
Italiens Kloake
„Paranza – Der Clan der Kinder“ erzählt – nach einem Roman von Roberto Saviano – von neapolitanischen Straßenkindern, die sich als Mafiosi versuchen.
„Paranza – Der Clan der Kinder“ erzählt – nach einem Roman von Roberto Saviano – von neapolitanischen Straßenkindern, die sich als Mafiosi versuchen.
Zunächst sieht alles wie ein Jux aus. Ein paar 15-jährige Teenager erklimmen einen geschmückten Weihnachtsbaum in einem Einkaufszentrum, sie bringen ihn zu Fall und schleifen ihn mit vereinten Kräften davon. Einen Weihnachtsbaum zu stehlen, das ist auf den Straßen von Neapel wohl eher ein Kavaliersdelikt, verglichen mit dem, was da noch kommt. Denn die Burschen, die allesamt in den eher ärmlichen Vierteln der Stadt aufwachsen, wollen mehr vom Leben als bloß eine bescheidene Existenz, wo am Ende jeder Arbeitswoche die Mafia ihre Schutzgelder abkassieren kommt. Sie wollen selber das Viertel kontrollieren, aus dem sie stammen. Sie wollen selber reich werden. Sie wollen selber die Mafia sein.
Aus der Feder von Roberto Saviano
Roberto Saviano hat über diese Jugendlichen ein Buch geschrieben. Es ist sein erster Roman, nachdem er mit „Gomorrha“, einer fiktiven Reportage über die Mafia in Neapel weltbekannt wurde. Seither lebt Saviano unter strengem Polizeischutz, es liegen mehrere Morddrohungen gegen ihn vor. Er gilt als eine der gewichtigen Stimmen in Italien, die sich zu allen möglichen Themen äußert, aber um ihn herum existiert strenge Geheimhaltung. Seine Feinde wähnt er überall, denn der Mafia gefiel nicht, wie realistisch er ihre Machenschaften beschrieb.
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