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Michaels erster Sommer. Von Erich Landgrebe. Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh 1952. 79 Seiten.

Eine Bubengeschichte, voll Übermut und Abenteuer, gedämpft durch das Donnergrollen des Spätsommers 1914 und den frühen Soldatentod des Vaters, der aus dem Kinde Michael einen bewußt fühlenden, denkenden und — leidenden Menschen macht. Ein schmales, aber gehaltvolles Büchlein. R. H.

Das Brillenglas. Ein heiteres Versbuch. Von Franz Bremer, Otto-Müller-Verlag, Salzburg 1952. 82 Seiten.

Hier sieht ein lächelnder Weiser durch die Brille schrulligen Humors auf die Unzulänglichkeit der Erde und ihrer wunderlichen Geschöpfe. Die Ahnen — von Busch über Morgenstern bis Eugen Roth — sind unverkennbar, aber auch der Enkel hat eigenes zu sagen. R. H.

Weisheit für andere. Von George Mikes. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien 1952. 108 Seiten.

Wer Mikes’ Buch „Komische Leute“ kennt — das in wirklich witziger Weise Land und Leute in Amerika und England schildert —, der wird von dieser neuen Arbeit vermutlich enttäuscht sein. Denn diese Grotesken über allerlei Schwächen und Alltägliches entbehren der Präzision und Treffsicherheit, wirken manchmal ein wenig peinlich, meistens nur wie ein mäßiger Abklatsch von Passagen des früheren Buches, mit dem Mikes damals so schnell bekannt geworden ist. Ausgezeichnet und scharf sind hingegen die Zeichnungen Nicolas Bentleys: hübsch ist der Schutzumschlag. J. M.

Liebe, Lüge, Leidenschaft. Roman. Von Grete v. Harsänyi. Diana-Verlag, Wien. 431 Seiten.

War die „gute“ Gesellschaft Budapests vor dem Kriege wirklich so, wie sie die Schwester des bekannten Romanciers Zsolt v. Harsänyi darbietet, dann wundert die Folge kaum. Aber zur Kritik dringt der seichte Tratsch nie vor. H. S.

Mensch und Wirklichkeit in Philosophie und Dichtung des 20. Jahrhunderts. Von Theodor Steinbüchel. Verlag Josef Knecht, Carolusdruckerei, Frankfurt a. M. 74 Seiten.

Es ist ein begnadetes Buch, das Buch des großen, leider sChon verstorbenen Tübinger Theologen, in dem die zeitgenössische Literatur sich spiegelt und trotz ihrer vielen Abgründe dem modernen Tun ohne Bild dennoch ein neues Bild, eine Hilfe, geworden ist. A. M. K.

Tausend Jahre Jedenspeigen. Von Pfarrer Karl Ostreicher. Beiträge für den Unterricht, Folge 12. Herausgeber und Verleger: Bezirksschulrat Gänserndorf. Druck: Emil Brentano & Comp., Gänserndorf. 97 Seiten.

Wie sich die große Weltgeschichte auch im kleinsten Dörflern abspielt, zeigt der Verfasser in 39 anschaulich und lebendig dargestellten „Momentaufnahmen seiner auf historischen Quellen und glaubwürdigem Schrifttum fundierten „Wortkamera . Eine wechsel-

volle Geschichte seit der denkwürdigen Schlacht von 1278 zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen, die ein Turnier im großen war, bis zum Finale furioso 1945, das ein Drittel des Dorfes in sechstägigem Kampfe in Schutt und Asche legte, so daß nach einem Augenzeugen kein Ort von Wien bis heraus so furchtbar zerstört war wie Jedenspeigen! Nach Form und Inhalt eine vorbildliche Ortsgeschichte für den heimatkundlichen Unterricht! B. R.

Weisheit und Liebe. Nach Texten aus den Werken des hl. Augustinus. Von Othmar Perler. Verlag Otto Walter, Olten 1952. 154 Seiten.

Augustinus ist über 1500 Jahre tot. Dennoch wird sein Schrifttum immer wieder neu aufgelegt und gerne gelesen. So wirkt sein säkularer Geist bis in unsere Tage hinein. Das vorliegende geschmackvolle Bändchen zeichnet ein lebendiges Bild des Lebens, der Persönlichkeit und Theologie des genialen Heiligen nach ausgewählten Texten seiner Werke. T. B.

Sie hörten seine Stimme. Zeugnisse von Gottsuchern unserer Zeit. Dritter Band. Gesammelt und herausgegeben von Bruno Schäfer. Verlag Räber, Luzern. 224 Seiten.

Bruno Schäfer, der verdienstvolle Herausgeber der ersten zwei Bände des Sammelwerkes „Sie hörten seine Stimme“, gab auf Grund des großen Erfolge noch einen dritten Band heraus. Auch dieser Band enthält wieder eine Reihe — im ganzen 16 — Berichte von Konvertiten über ihren Weg zur katholischen Kirche. Konvertiten, die aus allen Lagern stammen. Besonders interessant die Berichte eines japanischen Generals, eines US-Bot- schafters, eines jakobitischen Erzbischofs, eines britischen Piloten. Vielleicht kann der Herausgeber eines Tages noch einen vierten Band folgen lassen? W. L.

(Kurzbesprechungen von: Roman Herle, Jörg Mauthe, Hanns Salaschek, August M. Knoll, Benno Roth, Theodor Blieiweis, Willy Lorenz.)sorgfältig ausgeklügelten Rangordnung hinter ihm herschritt. Jetzt sprach er nur noch selten zur Menge. Und jedes Wort, das er jetzt sprach, war ein Meilenstein auf dem Weg der Geschichte. Seine Botschaften, die sich in nichts von den Befehlen eines Autokraten unterschieden, hatten für jeden einzelnen im Volk praktische Bedeutung. Seine Person stand in weiter Ferne, aber sein Einfluß war allgegenwärtig. Dieser Kontrast verlieh seinem Bild, besonders in den Augen der jüngeren Generation, etwas von jener furchterregenden Erhabenheit, mit der die Herrscher des Orients auf ihre Völker wirken.

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