"Tonsüchtig – Die Wiener Symphoniker von innen": Spiegel der Seele
Wie funktioniert ein Orchester? Der Dokumentarfilm „Tonsüchtig – Die Wiener Symphoniker von innen“ eröffnet einen hochinteressanten Einblick in die Welt des Konzertbetriebs.
Wie funktioniert ein Orchester? Der Dokumentarfilm „Tonsüchtig – Die Wiener Symphoniker von innen“ eröffnet einen hochinteressanten Einblick in die Welt des Konzertbetriebs.
Als Konzertbesucher begibt man sich in den Konzertsaal, hält – in Corona-Zeiten – gebührenden Abstand zu anderen Besuchern und lauscht den Klängen der großen Komponisten, dargebracht von einem Orchester, das sich der musikalischen Brillanz verschrieben hat: den Wiener Symphonikern. Sie sind, gleich nach den Philharmonikern, das Aushängeschild des konzertanten Lebens in Wien und stellen an sich selbst höchste Ansprüche. Wie diese Ansprüche im Detail aussehen, damit verblüfft uns nun die Kinodoku „Tonsüchtig – Die Wiener Symphoniker von innen“ von Iva Švarcová und Malte Ludin. Gleich vorweg: Es sind gewaltige Prozesse in Vorbereitung und Probe, die ein solches Orchester zu leisten hat, bevor auch nur ein Ton vor Publikum gespielt werden kann.
Der Zuhörer ist am Ende ganz eingenommen von der kunstvollen Behandlung der Töne, die das Orchester zusammen mit ihrem jeweiligen Dirigenten erarbeitet hat. Und erarbeitet ist dafür wirklich der richtige Ausdruck. Denn abgesehen davon, dass die Musiker ganz ähnlich wie Sportler vor den Proben (dem Training) körperliche Lockerungsübungen machen, artet der Probenprozess nicht selten in harte Arbeit aus, an dessen Ende der durchaus leichtfüßige „Wiener Klang“ stehen soll, für den die Stadt der Musik weltberühmt ist. Wie dieser genau zustande kommt, dar über sind sich auch die Musiker des Orchesters nicht ganz einig. Aber man kommt durchaus überein, dass es auch magische Momente braucht, eine Chemie zwischen den Musikern einerseits und dem Orchester in Zusammenspiel mit dem Dirigenten andererseits. Klappt diese Magie, dann entsteht er, der „Wiener Klang“.
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