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Auf dem Drinafluß

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FALTBOOT, ZELT UND HAMMELBRATEN. Von Gerhard S t a p p e n. Österreichischer Bundesverlag, Wien-München. 210 Seiten, 16 Bildtafeln. Preis 84 S.

Hier haben wir die sehr unterhaltende Reisegeschichte einer Gruppe von jungen Österreichern, genauer: acht Männern und zwei Mädchen, die eine Kajakfahrt auf dem Drinafluß durch Bosnien unternahmen. Die erste, für unsere Breiten beachtlich hohe Auflage dieses Buches erhielt den österreichischen Staatspreis. Jetzt ist eine Neuauflage rechtzeitig vorhanden, um müden Studenten, denen die Sommerferien noch schier unerreichbar erscheinen, eine kleine, erfrischende Aufmunterung zu bieten. Dem Verfasser des Klapptextej wäre zu sagen, daß er falsch gezählt hat. Die Zahl der Bildtafeln ist nicht „auf zwanzig erhöht worden“, sondern auf sechzehn. Stella Musttlin

ALS KALLIGRAPHISCHE FLEISSAUFGABE zeichnete ein Schreibmeister der Wiener Hofkamlei der Theresianischen Zeit diesen Reiter. Die Kamleischreiber waren Spezialisten ihres Faches und setzten ihren Ehrgeiz darein, immer neue, kunstvolle Schnörkel 2u erfinden. Das originelle Bildchen findet sich in dem neu erschienenen Band „Kleine Geschichte Wiens“ von Erik G. Wicken bürg (Verlag Heimich Schefflet, Frankfurt am Main, HO Seiten, zahlreiche Abbildungen auf Kunstdruck und im Text, Preis 9.80 DM). Der liebenswürdige, grundgescheite Autor, dem vom barocken Aufschwung bii zur psychologischen Deutung der Figur des Grafen Bobby kein Gebiet österreichischer Lebenskultur und Wesensart fremd ist, bemühte sich, das ungemein reiche Material in bündige, anregend lesbare Form zu fassen. Ein Ausländer etwa, der bei der Abfahrt des Zuges in Salzburg das Büchlein aufschlägt, um die nebelhaften Urgründe des Wienertums zu erforschen, ist in Vöcklabruck schon mit der Babenbergerepoche vertraut, hält in Linz beim Wien der Renaissance, während in Melk als „außerplanmäßige“ Illustration der Zeit Karls VI. das Stift in sein Blickfeld tritt, und wenn er dann auf dem Westbahnhof aussteigt, weiß er auch manches über das neuere und neueste Wien. Die feuilletonistische ..Auflösung“ des Stoffes gelang zwar nicht immer, doch vermag Wickenburg auch der reinen, übernommenen Information ein gewisses persönliches Gepräge zu geben. Übrigens: auch Einheimische werden den Band mit Gewinn lesen. Gunther Martin

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