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150 Jahre Akademie für Musik

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Die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien feierte in diesen Tagen als eine der ältesten und bedeutendsten Musikerziehungsanstalten der Welt das Jubiläum ihres 150jährigen Bestandes. Im Jahre 1817 gründete die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ein Konservatorium, mit dem Ziele, „dem Musiktalente durch systematischen Unterricht und bewährte Lehrmethoden die Mittel zur Entwicklung und Vervollkommnung zu verschaffen.“

Seit der Übernahme in die staatliche Obhut am 1. Jänner 1909 näherte sich das nunmehr als „Akademie für Musik und darstellende Kunst“ geführte Institut immer mehr dem Idealziel, eine moderne Stätte künstlerischer Berufserziehung und allgemeiner Bildung zu sein. Heute ist die Wiener Musikakademie das Mekka zahlloser junger Menschen aus dem In- und Ausland, die den Musikerberuf ergreifen wollen. Aber Platzmangel, und Auslese bedingen, daß in manchen Jahren bis zu 90 Prozent der Aufnahmebewerber zurückgewiesen werden müssen. Trotzdem sind die Zahlen imponierend: derzeit unterrichten 310 Professoren 1793 Studierende. Mehr als ein Drittel dieser Schüler kommt aus dem Ausland und die Liste der 60 Staaten, welche ihren Musikernachwuchs der Wiener Musikakademie anvertrauen, reicht von Äthiopien bis zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Obwohl die Teilnahme an internationalen Musikwettbewerben in viel zu geringem Maß gefördert werden kann, werden im Durchschnitt jährlich 22 Preise von Akademieschülern errungen. An Opernhäuser, vornehmlich des deutschen Sprachraumes, werden jährlich etwa 20 Studierende der Opernklassen verpflichtet. Etwa 200 Eigenveranstaltungen der Akademie (Klassenabende, Orchesterkonzerte, Opern- und Schauspielproduktionen, Tanzabende) bilden einen wesentlichen Beitrag zum Musikleben Wien. Große Schwierigkeiten ergeben sich aus der Verteilung des Unterrichts auf sieben Gebäude. In zum Teil für Schulzwecke ungeeigneten Unterrichtsräumen soll der Nachwuchs für Opernhäuser in aller Welt herangebildet werden. Zehn Abteilungen, mit Ausbildungsprogrammen, die von alter Musik bis zu den letzten elektroakustischen Musikentwicklungen reichen, stehen zur Verfügung.

Die Liste der bekanntesten ehemaligen Schüler würde ein kleines Buch mit Namen füllen, deren Träger Musik- und Theatergeschichte machten. Es seien hier nur — nach, Fächern gegliedert — einige der bedeutendsten Absolventen des ehemaligen Konservatoriums und der Akademie in alphabetischer Reihenfolge angeführt:

Komponisten: Ferruccio Busoni, Johann Nepomuk David, Nico Dostal, George Enescu, Edmund Eysler, Leo Fall, Carl Goldmark, Josef Hellmesberger, Rudolf Kattnig, Egon Kor-nauth, Ernst Krenek, Robert Leukauf, Gustav Mahler, Carl Millöcker, Franz Salmhofer, Franz v. Suppi, Karl Schiske, Robert Schollum, Franz Schreker, Franz Schmidt, Hugo Wolf.

Dirigenten: Claudio Abbado, Paul Angerer, Militiades Caridis, Massimo Freccia, Hans Gillesberger, Herbert von Karajan, Josef Krips, Clemens Krauss, Anton Lippe, Ferdinand Löwe, Zubin Mehta, Arthur Nikisch, Arthur Rodzinski, Franz Schalk.

Pianisten: Stefan Askenase, Jörg Demus, Paul Badura Skoda, Friedrich Gulda, Alexander Jenner, Hans Graf, Ingrid Haebler, Walter Klien, Elly Ney, Roland Raupenstrauch, Bruno Seidlhofer, Erik Werba, Friedrich Wührer.

Sänger: Walter Berry, Mimi Coertse, Anton Dermota, Otto Edelmann, Tugomir Franc, Hilde Güden, Frederic Gutherie, Georg Hann, Alfred Jerger, Waldemar Kmentt, Peter Lagger, Rudolf Lustig, Maura Moreira, Ljubomir Pantscheff, Tino Pattlera, Maria Reining, Christiane Sorell, Viorica Ursu-leae, Eberhard Wächter, Ljuba WeHtseh, Fritz Uhl. H. F.

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