Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Smetana am Bodensee
Auf die gewaltige Tiefenwirkung des „Großen Verzichtes“ bedeutete das Spiel auf dem See „D i e verkaufte Braut“ eine Entspannung. Die Regie von Adolf Rott hatte es diesmal einigermaßen schwer, da eine Beziehung zum Wasser kaum herzustellen war. Um so besser gelangen die großen Volksszenen, von denen sich besonders der Zirkus ausgezeichnet entwickeln konnte. Wenn, wie man erfährt, im nächsten Jahr Johann Strauß' „Tausendundeine Nacht“ wieder über die Seebühne gehen wird, wird der Raum besser genützt sein.
Darf man somit davon ausgehen, daß der äußere Rahmen schwer •• zu fültav'-war maß man d*r musikalischen Leitung von Heiniich H o 11 t e i s e r sowie den Solisten uneingeschränktes Lob zollen. An Stelle der erkrankten Wilma Lipp sprang Traute Richter ein, die sich bald in die Herzen der Zuhörer sang. Den Hans meisterte Waldemar K m e n 11, den man einige Tage später als Oratoriensänger bewundern konnte, als er das Solo in Kodalys „Psalmus hungaricus“ sang.
Richard E y b n e r und Franz B ö h e i m brillierten in den komischen Rollen, sie steigerten diese Leistung als Balkandiplomaten alten Stils in der „Lustigen Witwe“, wo Franziska Wachmann die Hauptrolle übernehmen mußte. Der Erfolg der „Lustigen Witwe“ ist in erster Linie der ausgezeichneten Inszenierung von Heinz Arnold und dem Buhnenbild von Ludwig Hornsteiner zu danken, welche den Staub vom ehrwürdigen Alter der Lehärschen Operette zu wischen verstanden.
Unter den Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele sei das Chorkonzert des Luxemburger Konservatoriums hervorgehoben, welches Charpentiers „T Deum“, Mozarts „Vesperae de dominica“ und den „Psalmus hungaricus“ brachte.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!