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Oesterreichische Kunst in Geschenkbnden

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Oesterreichische Malerei in Hauptwerken. Von Hans Riehl. Verlag Kremayr und Scheriau, Wien. 214 Seiten. 12 Farbtafeln und 79 einfarbige Kunstdruckbilder.

Worum es hier geht, sagt der Grazer Professor Hans Riehl im Vorwort: „Diese Buch will einem weiten Kreis einen Ueberblick übet die Hauptwerke der österreichischen Malerei vermitteln, aber es soll keineswegs eine Geschichte dieser Malerei darstellen.“ Dies Vorhaben ist dem Verfasser auch ausgezeichnet geglückt. Er hat ein sehr übersichtliches Buch zusammengestellt, das vor allem dem Laien gute Dienste leisten wird. Je einer Bildseite steht eine Textseite gegenüber, auf der Riehl eine fundierte Erläuterung zum abgebildeten Werk und seinem Künstler gibt.

So entstand eine brauchbare Einführung in die österreichische Malerei, die den besten Weg beschritt, den man gehen kann: den der lebendigen Anschauung. Das Werk bringt von modernen Künstlern leider nur ein paar Kostproben. Richard Gerstl, Herbert Boeckl, Arnold. Clemen-tschitsch, Albert Paris Gütersloh hätten hier wohl noch berücksichtigt werden müssen. Bei einer zweiten Auflage, die das Buch hoffentlich bald erreichen wird, wird sich diese Erweiterung wohl vornehmen lassen. — Die Ausstattung des Bandes verdient besonderes Lob.

Franz Wiegele. Von Richard M i 1 e s i. Oeuvre-Katalog von Elisabeth Reichmann-Endres. 40 Seiten. Mit 6 Farbtafeln und 35 Abbildungen. — Arnold Clementschitsch. Von Leopoldine Spring-schitz. 48 Seiten und 38 Kunstdrucktafeln, davon sechs mehrfarbig. — Beide: Buchreihe des Landesmuseums für Kärnten. Geleitet von Gotbert M o r o.

Die Buchreihe des Landesmuseums für Kärnten, von der wir im vergangenen Jahr den ersten, Anton Kolig gewidmeten Band anzeigen konnten, ist eine sehr verdienstvolle Unternehmung.

Kärnten ist eines der größten Reservoirs an Begabungen, von dort wurden immer wieder der österreichischen Malerei neue Kräfte zugeführt; Wiegele, Boeckl und Clementschitsch sind da Beweis genug. Zugleich war Kärnten oft ein Anziehungspunkt für Maler, sich hier niederzulassen: Kolig kam aus Mähren; Anton Mahringer, der heute in St. Georgen im Gailtal lebt, wurde in Neuhausen, Württemberg, geboren; Werner Berg, der auf dem Rutarhof in Unterkärnten seßhaft wurde, stammt aus Elberfeld im Rheinland.

Die beiden Bände über Wiegele, den Schwager Koligs, und Clementschitsch, sind sachkundig und lebendig-, dargestellt. Sie begnügen sich nicht mit einer bloßen Lebens- und Werkbeschreibung, sondern leisten eine wirklich eingehende Analyse, die der kunstgeschichtlichen Einordnung des umfangreichen Oeuvres dieser beiden Künstler dient. Wir glauben, daß damit der Geltung der österreichischen Malerei besser gedient ist, als mit jeder unkritischen, von lokalpatriotischen Gefühlen getragenen Verherrlichung

Literaturangaben und Oeuvrekatalog beschließen die beiden Bände. Wir möchten anregen, daß die nächstfolgenden Anton Mahringer und Werne* Berg gewidmet werden.

Zeichnungen. Von Kurt M o 1 d o v a n. Mit einer Einführung von Alfred Schmeller. Verlag Galerie Welz, Salzburg. 80 Seiten, 68 Abbildungen. Preis 28 S.

Moldovan gehört zu den Künstlern der nun schon bald nicht mehr jungen Generation, die ich am meisten mag: Sein kraftvoller, zugleich gewalttätiger und sensibler Strich, mit dem er die Erscheinungen packt und aufs Zeichenblatt wirft, ergreift stets auch den Beschauer und hält ihn fest. Ob es nun eine „Insektenkönigin“, ein „Luftkampf“ oder der Wiener „Burgring“ ist: stets ist es ein Stück Wirklichkeit, mit dem wir konfrontiert werden, eine geballte Ladung von Wirklichkeit, die vor unseren Augen explodiert.

Alfred Schmeller hat eine blendend formulierte Einführung zu dem geschmackvoll ausgestatteten Taschenbüchlein geschrieben, dem wir recht viele Käufer wünschen.

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