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Lutoslawski
Jahrgang 1913. Seit mindestens zwei Jahrzehnten nicht nur der führende Komponist der polnischen Schule, sondern einer der interessantesten und glaubwürdigsten unserer Zeit. Wurde' in seiner Jugend von Debussy, Strawinsky, Bartök und Varese angeregt. Hat mit der Zwölftonmusik nichts zu tun. Ging einen genau überschaubaren Weg von frei-tonalen, aber noch konventionell notierten Stücken („Drei Postludien“, 1961). Kommt immer mehr zu einer „Individualisierung“ der einzelnen Musiker, ist aber, nach seinen eigenen Worten, „nicht daran interessiert, mich auch nur teilweise der Verantwortung für mein Werk zu entziehen“. Man nennt dies „begrenzte Aleatorik“. Und Lutoslawski denkt, wenn er schreibt, auch an ein breites Publikum, in dem er ähnliche Emotionen hervorrufen will, wie er sie hatte. Daher auch seine Bereitschaft, sich kommentierend mitzuteilen und als Dirigent persönlich für seine Werke einzusetzen. — Davon hat Wien, speziell das Publikum der' Konzerthausgesellschaft, wiederholt profitiert. Zuletzt dirigierte er in dessen Großem Saal seine „Jeux venitiens“ für 29 Musiker, 1961 für die Biennale in Venedig geschrieben und dort uraufgeführt, die bereits erwähnten drei Gesänge und zum Abschluß das Cellokonzert von 1970, dessen Solopart auch Vierteltöne enthält und von dem 24jährigen Gmuhdner Heinrich Schiff virtuos gespielt wurde, der ,es vor einem Monat auch in London vortrug. Wiener Symphoniker und ORF-Chor waren die Begleiter bzw. Ausführenden. — Nächstes Kompositionskonzert im Zyklus „Meister des 20. Jahrhunderts“: Werke von Luciano Berio unter der Leitung des Komponisten am 7. Mai.
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