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Clementschitsch bei Würthle

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Anläßlich seines 80. Geburtstages hat die Galerie Würthle dem Kärntner Maler Arnold Clementschitsch eine sehr konzentrierte Ausstellung gewidmet. Das Schwergewicht liegt in ihr mit Recht bei jenen frühen Bildern, in denen, mit großer Verve und durchaus selbständig, Anregungen der deutschen Freilichtmalerei, vielleicht besonders durch Lesser Ury, verarbeitet werden und in denen der Maler um 1918 sichtlich an einem Scheideweg angelangt war, der, aus dem vom Optischen her bestimmten Expressionismus, recht leicht in die Ungegenständlichkeit geführt hätte. Clementschitsch hat eine sich mehr konsolidierende Malerei gewählt, in der der Gegenstand wieder zu seinem Recht kam, die Farbe sich aufhellte: sein Werk mündete in die zeitgenössische Kärntner Malerei ein. Seine besondere Gabe mit der Farbe realisieren zu können, aus ihren Spannungen und Werten den Bildern Leben zu verleihen, ist ihm im Wesentlichen bei seinen Landschaften auch in späterer Zeit geblieben. Zwei Landschaften vom Ossiachersee und eine von Grinzing weisen dies überzeugend nach. Die flguralen Bilder der späteren Zeit, das „Selbstbildnis“, die Bilder der „Spanischen Reitschule“ und der „Poloreiter“ deuten darauf hin, daß der rüstige Jubilar in erster Linie doch wohl Maler und nicht Zeichner war.

Kurt Mikula, der in der Galerie auf der Stubenbastei ausstellt, hat als Autodidakt zur Malerei der ..Wiener Schule“ gefunden. Seine Bilder in ihrem gläsern-bunten Manierismus sind am originellsten noch in den mechanisierten Hähnen, am zweifelhaftesten dort, wo sie sich entweder der Natur stellen, wie in der Miniatur des Bundespräsidenten (die die ganzen Schwächen der Zeichnung und der Malerei aufdeckt) oder dort, wo einfach das Formen-und Ideenrepertoire seiner Kollegen aufgegriffen und nur abgewandelt wird.

Daß die Zeichnung keineswegs ihre Stärke ist, zeigt auch Elsa Olivia Urbach in ihrer Ausstellung in der Galerie Peithner-Lichtenfels. Ein schlecht gezeichnetes und gemaltes Aquarell, ein Apfelstilleben, durch eine hineingemalte Figur zu „Paradiesischen Problemen“ zu erheben, ist wohl zu einfach. Dabei sind einige der Aquarelle noch zu den besten Stücken der Ausstellung zu zählen. Eine rigorosere Auswahl hätte hier viel geholfen.

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