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Ein Slawenapostel

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Sonntag, den 7. Juli 1963, am Fest der hll. Slawenapostel Cyrill und Method, verschied der Erzbi-schof von Ljubljana (Laibach), Msgr. Dr. h. c. Anton V o v k, nach schwerem Leiden im 64. Lebensjahr. Mit ihm hat die Erzdiözese Laibach eine der bedeutendsten und anziehendsten Persönlichkeiten verloren.

Als der Verstorbene 1945 sein bischöfliches Amt übernahm, sah er sich einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe gegenüber. Durch die Kriegsverhaltnisse in Jugoslawien waren Kirche und Seelsorge stark beeinträchtigt worden. 185 Geistliche und 60 angehende Priester hatten das Land verlassen. Über Nacht tauchten ungeahnte, neue Probleme der Seelsorge auf, so daß Anton Vovk seine Tätigkeit auf vollkommen geänderter Grundlage aufbauen mußte. Mit seiner tiefen Gläubigkeit, seinem persönlich aufopfernden Einsatz,- seinem ihm eigenen Optimismus ist es ihm nach harter Arbeit von ungefähr zehn Jahren gelungen, die Lage in der Diözese wesentlich zu bessern und an die Durchführung weiterer Pläne zu schreiten.

Als verantwortungsbewußter Wirte seiner Herde interessierte er sich für alles und um alle.

Seinem besonderen diplomatischen Geschick ist es zu verdanken, daß nach Jahren großer Schwierigkeiten ein weitaus erträglicheres Verständnis zwischen Kirche und der zuständigen politischen Obrigkeit erzielt wurde. Die ihn seit Jahren quälende Krankheit konnte seinen seelsorglichen Eifer, sein Gottvertrauen, seine vorbildliche Nächstenliebe und Treue nicht mindern, nur .hinderte sie ihn an der wirksamen Ausgestaltung seiner Pläne.

Mit dem Aufwand aller seiner Kräfte zelebrierte er sein letztes Pontifikalamt anläßlich der 500-Jahr-Feier des Bistums Laibach im September 1962. Auch ließ er es sich nicht nehmen, allen Sitzungen des II. Vatikanischen Konzils gewissenhaft beizuwohnen. Zu dieser Zeit war er auch einmal Gast Seiner Eminenz Dr. Franz Kardinal Königs in der Anima in Rom. Nach der Rückkehr von Rom verschlechterte sich sein Zustand wesentlich. Eine große Freude ward ihm noch knapp vor seinem Tod zuteil, als er am 29. Juni 1963, am Tag seines 40jährigen Priesterjubiläums, ein Glückwunschtelegramm von Seiner Heiligkeit Papst Paul VI. erhielt.

Das Begräbnis des Verewigte gestaltete sich zu einer feierlichen Kundgebung größter Verehrung und Wertschätzung von seifen hoher kirchlicher Würdenträger, zahlreicher Geistlicher und einer unübersehbaren Volksmenge. Erzbischof Dr. Franjo Seper aus Agram segnete den Dahingeschiedenen ein und würdigte in einer- Ansprache Leben und Werk des Erzbischofs von Laibach, Anton Vovk. S. D.

Bischöfe, Orden und Kurie

Die Errichtung von Bischofskonferenzen mit rechtlicher Autorität könnte auch andere Vorteile haben.

Sie könnte die Beziehungen zwischen dem Weltepisko-patundderrömischenKurie, zwischen Bischöfen und Ordensleuten, Bischöfen und Laien bessern. Wie schon auf früheren Konzilien, wurde bereits während der Vorbereitungen zum Zweiten Vatikanischen Konzil die Forderung nach der Entitalienisierung der römischen Kurie erhoben. Vielleicht ist es richtiger, zu sagen, die Kurie müsse entkurialisiert werden.

Ferner könnten sich durch die Bischofskonferenzen die Beziehungen zwischen den verschiedenen Mitgliedern des Weltepiskopates bessern. Der einzelne Bischof vermag von sich aus nicht in genügender Weise diese Beziehungen zu pflegen.

Schließlich könnten die Beziehungen zwischen Welt - und Ordensklerus durch die Bischofskonferenzen besser geregelt werden. Die Orden päpstlichen Rechtes unterstehen direkt dem Heiligen Stuhl, allerdings mit Einschränkungen. Diese Exemtion ist immer wieder Gegenstand des Anstoßes. Die Exemtion ist für die Orden notwendig, damit sie Arbeiten übernehmen können, zum Beispiel Aufgaben in der Auslandsmission.

Die Bischofskqnferenzen könnten auch dieses Problem leichter. lösen, wenn sie in Zusammenarbeit mit den Superiorenkonferenzen der Orden die auftretenden Schwierigkeiten bereinigen.

Diese Gedanken sind sowohl für Laien wie für Theologen von Interesse, die den Verlauf des Konzils und die Erneuerung des kirchlichen Lebens mit Aufmerksamkeit verfolgen.

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