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Für die Reise

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Deutschlands Kunstschätze

Reiseführer, an denen man kaum etwas auszusetzen findet, sind seiten. „Knaurs Kulturfuhrer in Farbe -Deutschland” ist ein solches Exemplar. Er vereint die Vorteile alphabeti-scher Reihung der Orte mit denen einer geographischen Gliederung (nach Fahrtrouten): Das Grundprinzip ist alphabetisch, aber in einem ausfuhrli-chen Kartenteil sind alle im Text vor-kommenden Standorte deutlich her-vorgehoben. 800 farbige Photos und Skizzen heben nicht nur den „Erinne-rungswert”, sondern erleichtem we-sentlich die Auswahl der individuell interessierenden Bauwerke, Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten und damit die Reiseplanung. Der Text ist gerade ausfuhrlich genug, knapp formuliert, exakt. Ein besonderes Zuckerl fur den architekturgeschicht-lich interessierten Touristen sind die reichlich vorhandenen Grundrisse von Kirchen und Schlössem. Beson-ders praktisch: ein Glossar und ein Register der erwähnten Künstler. (Verlag Droemer Knaur, München, 816 Seiten, ÖS 229,50.)

Archäologischer Weltatlas

Ein Werk wie „Lübbes archäologi-scher Weltatlas” von David und Ruth Whitehouse wird der wissenschaft-lich besonders anspruchsvolle Kunst-tourist künftig wohl geme im Koffer-raum mitfuhren. Das Werk ist eine echte Pioniertat, Schritt in Neuland, dem sich nicht zuletzt erhebliche me-thodologische Schwierigkeiten in den Weg stellten. So führte das Prinzip der Beschränkung auf vorwiegend mit ar-chäologischen Methoden erschlossene Kulturen zu einer in diesem Ausmaß nicht gerechtfertigten Aussparung römischer Fundstätten - Carnuntum kommt zum Beispiel unter den von diesem Atlas erfaßten über 5000 Gra-bungsstätten auf mehr als 100 Karten überhaupt nicht vor! Dafur bietet dieser Atlas in bisher nicht gekannter Ubersichtlichkeit auf eigens gezeich-neten Karten mit einheitlichen Koor-dinatennetzen die großen Züge der Menschheitsentwicklung und die Ein-ordnung der einzelnen Fundorte in der großen Uberschau. Den Schwer-punkt bilden Ur- und Friihgeschichte sowie die griechische Welt Die Texte behandeln ebenfalls klar und einpräg-sam die Entwicklung der einzelnen Kulturen, ordnen diese überaus ver-ständlich ein, geben sich aber allzu schweigsam über die Besonderheiten der konkreten Fundstellen, so daß, als zweiter Band, ein Lexikon der Fun-dorte zu diesem archäologischen Weltaltas wünschenswert, ja notwen-dig ware. Die weiterführenden Litera-turhinweise sind ausführlich. Vorbild-lich die Bearbeitung für die deutsche Ausgabe durch Dr. Joachim Re-hork. (Gustav Lübbe Verlag, Ber-gisch Gladbach, 272 Seiten, ÖS 532,60.)

Neue Landkarten von Kümmerly + Frey

Landkarten waren noch nie ein sol-cher Massenartikel. Und noch nie waren so viele Menschen so sehr auf die Genauigkeit, sprich: Aktualität eines umfassenden Materials von Straßen-karten angewiesen wie heute, da Sommer fur Sommer Millionen von Kraftfahrzeugen aus den Städten aus-schwärmen wie durchgedrehte Bie-nenvölker. Kümmerly + Frey dürfte auf diesem Gebiet einen erheblichen Marktanteil behaupten. Unter den neuerschienenen Oder fur diesen Sommer neu bearbeiteten „Straßen-karten” (mit blauem Umschlag) und „Internationalen Ferienkarten” (neu, mit olivgrünem Umschlag) ist nicht immer klar erkennbar, warum ein Blatt in dieser oder jener Serie er-schien. Die fur die „Ferienkarten” ty-pischen zusätzlichen Informationen enthält beispielsweise auch die Tu-nis-Straßenkarte, nur in etwas anderem Layout und mit einem Wörterver-zeichnis, da? die ansonsten weitge-hend identische Ferienkarte originel-lerweise nicht hat, anderseits ist die Ferienkarte „Sehenswertes in der Schweiz” eine reine zweiseitige Auto-karte ohne jeden Hinweis auf Sehens-würdigkeiten. Mehr Pro Aliening ware hier unbedingt notwendig!

Zumal es sich durchgehend um ak-tuelles, verläßliches und detailreiches Kartenmaterial handelt, das jedem Reisenden, mit und ohne Auto, gute Dienste leistet Die neue Bundesrepu-

blik-Straßenkarte wurde durch ein Ortsregister, Hinweise auf Natur-schutzgebühren, Inseln, Fährverbin-dungen und so weiter erheblich auf-gewertet. Weitere Straßenkarten, neu im Maßstab 1: l’,000.000: Britische Inseln, Mitteleuropa, Alpenländer, Ru-mänien-Bulgarien, Griechenland. Im Maßstab 1: 500.000: Süddeutschland, Bretagne - Normandie, Norditalien, Süditalien, Südwestfrankreich-Pyre-näen, Riviera-Burgund, Benelux-Champagne. 1: 300.000: Dänemark. In abgestuften Maßstäben: Costa Brava-Costa Dorada-Katalonien. Die Ab-bildung des Kartenausschnittes auf dem Einband der Straßenkarten ist praktischer als das bunte Bilderl bei den Ferienkarten (Spanische Ferien-inseln/Kanaren, Mallorca-Ibiza-Me-norca-Formentera, Griechenland, Tu-nesien, Südtirol, Schweiz). Auch da unnötige Unklarheiten: Warum hier groß auf dem Umschlag „Mallorca”, dort „Spanische Ferieninseln?” Man muß noch einmal genau hinschauen, um zu bemerken, daß es sich lediglich um die Canarias handelt. Fazit: Die Straßenkarten halten, mit insgesamt bisher 50 Titeln, gewohnten hohen Standard, die neue ,,Ferien”-Serie ist noch zu wenig profiliert. Alle Angaben Deutsch und Französisch. (Geogra-phischer Verlag Kümmerly + Frey, Bern, Preise ab ÖS 50,-.)

Walter-Führer-Mexiko

„Mexiko” von Ingeborg Meyer-SickendiekundWerker Pfisterist auch insofem typisch Air die Walter-Reiseführer, als man hier nicht nur schnell findet, was man auf der Reise sofort braucht, sondern ihn vor der Reise zusammenhängend lesen sollte, weil dabei in überraschender Plastizi-tät das Bild einer Kulturlandschaft entsteht. Besonderes Faszinosum dieses Textes: Der große Bogen von der kosmologischen Katastrophenträch-tigkeit dieser Landschaft über die Geschichte ihrer Menschen zur künstle-rischen und psychologischen Gegenwart. (Walter-Verlag, Olten, 415 Seiten, 7 Karten, 83 Abbildungen, ÖS 292,60.)

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