Caravaggio und Bernini: Das Zeitalter der Affekte
Das Kunsthistorische Museum Wien präsentiert in einer opulenten Schau Meisterwerke der „Barockstars“ Michelangelo Merisi da Caravaggio und Gian Lorenzo Bernini.
Das Kunsthistorische Museum Wien präsentiert in einer opulenten Schau Meisterwerke der „Barockstars“ Michelangelo Merisi da Caravaggio und Gian Lorenzo Bernini.
Heftig gestikulierende Arme, wehendes Haar, wallende Gewänder, Augen, die den Betrachter durchdringend oder erschrocken anblicken, Münder, aus denen in Schmerz oder Not geschrien wird. Starke Gefühle darzustellen und diese auch beim Betrachter hervorzurufen, war der Fokus von Michelangelo Merisi da Caravaggio, Gian Lorenzo Bernini und ihren Zeitgenossen, die damit für eine Neuorientierung in der europäischen Kunst sorgten.
Nicht von ungefähr sprach manch einer vom „Zeitalter der Affekte“. Mehr als je zuvor ging es – auch im Dienste der Gegenreformation, als kirchliche Auftraggeber auf Überwältigung setzten – in Malerei und Skulptur um die Darstellung von Dramatik und Emotionen, um packenden Realismus, die Inszenierung von Licht und Schatten und die leidenschaftliche Bewegtheit der Figuren.
Das Kunsthistorische Museum rückt nun einerseits die beiden Galionsfiguren des römischen Frühbarock in den Fokus einer Ausstellung, die „Entdeckung der Gefühle“ untertitelt ist, und zeigt andererseits, wie diese einander und andere Künstler mit ihren radikalen Neuerungen beeinflussten.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!