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Neue österreichische Jugend- und Kinderbücher für Weihnachten

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Das österreichische Jugendschrifttum hat sich zu einem bedeutsamen Zweig unserer Literatur entwickelt. Neben den Autoren, die ständig für Kinder und Jugendliche schreiben, wenden sich diesem Schaffen, das die geistige und seelische Entwicklung der nächsten Generation wesentlich beeinflußt, im Nebenamte erfreulicherweise auch Dichter zu, wie Franz Karl Ginzkey, Maria Grengg, Alma Holgersen, Paul Anton Keller, Eugen Roth, Max Stebich u. a. Hier eine knappe Uebersicht für Weihnachten:

Als gelungenes Wagnis ist Alma Holgersens Buch „Die 3 Hirtenkinder von Fatima“ (96 Seiten, Preis 29 S) zu bezeichnen, eine herzerquickende, für das kindliche Gemüt in schönstem Sinne anregende Darstellung nach den authentischen Berichten über das Wunder von Fatima. Aus lebensvoller Gegenwart schöpfen Marg M a 1 i n a und Maria L u s s n i g g ihre, wenn man so sagen darf, Probleme und die reizenden städtischen und ländlichen Figuren ihrer sehr gut geschriebenen Kinderromane „2 X 2 ist noch nicht 4“ (232 Seiten, Preis 38 S) und „1:0 für Fitschi“ (208 Seiten, Preis 38 S). In dem zweiten

Buche findet man mit Vergnügen die Gestalten des ersten wieder. Ein amerikanischer Autor, Lois L e n s k i, erfreut die jungen Leser mit seinen, von unserem Standpunkt exotischen Büchern „Kleines Mädchen in Florida“ (111 Seiten, Preis 32 S) und „Die Petroleumstadt“ (120 Seiten, Preis 32 S). Ein Blick über den Atlantik, wie er hier geboten wird, ist durchaus zu bejahen! Während die bisher erwähnten Bücher für Knaben und Mädchen von 10 bis 14 Jahren geeignet sind, wendet sich die vielbewährte Jugendschriftstellerin Helene Weilen mit ihrer lustigen Tiergeschichte „Kasimir, der Igel“ (72 Seiten, Preis 24 S) an die Sechs- bis Zehnjährigen. Alle diese Bücher gut ausgestattet und von Tony Bachem- Heinen, Romulus Candea und Grete Huss sinnvoll illustriert, stammen aus dem Verlag Herold, Wien- München.

Nach dem berechtigten Erfolg seines ausgezeichneten Johann-Strauß-Buches „Schani, der Mistbub", bringt Alexander Witeschnik im Verlag Kre- mayr & Scheriau. Wien, einen Mozart-Roman für die Jugend heraus, Wolferl und Nannerl“. Was für ein

Vergnügen, zwischen Ernst und Lachen österreichische Musikgeschichte zu lernen!

Eine besonders umfassende Sammlung „Märchen aus Oesterreich“, nach Bundesländern geordnet, schuf Max Stebich. Hier schöpft ein Dichter und Meister der Sprache den sittlichen und poetischen Gehalt des Volksmärchens aus — ein ungemein lobenswertes Beginnen. Ebenfalls von Stebich stammt ein für Sechs- bis Zehnjährige gedachtes, entzückendes illustriertes kleines Buch, „Ihr Kinderlein kommet ", weihnachtliche Verse voll schlichter Innigkeit. — Jugendromane für Größere, bis 15 Jahre, sind Maria Grenggs in Neuauflage erschienenes Mädchenbuch „Das Kathrinl", einer Dichterin durchaus würdig, von ihr selbst sehr hübsch illustriert, Paul Anton Kellers farbenbunte, handlungsreiche Erzählung „Im Schatten des Kalifen“, Franz Karl Ginzkeys und Stephanie Gimzkeys gemütstiefe, feine Märchengeschichte „Das verlorene Herz“ und Ingeborg Mühlhofers wirklich packende Südtiroler Geschichte „Der Edelstein des Marrano“. Für Abc-Schützen ist Hilde Försters lustige und phantasievolle Geschichte „Zuckermax und Mandelsusi“ geschrieben. Zu diesen, im Verlag Julius Breitschopf jun., Wien, erschienenen Büchern haben Anny Hoffmann, Ernst Kutzer und Hildegard Pezolt- Hostnig hübsche Illustrationen gezeichnet.

Von Maria Grengg stammt auch „Die große

Begabung“, ein prachtvoll geschriebener Roman, der manchem jungen Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren unvergeßliche Eindrücke ins Leben mitgeben wird, während der sehr amüsante „Privatdetektiv Teffen Tiegelmann" des Schweden Ake H o 1 m b e r g ein Kriminalroman ist, den man unbesorgt jedem Heranwachsenden überlassen kann! Diese beiden Bücher stammen aus dem Verlag Carl Ueberreuter, Wien-Heidelberg.

Der Pilgram-Verlag, Salzburg, bringt von Eugen Roth „Der Raufhansi" — dazu köstlichste Farbbilder von Ulrik Schramm —, es sind (Laus-) Bubengeschichten in Versen, für die des Dichters eigene Worte Geltung haben:

Ein Buch, das, von Humor beseelt.

Den Kindern zeigt in Bild und Reim,

Wie’s wirklich zugeht oft daheim.

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