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Lexikon fiir Theologie und Kirche

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Mit dem Erscheinen des zehnten Bandes (Teufel bis Zypem) diese unter der Abkiirzung LThK allge- mein bekannten und geschatzten Nachschlagewerkes (Herder-Verlag, Freiburg 1959) wurde eine Arbeit ab- geschlossen, die ihresgleichen sucht. Innerhalb von kaum zehn Jahren prasentiert sich dieses Lexikon als ein Werk, das maBgeblich zur Er- neuerung der Theologie und zur Denkweise des Zweiten Vatika- nischen Konzils beigetragen hat. Gerade dieser AbschluBband enthalt wieder Beitrage, die sehr aktuell sind, zum Beispiel iiber „Tiefenpsy- chologie", „Zweites Vatikanisches Konzil", „Verkehrsmoral“, „Volk Gottes", „Weltfrbmmigkeit“, „Welt- rat der Kirchen", usw. Besonders wertvoll sind aber jene Grundbei- trage, in denen das neue theologische Denken zum Ausdruck kommt. Sie registrieren nicht nur den heutigen Stand, sondern eroffnen ganz uner- wartete Moglichkeiten und weisen in die Zukunft. Man konnte sogar sagen, daB durch dieses Lexikon nicht nur zahlreiche Konzilsbe- ischliisse gereift sind, sondern daB es sogar iiber das Konzil hinausgegan- gen ist. Richtungweisend sind in dieser Beziehung unter anderem die Darstellungen iiber „Theologie“, ,,Toleranz“, „Tradition“, „Unfehl- barkeit", „Zeit“, „Zukunft“ und „Zdlibat“. Dabei hat dieses Nach- schlagewerk in den Grundsatz- artikeln gezeigt, daB es den Anfor- derungen, die es theoretisch an eine zeitgemaBe Theologie gestellt hat, auch selbst praktisch entspricht, denn die hier gebotene Theologie ist Ausdruck einer lebendigen Verkiin- digung, sie bringt das Anthropo- logische der Heilswahrheit und das personliche Engagement zur Gel- tung. Dieser eigentiimliche Charak- ter, der das ganze Werk beseelt, ist in erster Linie Karl Rahner zu ver- danken, der diesem Werk seinen eigenen Stempel aufgedriickt hat. Das ist auch der Grund, weshalb das Lexikon nicht nur von Fachwissen- schaftlem, sondern auch von Seel- sorgern und engagierten Laden standig herangezogen wird und besonders auch in Kreisen evangelischer Theologen so starke Beachtung ge- funden hat. Es war eine einmalige Leistung, diese Einheit zu erreichen, indem Beitrage von mehr als 2000 Mitarbeitern auf dieses Ziel bin koordiniert wurden.

In dieser Beziehung kann diese Leistung sowohl beziiglich der Ein- haltung der Termine wie in der Einheitlichkeit des Gesamtkonzeptes jeden Vergleich mit ahnlichen Wer- ken des Auslandes standhalten. Kurz formuliert kann man doch wohl sagen, daB zwei Lander zur Emeu- erung der katholischen Theologie beigetragen haben, namlich Frank- reich und der deutsche Sprachraum, jedoch mit diesem Unterschied, daB Frankreich in seiner „Nouvelle theologie" eher mit einer groBen Anzahl von Einzelveroffentlichungen hervorgetreten ist, wahrend der deutsche Sprachraum sich etwas spater auf die Form dieses Nachschlagewerkes konzentriert hat. Der AbschluB bedeutet jedoch keines-

wegs ein definitives Ende, weil auch die Theologie standig erweitert und vertieft werden muB. Deshalb ist es zu begriiBen, daB Redaktion und Verlag sich entschlossen haben, das LThK mit zwei Banden zu erganzen und darin den Ertrag des Konzils zu verarbeiten.

Diese beiden Bande werden den lateinischen Text und die im Auf- trag der deutschen Bischbfe er- stellte Ubertragung der Konzils- dokumente bringen sowie einen historischen und theologischen Kom- mentar. Da sich die Theologie in den kommenden Jahren weiterentwik- keln muB, werden diese Kommentar- bande unentbehrlich sein, denn sie geben dariiber AufschluB, welche Fragen das Konzil beantworten wollte und welche nicht. Als Ab- schluB folgt dann noch ein Registerband, der sowohl den Inhalt der zehn Lexikonbande sowie die Er- gebnisse der beiden Konzilsbande verarbeiten wird. In diesem Register wird auch eine nichtalphabetische Ubersicht fiber die gesamte Theologie mit den erforderlichen Ver- weisen enthalten sein, aus der er- sichtlich wird, welche Gesamtkon- zeption dem LThK zugrunde lag. Diese Ubersicht wird eine Stiitze sein fiir die nachfolgende Theologen- und Seelsorgergeneration, deren Aufgabe es ist, die in diesem Nachschlage- werk dargelegten Ergebnisse weiter zu verarbeiten und auf die noch offen gebliebenen Fragen naher ein- zugehen. Somit wird dieses Werk seiner Konzeption entsprechend keinen Schlufipunkt bedeuten, sondern iiber den gegertwartigen Stand der Theologie hinaus Moglichkeiten erbffnen, auch in die Zukunft zu denken.

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