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Freie Antwort des Menschen auf den Anruf Gottes

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Der Glaube ist die Antwort des Menschen auf Gott, der sich dem Menschen offenbart und schenkt und ihm so auf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt. (26)

Durch den Glauben ordnet der Mensch seinen Verstand und seinen Willen völlig Gott unter. Er gibt Gott, der sich offenbart, mit seinem ganzen Wesen seine Zustimmung. Die Heilige Schrift nennt diese Antwort des Menschen auf den sich offenbarenden Gott „Glaubensgehorsam”. (143)

Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich, untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit. Als persönliche Bindung an Gott und Zustimmung zu der von ihm geoffenbarten Wahrheit unterscheidet sich der rhristlirhp fllanhp von dpm Glauben.

den man einem Menschen schenkt. Sich ganz Gott anheimzugeben und das, was er sagt, absolut zu glauben, ist richtig und gut. Nichtig und falsch wäre es hingegen, einem Geschöpf einen solchen Glauben zu schenken. (150)

Für den Christen hängt der Glaube an Gott unzertrennlich zusammen mit dem Glauben an den, den er gesandt hat, an seinen „geliebten Sohn”, an dem er Gefallen hat (Mk 1,11) und auf den er uns zu hören hieß. Der Herr selbst sagte zu seinen Jüngern: „Glaubt an Gott, und glaubt an mich!” (Joh 14,1). Wir können an Jesus Christus glauben, weil er selbst Gott, das menschiffewordene Wort ist:

„Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht” (Joh 1,18). Weil er „den Vater gesehen” hat (Joh 6,46), ist er der einzige, der ihn kennt und ihn offenbaren kann. (151)

Man kann nicht an Jesus Christus glauben, ohne an seinem Geist Anteil zu haben: Der Heilige Geist offenbart den Menschen, wer Jesus ist. „Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet” (IKor 12,3). „Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes... So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes” (IKor 2,10-11). Gott allein kennt Gott ganz. Wir glauben an den Heiligen Geist, weil er Gott ist. (152)

Der Glaube ist ein persönlicher Akt: Die freie Antwort des Menschen auf die Einladung des sich offenbarenden Gottes. Doch der Glaube ist kein isolierter Akt. Niemand kann für sich allein glauben, wie auch niemand für sich allein leben kann. Niemand hat sich selbst den Glauben gegeben, wie auch niemand sich selbst das Leben gegeben hat. Der Glaubende hat den Glauben von anderen empfangen; er muß ihn anderen weitergeben. Unsere Liebe zu Jesus und den Menschen drängt uns, zu anderen von unserem Glauben zu sprechen. Jeder Glaubende ist so ein Glied in der großen Kette der Glaubenden. Ich kann nicht glauben, wenn ich nicht durch den Glauben anderer getragen bin, und ich trage durch meinen Glauben den Glauben anderer mit. (166)

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