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Qualitätsverbesserung brachte Aufschwung

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Nach einer Periode iiberschau-mender Konjunktur zu Anfang der siebziger Jahre, in welcher die Be-deutungen des Verkaufermarktes vorherrschend waren und der darauf-folgenden Zeit riicklaufiger Uber-nachtungsziffern, erleben wir nunmehr wieder in zunehmendem MaBe eine deutliche Besserung der Frem-denverkehrs-Entwicklung in unse-rem Lande.

Wahrend sich schon 1978 die Lage stabilisiert hatte, ist, soweit der Bu-chungsstand zur Zeit eine Beurtei-lung zulaBt, auch im laufenden Jahr mit einer zufriedenstellenden Ent-wicklung zu rechnen. Zu einer reinen Mengenkonjunktur wird es aber vor-aussichtlich auch kiinftig nicht mehr kommen, weil sich inzwischen die Voraussetzungen insofern grundle-gend geandert haben, als die iiber-hitzte Nachfrage, namlich auch auf Grund wirtschaftlicher Gesetzma-Bigkeiten, einen dementsprechenden Betten-Boom ausloste.

Leider aber wurden dabei die Pro-gnosen in Hinblick auf qualitativ ho-here Anforderungen in der Zukunft zu wenig beachtet. DemgemaB wurden Quartiere mit zu geringem Kom-fort eingerichtet, die alsbald auf Grund der Nachfrageentwicklung als iiberholt angesehen werden muBten. Auch wurde ohne Riicksicht auf die natiirliche Belastbarkeit der Land-schaft und die vorhandene Infra-struktur gebaut, so daB es punktuell zu bedenklichen Uberlastungser-scheinungen kommen mufite.

Die darauf folgenden Ruckschlage haben aber, wie vorauszusehen war, in erster Linie Betriebe minderer Kategorien betroffen; hoher qualifi-zierte waren weiterhin gut ausge-bucht.

Nun hat sich aber die Erkenntnis, daB die Riickgange vor allem auf ein nicht entsprechendes Angebot zu-riickzufuhren waren, in Karnten weitgehend durchgesetzt, und es wurde entsprechend gehandelt: Mit einer Reihe von Aktionen wie z. B. die „Komfortzimmeraktion“ liegt Karnten an der Spitze, die „Gewer-bekreditaktion“ des Landes wird optimal ausgenutzt, ebenso die Forde-rungsmoglichkeiten auf Grund landeseigener Aktionen, so daB von einem wirklichen qualitatsmaBigen Aufholen gesprochen werden kann.

Dabei hilft wesentlich auch die sogenannte „Kanalaktion“, mit welcher die Betriebe sehr entlastet werden und wieder Moglichkeiten zu Ver-besserungen haben. Diese Aktion wird von Land und Bund gemeinsam durchgefiihrt.

Zugleich fallen die Forderungen nach mehr Kooperation auf fruchtba-ren Boden, so daB auch hier der An-stoB zu einer weiteren positiven Ent-wicklung gegeben scheint. Mehr als 20 Zusammenschliisse in Fermden-verkehrs-Organisationen, die in den letzten Jahren entstanden sind, sol-len das Produkt marktgerecht gestalten helfen und dabei fiir angemes-sene Werbung sorgen.

Diese Zusammenschliisse erfolg-ten auf freiwilliger Basis, eine Tatsa-che, die nach Meinung der Experten bessere Zukunftschancen offen laBt als vielfach verlangte Zwangsver-bande, in denen konsequenterweise auch diejenigen zur Mitfinanzierung und Mitsprache berufen waren, die eher restriktive Tendenzen verfol-gen.

Damit gleichlaufend wurde auch die Landeswerbung auf eine neue und solidere Basis gestellt, ein Rah-menprogramm daftir erarbeitet und eine Reihe von Grundlagenarbeiten geleistet, die nunmehr einen zielge-richteten Einsatz der knappen Wer-bemittel gewahrleisten.

Uberhaupt wurden alle Voraussetzungen im Entwicklungsprogramm „K 80“ zusammengefafit, welches vor allem den Kompetenzrahmen ab-steckt, aber auch fiir alle weiteren Er-arbeitungen das zukunftsweisende Geriist darstellt.

So schwierig daher die Entwick-lung der letzten Jahre fiir den Karntner Fremdenverkehr war, war sie doch ausschlaggebend fiir eine quali-tatsmaBige Sanierung des gesamten Angebotes, was schon daraus her-vorgeht, daB die Deviseneinnahmen keineswegs weiter abgesunken waren, sondern im Gegenteil bereits wieder mehr Einnahmen zu ver-zeichnen sind.

Dies zeigt, daB hier der richtige Weg eingeschlagen wurde, der aller-dings konsequenterweise auch in den kommenden Jahren weiterge-fuhrt werden muB. AuBer den quali-tativen Verbesserungen, geht es hier vor allem um die Schaffung von All-wettereinrichtungen, eine Verbesse-rung der Infrastruktur, die Einrich-tung von Gastebeschaftigungsmog-lichkeiten und die Ausweitung der Vor- und Nachsaison.

Fiir alle diese Notwendigkeiten werden neben den Bundesaktionen auch die Landesforderungsmittel im steigenden MaBe in Anspruch ge-nommen. Viele Betriebe interessie-ren sich auch fur Animateur-Pro-gramme und eine sorgfaltige Gaste-betreuung, wobei eine bessere Ur-laubszufriedenheit der Gaste im Vordergrund steht.

Die beschriebene Entwicklung ist daher durchaus als Gesundungspro-zeB der touristischen Wirtschaft des Landes anzusehen und ohne Zweifel liegen in dieser Richtung auch die Zukunftschancen. Die Erhohung der Attraktivitat des Erholungsraumes, die Erhohung der Gastezufriedenheit und daraus folgend ein verdienter Mehrertrag fur unseren Fremdenverkehr.

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