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Papst Johannes XXIII. empfing Montag vormittag den Vorstand der Internationalen Union der Katholischen Presse in Spezialaudienz. Eine dreiviertel Stunde lang setzte der Papst in seiner Privatbibliothek, in der für gewöhnlich nur Staatsoberhäupter, Kardinale und Regierungschefs empfangen werden, den Journalisten die Gründe auseinander, die ihn zur Einberufung eines Ökumenischen Konzils veranlaßt haben. Das Konzil, so sagte der Papst, hat das Ziel, die katholische Kirche und das Leben ihrer Gläubigen den Erfordernissen der Zeit anzupassen, damit die Kirche auch für die Christen anderer Konfessionen anziehend werde. Während in der Welt andere geistige Strömungen Zwietracht und Uneinigkeit säen, sei die katholische Kirche ein Faktor der Einheit nicht bloß auf religiösem, sondern auch auf dem rein menschlichen Gebiet. Mit großem Nachdruck hob der Papst hervor, daß bereits zahlreiche Anfragen bezüglich des Konzils von protestantischer und orthodoxer Seite im Vatikan eingetroffen sind, was die Einheitssehnsucht der gesamten Christenheit beweise. Abschließend unterstrich der Heilige Vater die Bedeutung der Presse für die Schaffung eines Klimas in der öffentlichen Meinung, das für die Ziele des Konzils günstig ist.

Unter den Möglichkeiten, die nach der Feuereinstellung zwischen den kommunistischen Rebellen und den Regierungstruppen in Laos zu einer endgültigen Befriedung des Landes führen könnten, wird zur Zeit auch die einer großen Koalitionsregierung unter Einschluß der kommunistischen Pathet-Lao-Bewegung erörtert. Von katholischen Kreisen in Laos wird dazu erklärt, daß in diesem Falle die Zukunft der katholischen Kirche, die 20.000 Gläubige zählt, in diesem indochinesischen Staat ernstlich gefährdet wäre. Es bestehe kein Zweifel, so wird erklärt, daß kommunistische Elemente in kürzester Zeit in den verschiedenen Provinzen des Landes die Sehliisselfkisitfföneif 3 "dinnehmein !"wüfdön: Die Pathet-Lao-Bewegung habe aber in jene« Gebieten, die, sie zur Zeit kontrolliere, alle Maßnahmen zur Unterdrückung der katholischen Kirche unternommen. In den von der Pathet-Lao- Bewegung kontrollierten Provinzen von Laos sind in den letzten Monaten eine Reihe von katholischen Geistlichen verhaftet worden.

In seiner Eigenschaft als Militärvikar sprach Erzbischof Kardinal Dr. Franz König Donnerstag abend in der Fasangartenkaserne vor Offizieren des Bundesheeres aus Wien und Niederösterreich über Fragen der Militärseelsorge. Nach einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der Militärseelsorge, angefangen von der Römerzeit, wies Kardinal König an Hand von Zitaten nach, welch große Bedeutung hervorragende Heerführer der Militärseelsorge beigemessen hatten. Im besonderen befaßte sich Kardinal König mit der Militärscelsorge im österreichischen Bundesheer, die unter Staatssekretär Deutsch im Jahre 1919 errichtet wurde und die sich heute vor Aufgaben gestellt sieht, die ihre personelle Stärke weit übersteigt. Erleichtert werde die Tätigkeit der Militärseelsorger durch das vorbildliche kollegiale Verhältnis, das zwischen den Offizieren des Bundesheeres und den Militärkuraten herrscht. Eine ihrer wesentlichen Aufgaben sieht die Militärseelsorge in der charakterlichen Formung der jungen Soldaten. Die Erfahrungen der Militärseelsorger, sagte Kardinal König, geben keinen Anlaß zu irgendwelchem Pessimismus über die heutige Jugend.

Die gegenwärtig in Amerika zwischen Episkopat und Regierung schwebende Streitfrage um die Unterstützung katholischer Privatschulen scheint einem Kompromiß entgegenzugehen. Seit einiger Zeit beginnen sich besonders in politischen Kreisen Bestrebungen abzuzeichnen. die auf die Bereitschaft schließen lassen, das Unterstützungsprojekt zugunsten der staatlichen Schulen auch auf konfessionelle Schulen auszudehnen. Bekanntlich war sowohl der Sprecher des Repräsentantenhauses, M. Sam Raybum, sowie Vizepräsident Johnson von Anfang an für einen Kompromiß zwischen den beiden Standpunkten Kennedys und des amerikanischen Episkopates. Vor kurzem wurde nun dem Präsidenten der Entwurf für ein Gesetz vorgelegt, das eine Unterstützung der privaten Schulen rechtfertigen könnte. Präsident Kennedy hat diesen Entwurf als „Diskussionsbasis für weitere Gespräche“ entgegengenommen.

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