7081385-1994_01_02.jpg
Digital In Arbeit

Familie und Minderheiten

Werbung
Werbung
Werbung

Das Jahr 1994 ist weltweit zum Jahr der Familie, aber auch zu dem der Minderheiten ausgerufen worden. Auf den ersten Blick scheinen diese Gruppen nicht viel gemeinsam zu haben, ist die Familie doch eine Institution, die sich als Lebensform zum Glück nicht in der Minderheit befindet, sondern nach wie vor die dominierende Form der menschlichen Gesellung darstellt, während die Minderheit einer ihr mehr oder weniger freundlich gesinnten Mehrheit gegenübersteht.

Doch bei näherer Betrachtung wird deutlich, daß beide Gruppen etwas Entscheidendes gemeinsam haben: sie sind ungeachtet ihrer Verschiedenheiten beide schutz- und pflegebedürftig. Es genügt nicht, ihre Existenz zur Kenntnis zu nehmen und sie ihrem Schicksal zu überlassen, sie müssen vielmehr durch gezielte Maßnahmen gefördert und privilegiert werden, wenn sie ihrer Funktion im Rahmen des Ganzen gerecht werden wollen.

Man wird der Familie und ihrer zentralen Bedeutung für das menschliche Zusammenleben nicht gerecht, wenn man sie mit anderen Lebensformen gleichstellt und sich ihr gegenüber bloß neutral verhält. Damit soll die Möglichkeit anderer Lebensformen nicht geleugnet und ausgeschlossen werden, aber sie haben im Hinblick auf höhere Ziele eben nicht denselben Stellenwert.

Auch wenn man selbst, aus welchen Gründen immer, keine Familie gegründet hat, ohne Priester geworden zu sein, sollte man aus diesem Defizit keine Ideologie machen und eine Gleichstellung fordern, die der Natur der Sache nicht entspricht. In Abwandlung eines Diktums von Churchill über die Demokratie könnte man sagen, daß die Familie die schlechteste aller Lebensformen mit Ausnahme aller übrigen uns bekannten ist.

Auch eine Minderheit muß, wenn dem Staat etwas an ethnischer und kultureller Vielfalt liegt, gefördert werden, eine bloße Gleichstellung mit der Mehrheit verurteilt sie zur Verkümmerung.

Daher darf der Staat in beiden Fällen nicht wertblind sein, sondern muß durch zielführende Maßnahmen Farbe bekennen und seine Schutzfunktion ausüben.

Österreich hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2005 die CCh.Emissionen um 20 Prozent zu senken. Während Maßnahmen auf Bundeseben auf sich warten lassen, können auf kommunaler Ebene erste Erfolge verbucht werden.

VON FRANZ NÖHNBAUER

Praktisch im Vorbeigehen sammeln die 13 Straßen- und Autobahnmeistereien Niederösterreichs ihr Brennmaterial durch Rückschnitte der Bepflanzungen an Straßenrändern. In modernen Hackschnitzelöfen verfeuert, konnten dadurch 430 Tonnen Erdöl und 1.560 Kilogramm Schwefeldioxid eingespart werden. Der COz-Ausstoß innerhalb der niederösterreichischen Straßenverwaltung konnte seit 1986 um 30 Prozent verringert werden und erfüllt somit bereits vollinhaltlich die bei der Klimakonferenz von Toronto formulierte Zielvorgabe.

Immer mehr Gemeinden entschließen sich für den Bau von Nahwärmeversorgungsanlagen mittels Biomasse. In Niederösterreich werden derzeit etwa 50 kleinräumige Biomasse-Fernwärmeanlagen betrieben. Vor kurzem wurde der Greenpeace-Klimaschutzpreis in der Kategorie „Kleinere Gemeinden“ an die Gemeinde Kautzen im Waldviertel vergeben. 80 von 120 Haushalten des Ortes sind bereits an die Biomasse-Nahwärmeanlage angeschlossen.

Ohne Förderungen von Bund und Ländern sind jedoch solche zukunftsweisende Projekte nicht zu fmanzie-

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung