Capitol - © Foto: APA / AFP / Saul Loeb

USA: Der entheiligte Stolz einer ganzen Nation

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Der neue US-Präsident Joe Biden muss von Anfang an die „Nation Under God“ einen. Denn die Erstürmung des Kapitols war ein Angriff auf das Herz der US-amerikanischen Zivilreligion.

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Der neue US-Präsident Joe Biden muss von Anfang an die „Nation Under God“ einen. Denn die Erstürmung des Kapitols war ein Angriff auf das Herz der US-amerikanischen Zivilreligion.

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Erneut werden die Augen der Welt auf Washington, D.C., gerichtet. Genau zwei Wochen lang hat es gedauert, seit die Bilder des gewaltsamen Kapitol-Sturmes durch die Medien gingen und sich im politischen Geschehen weltweit eingebrannt haben. Mit der Amtseinführung Joe Bidens versuchen die Vereinigten Staaten zumindest äußerlich langsam einen Weg der Normalität zu gehen.

Obwohl auch in der sonst sehr genau durchgeplanten und beinahe liturgisch anmutenden Zeremonie aufgrund von Corona viele Abläufe in einem neuen Gewand erscheinen, lebt in weiten Teilen der USA die Hoffnung, dass mit dieser Inauguration nun ein optisches und politisches Gegenstück zu den Ereignissen am diesjährigen „Epiphanietag“ gesetzt wird.

Entsakralisierung des Kapitols

Als der US-Kongress nach der mehrstündigen Unterbrechung durch die gewalttätigen Demonstrationen am 6. Jänner wieder zusammengekommen war, um das Ergebnis der Präsidentschaftswahl zu ratifizieren, hatte der Pastor des Senates, Barry C. Black, das letzte Wort: Er schritt vor dem versammelten Haus zum Rednerpult und versuchte, Worte dafür zu finden, was an jenem Tag geschehen war. „Wir verurteilen die Entsakralisierung des Kapitolgebäudes, das Vergießen von unschuldigem Blut und den Angriff, um die fundamentalen Prozesse unserer Demokratie zu gefährden“, hieß es in seinem Statement.

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