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Heimkehrer und Kirche

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Selten ist einer der heute zerlumpt und ausgemergelt heimkehrinden Soldaten seinerzeit aus Abenteuerlust oder Kriegs-begeisterung freiwillig hinausgezogen. Die überwiegende Mehrzahl folgte unter Aufbietung ihres ganzen inneren Anstandes einfach der Einberufungsorder, die mit Kriegsgericht drohte, und wenn einer während der Kasernenausbildung die frühzeitige Abstellung zur Front als inneren Wunsch spürte, dann zumeist nicht, um dort durch Heldentaten zu glänzen, sondern um dem Terror der Kasernenhofvorgesetzten und damit der völligen Zerschlagung der eigenen Persönlichkeit zu entgehen. Die; Abstellung zur Front wurde nach einigen Wochen der Ausbildung sowieso für fast alle Einberufenen harte Tatsache, die mit der Gesundheit, von vielen mit ihrem Leben bezahlt werden mußte*. ,;

Es ist recht simpel, nun heute zu sagen, die Soldaten hätten durch Dienstverweigerung den Ausbruch desBrändes verhindern können, dem sie selbst am heftigsten ausgesetzt waren: abgesehen davon, daß man mit einer solchen, heute leicht gebrauchten Redensart der Anarchie das Wort sprechen würde, verrät eine derartige Auffassung kaum eine blaße Ahnung von der Wirklichkeit. Was uns heute als körperlich und manchmal auch seelisch zerrütteter Heimkehrer begegnet, konnte damals schon wegen der Einlußlos-'ekeit dieser zumeist ganz jungen Soldaten auf den Ablauf des Geschehens, das' von anderen und Älteren diktiert wurde, keinerlei Einfluß nehmen. Kriegsdienst als vom Geschick diktierte, durchaus apolitische Pflicht wird auch heute noch — und gar von alli-erten Soldaten respektiert: hier gilt als ehrenwert, was dort zur Gemeinheit gestempelt werden soll. Wollen wir also überhaupt einen Ansatzpunkt zu einem GesDräch mit einem Heimkehrer finden, dann dürfen wir wahrhaftig nicht in ihm, dem Opfer des Krieges, den verantwortlichen Urheber des Krieges sehen und innerlich ablehnen.

Die Kirche empfängt den Heimkehrer mit genau den gleichen Gefühlen, mit denen ihn die Mutter daheim empfangen hat: „Gut, daß du da bist!“ Ihnen, d'e aus der großen Wirrnis kommen, muß das Herz der Mutter Kirche besonders offenstehen; in der Nachfolge Christi steht der Satz: „Wer nicht gelitten hat„ was weiß der?“ Di£ Heimkehrer gehören zu den großen Wissenden, sie kommen aus grauenhaften Bewährungen und Entscheidungen.

Wir müssen groß denken von ihrem Opfer, von dem Opfer der Gefallenen. Der Tod ist ~hier nicht reine biologische Notwendigkeit, dasV natürliche Ende eines Lebens, sondern es ist ein Sterben für andere, für den Kameraden, den man schützen, für die Angehörigen, die man vor dem Grauen des Krieges bewahren will — es ist also ein Opfertod; vielleicht auch ein Sühnetod. Dies eine hat der Tod des Herrn und der Gefallenen gemeinsam: Es ist ein Sterben für andere! Und darin liegt in jedem Fall Größe!

Die Kirche kann nicht zu jenen gehören, die den Soldaten, wenn er erfolgreich ist, bekränzt und auf Händen trägt — wenn er aber geschlagen sich heimschleichen muß, ihm die Schulterstücke herunterreißt und die Gräber der Gefallenen schmäht. Die Kirche mißt eine Haltung und eine Leistung nicht nach dem Erfolg, sondern nur nach der Größe und Reinheit des Herzens. Und da gibt es vor Gott keine Pauschalurteile, ebensowenig wie es auf dieser Welt ein Kollektivgewissen gibt, das den einzelnen der ganzen individuellen Verantwortlichkeit entheben würde. Wenn alle anderen billige, aber falsche und ungerechte Pauschalurteile über den Heimkehrer fällen, dann muß eben die Kirche, wie schon manchmal in anderen Fragen, die einzige Macht sein, die dem Heimkehrer Gerechtigkeit widerfahren läßt.

Sechs Jahre mußten sie den Krieg mitmachen, sechs Jahre der kostbarsten Zeit ihres Lebens opfern, Tag für Tag wurde Übermenschliches verlangt, oft haben sie dem Tod ins Auge gesehen, und sie haben dabei nur das getan, was ihnen ihr eigenes persönliches Gewissen zu tun befahl. Und nun kommen sie heim, nein — müssen sich heimschleichen, finden oft fragende Blicke und Verständnislosigkeit und würde-

* Folgende Vorarbeiten wurden benützt: ESr. A. Tesarek, Wien IX., Vortrag im Volksbildungsheim; „Furche“, 1946/4, Artikel „Heimkehrer“; „Die Wiener Bühne“. Februar 1946, Artikel „Auf der Suche nach Österreich (2)“; „Der Ruf“, Salzburg, 1 '1'„Brief an einen Heimkehrer“.

lose Frauen, Da ist für viele die Stellungnahme der Kirche dem Heimkehrer gegenüber der letzte Halt, sie wollen eine Antwort auf die Frage: Was hältst du von uns, Kirche? Sind wir nun Heroen oder Verbrecher oder ar.me Narren?

Diese Heimkehrer sind nüchterne, kritisch wertende, aber dabei innerlich gerade und offene Menschen geworden, freilich wurden sie alle recht hart Auch die Jungen hatte das Schicksal bald zu Männern gemacht. Doch bestand ihre Mannhaftigkeit fast ausschließlich in jener frühgestählten Härte, der das Wachstum reifender Jahre, die innere Fülle fehlt. Kaum aus der Schule heraus, die im Waffenlärm des Krieges die seelisch-geistige Erziehung nur auf den fanatischen Karnjjfgedanken des Nationalsozialismus abgestimmt hatte, hatte sich diese Jugend wohl bald den Platz unter den Alten erkämpft. Ohne jemals eine wirkliche Jugend gehabt zu haben, glichen sie einer Nuß mit einer harten, schönen Schale ohne ausgebildeten Kern.

Diese innerlich unausgegor'enen, in letzten und tiefsten Fragen suchenden und oft unklaren Menschen wurden nun plötzjich aus der äußeren Bindung der soldatischen Gemeinschaft ihrer Einheit, die sie zu frühreifen Männern hatte werden lassen, herausgerissen in die Haltlosigkeit eines Massengefangenenlagers. Der totale Krieg — oder besser gesagt, die totale Ausschaltung auch der letzten Hemmungen von seiten des Christentums — hat nicht nur-die wehrlose Zivilbevölkerung in seinen Totentanz miteinbezogen, er läßt auch nach dem Ende des Kampfes alle Marken wie Ritterlichkeit oder Anerkennen der Würde des Menschen vergessen und macht den Kriegsgefangenen, zumindest in manchen Gebieten, zum modernen Sklaven fast ohne jedes persönliche Recht.

Die Stacheldrahtpsychose

Der Kriegsgefangene wurde schon durch die ungeheuren Massen der Mitgefangenen zum Nichts — die überwiegende Mehrzahl der Soldaten kam ja erst 1945 in Gefangenschaft —, er war damit aus der ihn bisher tragenden Gemeinschaft seiner Einheit gerissen und vollkommen schutzlos geworden. Im Gefangenenlager stand er unter der starken seelischen Belastung der sechs Kriegsjahre, der nahezu vollkommenen Zer trümmerung seiner alten Welt und der Unsicherheit über seine persönliche Zukunft. Die lähmende Angst und Sorge um seine Familie, von der ihn auch nicht die geringsten Nachrichten erreichten, zumindest viele Monate nicht, peinigen unausgesetzt. Die zermürbende Wirkung des Wartens auf 'die Entlassung, die oft versprochen wird, aber nicht kommen will, Hunger, Kälte, Unsauberkeit, unerträgliche Menschen, die ihn ständig umgeben, der Stacheldraht, der ihm seine Unfreiheit zum Bewußtsein bringt, all das verstärkt sein Leid. Noch mehr peinigt ihn die Einsicht in die Sinnlosigkeit all seiner und seiher Kameraden Mühen und Opfer in den vergangenen Jahren, bei manchen vielleicht auch die noch durchaus unbewußte „Kollektivschuld“ am Krieg, die wieder wie 1918 vorwiegend der Besiegte fühlt. Diese Tatsachen schaffen im Kriegsgefangenen eine seelische Situation — Stacheldrahtpsychose genannt —, die zu einer starken seelischen Labilität führt. Da der Kriegsgefangene sein Ich, seine ganze Persönlichkeit auf das schwerste bedroht fühlt, entwickeln sich in ihm vielfältige, in der Form oft einander entgegengesetzte Minderwertigkeitsgefühle. Diese wieder lassen das rechte Maß in der Beurteilung des Augenblicks und den Sinn für die Wirklichkeit verlorengehen: es triumphiert das Gerücht.

Je härter die Form der Kriegsgefangenschaft,- um so deutlicher wird eine Art seelischer Panikstimmung. Es kommt zu einem seelischen: „Rette sich, wer kann!“ Das zerbricht fast alle kulturellen und zivilisatorischen Bindungen. Was während des Krieges in der allzu engen Unfreiheit der sogenannten bürgerlichen Welt noch als Sitte, Bildung und Pflicht das Asoziale notdürftig hemmte und wenigstens das Äußere einer längst leer gewordenen Form der Gemeinschaft erhielt, war mit der Fortdauer des Krieges schwächer und schwächer geworden. Jetzt, in der vollkommenen Unfreiheit, zerbrechen alle Hemmungen. Einst selbstverständlich geübte Kameradschaft ist jetzt ausgelöscht durch krassen Egoismus. Höflichkeit wird als Schwäche, angesehen und macht krasser R;: ; chts1osiskeit Platz. Freigebigkeit und Hilfsbereitschaft ver-

schwinden. Geiz und Neid treten an ihre Stelle. Ehrlichkeit wird nicht mehr vorausgesetzt. Aufschneiderei, Prahlsucht und Lüge werden'schamlos gebraucht. Fleiß und Neigungen zu schöpferischer Arbeit arten unter dem Mangel an sinnvollen Gelegenheiten zu neurotischer Rastlosigkeit aus, die sich in Nebensächlichkeiten, zum Beispiel im Sammeltrieb erschöpft, oder aber: viele willensschwächere Kriegsgefangene resignieren und verfallen in pathologische Faulheit — ein Problem für den armen Staat, in den sie heimkehten Der Mut zum Leben und zur Gesunderhaltung verschwindet.

Diese Stacheldrahtpsychose kann erst nach der Entlassung in die Freihet abklingen. Aber eine große Zahl von Heimkehrern wird noch lange einzelne Symptome zeigen, wie sie eben angeführt wurden. — Soviel zum psychologischen Verständnis der seelischen Lage der Kriegsgefangenen.

Die Türe der Kirche

Die seelische Situation des Heimkehrers ist für eine Hinwendung zur Kirche nicht ungünstig. Einerseits gelten die gleichen günstigen Voraussetzungen wie bei den übrigen Menschen in der Heimtt, andererseits sucht gerade der H“rnkehrer nach einem Halt, nach einem ihn verstehenden Menschen, der ihn nicht anbrüllt, der ihm vielleicht sogar hilft.

Und das ist neben unserer inneren Einstellung zum Kriegsgefangenen, die unserem gesprochenen Wort den St“mpl der warmen Ante'nähme aufdrücken muß, der zweite und vielleicht' wichtigste Ansatzpunkt zur Gewinnung de Heimkehrers: praktisch geübte Karitas Vor einigen Tagen fuhr ich mit der Westbahn von Salzburg nach Wien. Hinter mir unterhielten sich Heimkehrer, die mit dem Rücken zu mir saßen, über ihre Erlebnisse seit der Entlassung; sie klagten über die Verständnis-losigkeit und Kälte, mit der sie von der Heimat aufgenommen wurden, von ihrer Heimat, nach der sie sich so lange und so innig gesehnt hatten Sie schilderten übereinstimmend, wa- ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, w:p ihnen im Gegensatz zu Deutschland, wo ihnen trotz der dort noch stärker spürbaren Kriegswunden Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit entgegenschlugen, hier in ihrer eigenen Heimat eine gleichgültige und fast abweisende Haltung begegnete, als wären sie zuwidere Gäste in der eigenen Heimat und trügen eine Schuld an sich: eines sei auch noch hinzugefügt, was sie erwähnten: Einige Pfarrhöfe, die sie namentlich nannten, in denen sie Hilfsbereitschaft oder wenigstens ein freundliches, verstehendes Wort gefunden hatten. Sie anerkannten offen daß in einem bestimmten Lande Österreichs die Fürsorge für die Heimkehrer in der Hauptsache von der Kirche geleistet werde.

Man mag Gründe anführen, daß eine solche praktische Hilfsbereitschaft in einem westlichen Bundesland leichter durchzuführen ist als bei uns. Man mag Gründe anführen, soviel man will, im Menschlichen kann uns der Ausfall eine solchen Hilfsbereitschaft niemals überzeugen Und allen, die ein Recht zu haben meinen, sich von lästigen Verpflichtungen zu befreien, seien die Worte aus dem Römerbrief in Erinnerung gebracht, die wesentlich mehr fordern als die kleinen Dienste der bescheidenen Gabe oder des guten Wortes dem Landsmann gegenüber, der erschöpft vom Felde heimkehrt: „Trachtet nicht nach hohen Dingen, laßt euch herab zum Niedrigen ... Richtet auch nicht selbst, Geliebte, sondern laßt dem Zorngericht Gottes Raum... Wenn dein Feind Hunger hat, speise ihn, | wenn ihn dürstet, so tränke ihn ...“ Diese seelische Grundhaltung, die sich, soweit uns dies möglich ist, auch in leiblicher Karitas auswirken soll, muß der heimkehrende Soldat bei uns spüren.

Vielen Heimkehrern ist im Bersten der Granaten, im • Pfeifen der Bomben, am schlichten Feldgrab und manchen in den Monaten der Besinnung in den Gefangenenlagern der Sinn für das Jenseits geschärft worden. Manche haben ja wohl schon wieder alles vergessen, was sie in der Stunde der Not in tiefster seelischer Erschütterung gelobt hatten. Aber allen ist das eindrucksvolle Gottesgericht noch in guter Erinnerung, das sie aufgeschlossen sein läßt für religiöse Werte. Sie suchen den Halt in Gott, sie suchen die Gnade.

Das Gotteserlebnis

Früher währte es , jahrhundertelang, ehe die Mühlen Gottes zu mahlen begannen.

Gerade,die Heimkehrer erlebten die gegensätzliche Spannung zwischen der Predigt der NS-Führungsoffiziere: ,Haß ist unser Gebet und Rache unser Feldgeschrei!“ und der Notwendigkeit der christlichen Nach stenliebe, des Aufeinanderangewiesenseins Sie alle haben ein rasches und sichere* Einsetzen der Mahlsteine miterlebt; in kürzerer Frist, als vorauszusehen war, ist das Unheil über die Gottesleugner und Zyniker hereingebrochen, die schönsten Uniformen wurden bald zum ärgsten Sträflingskleid; die Heimkehrer erlVbten das phrasenhafte der „Bfut-Boden-Rasse“-Predigt nicht nur in Situationen wie- in Stalingrad, wo alle Masken fielen, und auch sonst ganz oberflächliche Soldaten und Offiziere in der seelischen Erschütterung der letzten Bedrohung . 'hrer irdischen Existenz zum Ewigen, zu Gott fanden, sie erlebten jetzt nach dem Zusammenbruch alle das Versagen und Kleinwerden ihrer früher so großsprecherischen, der Naziideologie ergebenen Kameraden, sie erlebten den manchmal ekelerregenden Umschmiß der früher lautesten Schreier zum anderen Extrem — diese Heimkehrer sind wissend und kritisch geworden und suchen nun nach etwas Haltbarerem, sie suchen Gott, dessen Stärke und Macht offenbar geworden ist. Nicht alle Zeiten waren so glücklich, wenn man es so nennen will, eewesen, oft mußten Generationen in dumpfem Zweifel dahinleben und sich vor aller sichtbaren Widerlegung zu innerer Erkenntnis durchringen. Rascher und drastischer als diesmal konnte die Remedur nicht eintreten. Vielleicht war es für die ■ heute so glaubensschwache Welt notwendig, daß sie rasch ein schlagendes Beispiel göttlicher Macht erhielt, um sich zu stärken. Heute ist es leicht, religiös zu sein, so schwer es noch vor kurzem gerade auch vielen Soldaten gemacht wurde. Die Feldseelsorge beispielsweise war doch in den letzten drei Kriegs-jahren nur mehr ein propagandistisches Aushängeschild für das Ausland gewesen, während man ihre Wirksamkeit mös'ichst einzuschränken suchte. Gerade darum haben die Heimkehrer religiösen Hunger.

Wenn der Heimkehrer bei uns. den 'Menschen in seiner Heimat, Verständnis für seine besondere Lage spürt, wird es uns leichter sein, ihm wieder Mut zum Leben zu geben. Wenn der Priester als Vertreter der Kirche von der Kanzel zum Heimkehrer spricht, dann wird dabei wohl noch eines zu berücksichtigen sein: Als Soldat mußte er sechs Jahre lang jeden Befehl ausführen, ohne über ihn lange Betrachtungen anstellen zu können, ohne die innere Einsicht in seine Zweckmäßigkeit und Richtigkeit zu haben. Wir sollenden Heimkehrer wieder als Menschen ansprechen, dem man nicht nur rasch einige religiöse Wahrheiten an den Kopf wirft; wir wollen uns bemühen, diesen Mensdien, die seit ihr-er Schulentlassung auf vielen profanen Wissensgebieten Fortschritte gemacht haben, im religiösen Wissen aber vielfach noch in den Kinderschuhen steckengeblieben sind, unsere christliche Religion zu erklären, zu begründen, etwa so, wie in einer höheren Schule. Ich will damit keineswegs einem Rationalismus das Wort reden, sondern auf eine psychologische Tatsache hinweisen: Als Soldat mußte der Heimkehrer alles ohne zu fragen hinnehmen. Jetzt soll er dasWarum wissen, er soll von der Schönheit, dem logischen

Aufbau unseres christlichen Glaubens eine kiinting bekommen, jetzt soll er spüren, daß er wieder als Mensch gewert?8t wird, den man denken und fragen läßt.

Die kommende Zeit und damit auch die religiöse Lage in ' unserer Heimat wird von den Männern gestaltet werden, die als Heimkehrer, jetzt noch teils verachtet, teils bemitleidet, nur wenig unterstützt, sich heimschleichen. Nicht nur diese Erkenntnis, sondern auch unsere christliche Pflicht der Nächstenliebe möge uns das richtige Verständnis und damit das rechte, freundliche Wort und, wo es möglich ist, die hilfsbereite Tat finden lassen, um diesen religiös zumeist recht aufgeschlossenen Menschen durch unsere Haltung den Weg vorzuleben, den sie suchen. Soweit sie wirklich in der das Leben bedrohenden, aber die Seele läuternden Frontatmosphäre gewesen waren, werden sie den guten Kern dazu, vielleicht in einer etwas rauhen äußeren Schale, frühreif zwar, aber noch bildungsfähig, mitheimgebracht haben. Es ist die Zeitaufgabe der Kirche, diese religiöse Saat, die Gott in die Männerherzen unserer Generation gelegt hat, zu begießen und zum Wachstum zu bringen .

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