Eskalation in Nahost
DISKURSNahostkonflikt: Mitten im Meer der Verkürzungen
Bei Gewalt, Hass, Propaganda und schlichten Narrativen ist es schwierig, zu einer fairen und ausgewogenen Einschätzung zu kommen. Auch wenn es schwierig scheint: Differenziertes Urteilen über den Nahostkonflikt ist ein Gebot der Stunde. Ein Gastkommentar.
Bei Gewalt, Hass, Propaganda und schlichten Narrativen ist es schwierig, zu einer fairen und ausgewogenen Einschätzung zu kommen. Auch wenn es schwierig scheint: Differenziertes Urteilen über den Nahostkonflikt ist ein Gebot der Stunde. Ein Gastkommentar.
Auf einer propalästinensischen Kundgebung auf dem Wiener Stephansplatz skandieren Menschen die Parolen „Tod Israel“ („Marg bar Israel“) und „From the River to the Sea – Palestine will be free“ – was die Auslöschung des Staates Israel impliziert. Am selben Abend wird den Teilnehmenden einer Solidaritätskundgebung für die Opfer und Vermissten des Überfalls der Hamas geraten, unauffällig den Heimweg anzutreten und die israelischen Fahnen sicherheitshalber zu verstecken.
Hass, Rache und radikale Sprache sind auch auf israelischer Seite zu beobachten. Autorin und Mitglied des Knesset für die Likud-Partei Galit Distal Atbaryan schrieb auf X (früher Twitter): „Gaza should be wiped off the map, and fire and brimstone on the heads of the Nazis in Judea and Samaria. […] We need a cruel, vengeful IDF (Abkürzung für die israelische Armee, Anm. d. Red.) here. Anything less is immoral.“
„Hall of Shame“
Peinlich ist der linke Antisemitismus, der die Hamas als Befreiungsbewegung deutet, die sich im Kampf gegen Imperialismus und Kolonialismus auf die Seite der Unterdrückten stelle. Nicht mehr nachvollziehbar sind die Parolen und die Demonstrationen der „Queers for Palestine!“. Sie hätten in dem von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen eine verkürzte Lebenserwartung. Beschämend, wie viele nützliche Idioten der Hamas sich derzeit finden lassen.
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