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KULTURALMANACH 1959. Herausgegeben vom Steirischen Schriftstellerverband. Verlag G. Scheuer, Graz. 112 Seiten.

In sauberem Gewände erscheint zum zweiten Male der steirische Kulturalmapach. Schon dem Einband hat es gut getan, daß sich die „Techniker” seiner angenommen haben: sehr wirksam wird er vom Negativklischee des Altarentwurfs für die Allerheiligenkirche in Graz von Architekt Prof. Dr. Karl Raimund Lorenz geziert. Den Band eröffnet ein Vorwort von Prof. Dr. Erich Friedrich, dem Prorektor der Technischen Hochschule Graz, dem einige sehr interessante Abhandlungen über Architektur-, Raumund Wohnfragen folgen. Karl Raimund Lorenz schrieb über den modernen Kirchenbau, Günther Gottwald über „Wohnungssorgen”, Rochus Kohlbach über das Grazer Landhaus und seine Werkleute, Hans von Dettelbach über Wasserspiele. Beiträge allgemeinen Inhalts und Proben steirischer Dichter runden die Publikation ab.

WEISHEIT DER EHE. Von Theodor Blieweis. Amandus-Verlag, Wien. 77 Seiten, 1 Farbtafel, 3 Schwarzweißtafeln. Preis 35 S.

Blieweis hat den Seelsorgern schon viele kostbare Hilfen für Ehe- und Familienseelsorge geschenkt. Er hat zweifellos zu diesem wesentlichen Thema etwas zu sagen, und nur solche Meister können auch sinnvoll auswählen und in einem kleinen „Ehebrevier” soviel sagen wie andere in umfangreicheren Büchern. Zu diesem „Lob der Ehe”, dem die drei Käpitelchen „Gang zur Ehe”, „Wesen der Ehe” und „Krise der Ehe” vorausgehen, tragen Dichter und Philosophen alter und neuer Zeit bei. Es ist ein sehr vielstimmiger und durchaus nicht immer harmonischer Chor, der hier zu einem „Konzert” engagiert wurde. Nicht alles, was diese Geister auch sonst sagten und schreiben ließen, ließe sich da ungezwungen ein- fiigen. Aber das ist eben die Meisterschaft über die Meister, die aus so vielerlei doch ein Ganzes macht. Es gibt keine Frage von einiger Bedeutung zum Thema Liebe und.,.Ehe, die hier nicht beleuchtet wird. Es ist ein Bändchen nicht zum flüchtigen Lesen, sondern zum stillen Meditieren. Die selten schöne Ausstattung machen es zu einer kostbaren Gabe für vielfältige Gelegenheiten.

WENN IHR MEINE ZEUGEN SEID. Von Yves Congar. Schwabenverlag, Stuttgart. 72 Seiten. Preis 2.80 DM.

Der Verlag, der den Mut hatte, das große theologisch grundlegende Werk „Der Laie” von Yves Congar dem deutschen Leser zugänglich zu machen, veröffentlicht hier zwei Vorträge des französischen Dominikaners zum gleichen Thema: Der Laie in der Kirche einst und jetzt / Der Laie und das Prophetenamt in der Kirche. — Gerade weil wir schon seit einiger Zeit in der Gefahr stehen, dieses äußerst aktuelle, aber auch delikate Thema zu zerreden und zu zerreiben und damit um seine Wirkung zu bringen, darf man dieses schmale Bändchen sehr empfehlen, vor allem jenen, die doch nie das „vielseitige” große Werk zur Hand nehmen werden. Hier ist auf kleinem Raum von 70 Seiten alles, was die „Franzosen” auch als Theologen so anziehend macht: Prägnanz, Kühnheit zu gewagten Formulierungen, Tiefe und Einfachheit in einem, dabei auch jene ständige „Ueberspitzung”, jene Liebe zur Grenzsituation, die überlegte Leser und Hörer nie ganz folgen läßt, vor allem wenn man weiß, daß von all dem so oft und viel Beschriebenen auch, ja gerade in Frankreich, aufs Ganze gesehen, soviel wie nichts noch ernsthaft angepackt wurde. Denn alles (auch die vielzuviel beredete, ja zu Tode geredete Aktion der „Arbeiterpriester”) leidet in Frankreich immer daran, daß man „vorbildlich” handeln will. Und das bewußte „Gutes-Beispiel-Geben” verdirbt bekanntlich ebenso den Charakter wie schlechtes Beispiel geben! — Aber anregen, reizen, aufrütteln, das können die Franzosen zweifellos, und wir sollten nicht meinen, daß .wir diesen Dienst . von auswärts nicht nötig hätten!

DAS BUCH DER PREISUNGEN. Von Martin Buber. Jakob Hegner, Köln. 209 Seiten. Preis 12.80 DM.

„Zur Verdeutschung der Preisungen” heißt die Beilage, die Martin Buber dem „Buch der Preisungen” mitgab. Die Uebersetzung wurde nach dem mässo- retischen, dem „überlieferten” Texte hergestellt. Das bedeutet, daß das Eine Buch, die Bibel, aus sich selbst verstanden werden soll — die sinnverwandten und die wurzelverwandten Worte sollen füreinander einstehen und einander ergänzen; nur e ist der im Ganzen der Bibel gemeinte Heilsgehalt bewahrt. Dementsprechend muß der Uebersetzer auch für die deutsche Sprache immer wieder, die gleichen verwandten und einander so ergänzenden Worte gebrauchen. Dies vermittelt, wenn die Bibel einmal vollständig übersetzt sein wird, ein einheitliches Sprachbild, das den einheitlichen Inhalt darlegt.

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