfung abträglich? Ganz und gar nicht. Sie steht für sich da, allein im Raum wie alle Schöpfung, und ist sich selbst genug. Sie ist auf niemanden angewiesen. Anders die Tasche des Malers — aber das steht auf einem anderen Blatt.

Gute Oelbilder von Ghita Strachwitz im Foyer des Künstlerhauses: Sehr flächig alles, in sparsam aufgetragenen, matten Farben. Die Natur wird korrekt und ein wenig stilisiert wiedergegeben, wie von perfektionierter Kinderhand gezeichnet: eher traurig, ziemlich kalt, winterlich. Die sehr literarischen Stilleben muten wie eigenwillige, aber äußerst korrekte Träume an, die Porträts sind starr und hart im Ausdruck. Sie haben weniger die Absicht, Leben darzustellen, als den Ausdruck einer erzählerischen, körperhaften Architektur zu betonen.

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