Pretty in Pink! – Shakespeare in der Burg
Verspielt und ungezwungen präsentiert das Burgtheater Shakespeares Verwechslungskomödie „Wie es euch gefällt“.
Verspielt und ungezwungen präsentiert das Burgtheater Shakespeares Verwechslungskomödie „Wie es euch gefällt“.
Das Rauschen im Blätterwald um die bevorstehende (Nicht-)Verlängerung von Martin Kušejs Intendanz war in den letzten Wochen bereits unüberhörbar. Am 20. Dezember gab der glücklose Burgtheaterchef bekannt, dass er seine laufende Bewerbung zur Fortsetzung der Direktion zurückgezogen habe. Mit viel (rosa) Rauschen ging das Burgtheater in die letzte Premiere des Jahres und zeigt mit „Wie es euch gefällt“ in der Regie von Tina Lanik ein knallpinkes Weihnachtsmärchen voller Melancholie und spielerischem Einfallsreichtum. Shakespeares Komödie hält bekanntlich ein magisches Happy End für alle bereit; es wird sich weisen, ob sich für das Burgtheater (auf lange Sicht) auch in der Realität ein solches finden lässt. Gleich zu Beginn setzt Oskar Haag als Bänkel-Popsänger Stimmungsakzente. Im fließenden Chiffon-Outfit mit Gitarre im Arm performt der gerade einmal 17-jährige Shootingstar der heimischen Popszene (viele Musikkenner sehen in ihm bereits das größte Poptalent des Landes) in melancholisch zarter Tonlage den Jackie DeShannon-Hit „What the World Needs Now Is Love“. Liebe gibt es in diesem Theaterklassiker zwar genug, es dauert allerdings eine Weile, bis sie sich voll entfalten kann. Der feinfühlige Orlando (Christoph Luser) wird von seiner älteren Schwester Olivia (Alexandra Henkel) klein gehalten, die junge Rosalinde (Nina Siewert) ist ebenfalls deprimiert, wurde ihr Vater, der alte Herzog, doch von dessen eigenem Bruder Frederick (beide gespielt von Martin Reinke) verbannt. Zum Glück ist Cousine Celia (Sabine Haupt), die dem neuen Autokraten ebenfalls grollt, an ihrer Seite.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!