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Fur die Film-Selbstkontrolle
Die Bedeutung des Filmt und die Forderungen, die an einen idealen Film zu stellen seien, behandelfe Papst Pius XII. am 21. Juni in einer bedeutenden Rede über den Film. Der Papst sprach zu den Vertretern der italienischen Filmindustrie in der Vatikanischen Basilika. An der Audienz nahmen auch der italienische Minister Giovanni Ponti, der Präsident der Päpstlichen Kommission für Film und Fernsehen, Migr. O'Connor, der Präsident der Katholischen Aktion Italiens, Prof. Luigi Gedda und 30.000 Pilger ieil. Allein 1954 haben, wie Papst Plus XII. feststellte, in allen Ländern der Erde 12 Milliarden Menschen die Kinos besucht. Davon 2,5 Milliarden in den USA, 1,3 Milliarden in England und 800 Millionen in Italien. Allein diese Zahlen bewiesen die außerordentliche Macht des Films, der einen weitgehenden Einfluß auf die Volksmassen und die Gewohnheiten auch im sittlichen Bereich habe. Wachsamkeit und Maßnahmen der Behörden gegen einen schlechten Eififlufj des Films beständen zurechf. Es wäre weiterhin wünschenswert, zu einer übereinstimmenden Einheit des guten gegen den verderblichen Film zu kommen.
An die Filmschaffenden richtete Papst Pius XII. als „verfrauliches und väterliches Wort“ die Anregung, die Filmkontrolle selbst mit in die Hände zu nehmen. „Kein vernünftig denkender Mensch könne euer gewissenhaftes und abgewogenes Urteil in Dingen eures eigenen Berufes übersehen oder lächerlich machen. Macht bald in weitem Maß Gebrauch von dieser bevorzugten Stellung und dem Ansehen, daß euer Wissen, eure Erfahrung, die Würde eures Werkes, euch heben, setzt an die Stelle von unbedeutenden der verführerischen Schauspielen gute, vornehme und schöne Darbietungen, die zweifellos anziehend sein können, ohne schwül zu werden, im Gegenteil den höchsten Grad der Kunst erreichen könnten. Ihr werdet die Zustimmung und den Beifall aller haben, die ein gesundes Denken und ein rechtes Wollen ihr eigen nennen, und vor allem den eures eigenen Gewissens!“
Der Film müsse, sagte Pius XII. weiter, das schildern, was den Menschen im Bewußtsein seiner Würde stärke und erhebe, was ihn den hohen Platz erkennen und lieben lasse, an den er vom Schöpfer gestellt wurde. Der Film müsse das schildern, was im Menschen die Ueberzeugung festige, daß er Hindernisse überwinden und verfehlte Entschlüsse vermeiden könne, daß er sich nach dem Falle immer wieder erheben und endlich durch den Gebrauch seiner Freiheit und Fähigkeif zum sittlichen Besseren fortschreiten könne.
Der Papst forderte weiter einen wirklichkeitsnahen Film, bei dem die Wirklichkeif mit den Augen dessen behandelt werde, der sich brüderlich gleichsam an die Seife des Zuschauers stelle, um ihm, wenn nötig, zu helfen und ihn zu stärken.
Pius XII. bejahte auch den Unferhalfungsfilm, der lediglich die Langeweile und die Müdigkeit vertreiben wolle. Dieser Film müsse es aber vermeiden, in Gemeinheit oder in würdelose Sensationen zu verfallen. Auch eine oberflächliche Darstellung könne hohe künstlerische Formen erreichen und geradezu als ideal erklärt werden, sagte der Papst. „Denn der Mensch ist nicht nur Oberflächlichkeif und nichf nur Tiefe.“
Der Papst lehnte jedes leere Moralisieren des Films ab und forderte vom idealen Film eine positive Leistung. Der ideale Film müsse Freude und Genuß schenken und voll von Phantasie und Wirklichkeif sein.
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