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Vatikan und Oststaaten

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Der Autor gehört seit langem zi den aufmerksamsten Beobachtern der Beziehungen des Vatikans zu den kommunistischen Staaten. Dreizehn Jahre war er in Rom, stets besonders interessiert und engagiert an den Fragen, Fakten und Problemen, die seit Gründung des ersten kommunistischen Regimes in der „Oktoberrevolution“ der langen Geschichte der Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat neu hinzugefügt wurden. Die journalistische Berufspraxis hat es dem Autor nicht nur ermöglicht, die Schauplätze des Geschehens, viele der handelnden Personen und die betroffenen Volker kennenzulernen; sie war ihm auch bei der Auffindung und Erschließung von Quellen sehr nützlich. So wurden dem Historiker Stehle Dokumente und Informationen zugänglich, die er auf andere Weise wohl kaum zu Gesicht bekommen hätte.

Stehle setzt mit der Leninschen Revolution von 1917 ein, wie es seiner (und der vatikanischen) Überzeugung entspricht: der Schlüssel aller kirchlich-staatlichen Arrangements mit kommunistischen Ländern liege in Moskau. Zur Frühgeschichte des römischen Bemühens, ein erträgliches Verhältnis zu den neuen Herren im Kreml zu gewinnen, kann er Neues und Erstaunliches mitteilen, nämlich den Wortlaut eines Geheimabkommens, das am 12. März 1922 im Vatikan geschlossen wurde und die Unterschriften des Kardinals Gasparri sowie des sowjetrussischen Botschafters Worowski trägt. Das Dokument stammt aus dem Auswärtigen Amt in Bonn, bezieht sich auf die Modalitäten, unter denen Bevollmächtigte des Heiligen Stuhles die Erlaubnis erhalten sollen, in die Sowjetunion einzureisen, und stellt das einzige Abkommen dieser Art dar, das zwischen Moskau und dem Vatikan bis heute zustande, gekommen sein dürfte.'' ' “ ■*> mumm

Bischöfe für den Untergrund

Diese erste Periode vatikanischer Initiativen in Richtung Moskau stand im Zeichen der nationalen Gegensätze zwischen Russen, Polen, Ukrainern und Litauern und deren Auswirkungen in der kirchlichen Sphäre. Das sowjetische „Religionsdekret“ vom 23. Jänner 1918, das bis heute fortwirkt, zerstörte bald die letzten Illusionen, die auf eine Duldung kirchlicher Aktivitäten in der Sowjetunion, ja auf eine Ablösung der orthodoxen Kirche durch die katholische zielten.

Mit Pius XI. bestieg ein guter Kenner osteuropäischer Verhältnisse den Petrusthron; Achille Ratti war Nuntius in Warschau gewesen. Seine Verhaltensweise charakterisiert Stehle mit • der Kapitelüberschrift „Auf doppeltem Geleise“, und was damit gemeint ist, schildert das erregendste Kapitel“ des Buches: ein zeitliches Nebeneinander vertraulicher Kontakte, die hauptsächlich über den damaligen Nuntius in Deutschland, Eugenio Pacelli, liefen, und der Entsendung des Jesuiten Michel d'Herbigny in die Sowjetunion mit dem geheimen Auftrag, Bischöfe für eine Untergrundkirche zu weihen und sie in ihre Ämter einzusetzen.

Den Jesuitenpater d'Herbigny nennt Stehle die „rätselhafteste, interessanteste, tragischste Figur“ der vatikanischen Ostpolitik; ihm widmet er einen großen Teil seiner Untersuchung. Autor eines von der Academie Frangaise preisgekrönten Werkes über Solowjew, glaubte er an die reale Möglichkeit einer Konversion Rußlands zum Katholizismus.

1922 wurde er, 42jährig, zum Präsidenten des Pontificio Istituto di Studi Orientali ernannt und im Frühjahr 1926 nach Rußland geschickt. Pius XI. ging dabei von der Vorstellung aus, daß eine Herde ohne Hirten nicht überleben könne; er erwog eine Zeitlang die Entsendung von Priestern, die „früher einmal Ingenieure oder Techniker waren und die man in Zivil in eine der vielen Fabriken entsenden

i könnte, die (in Rußland) überall von den Deutschen errichtet wurden, um

— der alliierten Kontrolle entzogen

— der deutschen Aufrüstung zu dienen“; schließlich entsann er sich des seit zwei Jahrzehnten in Rußland lebenden Assumptionisten Eugene Neveau und beschloß, diesen zum ersten „Geheimbischof“ weihen zu lassen.

Die vertraulichen Sondierungen, die Pacelli — mit Hilfe des deutschen Botschafters in Moskau, des Grafen Brockdorff-Rantzau — schon seit einiger Zeit unternommen hatte, waren im Sande verlaufen; dem Papst eilte es. Pater d'Herbigny besorgte sich in Paris ein sowjetisches Visum und reiste nach Moskau. Dort konnte er mit der Unterstützung der französischen Botschaft rechnen, die bereits dafür gesorgt hatte, daß der Weihekandidat rechtzeitig zur Stelle war. Unterwegs machte d'Herbigny in Berlin Station und wurde von

Pacelli in der Häuskapelle der Nuntiatur hinter verschlossenen Türen zum Bischof geweiht. Von den diplomatischen Kontakten zum Kreml-Regime erfuhr er freilich weder dort noch in Rom etwas, was Brockdorff-Rantzau ebenso überraschte wie verwunderte. P. Neveau und nach ihm einige andere Priester empfingen tatsächlich Weihe und Vollmachten eines Bischofs, und Michel d'Herbigny gab sich der Hoffnung hin, so diskret vorgegangen zu sein, daß die sowjetischen Behörden nichts davon bemerkt hätten. Damit hatte er die Geheimpolizei freilich unterschätzt. Keiner der „Geheimbischöfe“ konnte in seinem Sprengel als Bischof amtieren, alle wurden gewaltsam beseitigt.

Die Reise d'Herbignys wurde im gleichen Jahr wiederholt, es kam sogar zu aussichtsreich erscheinenden Gesprächen mit einem hohen Parteifunktionär namens Schmido-witsch, aber am Ende stand die Ausweisung. Auch bei den noch eine Weile fortgeführten Pacelli-Kontak-ten kam nichts heraus. Pius XI. sah sich veranlaßt, die subtilen und verschwiegenen Bemühungen um einen Modus vivendi -mit der Sowjetunion aufzugeben, das Ruder herumzuwerfen und zum offenen Protest gegen die Religionsverfolgung im kommunistischen Machtbereich überzugehen.

Das Bild, das Stehle von der Ostpolitik Pius' XI. zeichnet, zeigt nicht nur in den Methoden, sondern auch in den Zielvorstellungen zwei einander widersprechende Konzepte. Pius XI. bewegte sich danach zwischen den „mystisch-politischen Vorstellungen einer .Bekehrung Rußlands' “, wie sie sein ostpolitischer Berater d'Herbigny bis zu seinem Sturz verfolgte, und dem eher realpolitischen Denken seines Staatssekretärs Pacelli, dem „die Bildung innerlich gesunder und lebensfähiger politischer Abwehrfronten gegen die Gefahr des atheistischen Bolschewismus“ vor Augen stand, der aber die Kirche damit nicht identifizierte, sondern sie auf die „geistige Überwindung der im Bolschewismus enthaltenen Irrtümer und Irrwege“ begrenzt wissen wollte. Die Auseinan-

dersetzung endete im Sommer 1937 mit der Entlassung d'Herbignys aus allen Ämtern, seiner Verbannung in ein provengalisches Kloster, wo er unter verordnetem Schweigen bis an sein Lebensende 1957 verblieb.

Wahrscheinlich ist der Uber-raschungseffekt, den Stehle an mehreren Stellen seines Buches bereithält, für die meisten Leser dort am stärksten, wo die Ostpolitik Pius' XII. erörtert wird. Dieser Papst gut allgemein als der „kalte Krieger“ im Vatikan, als Befürworter einer weltweiten Konfrontation zwischen Kirche und Kommunismus, und die offenbar unausrottbare Neigung, Papstgeschichte durch die Herausarbeitung, ja Übersteigerung von Kontrasten zwischen aufeinanderfolgenden Päpsten zu popularisieren, hat dazu gewiß ihr Teil beigetragen. Um Johannes XXIII. im vollen Glänze seiner „Milde“ zeigen zu können, mußte sein Vorgänger zum stahlharten Kämpfer stilisiert werden. Mit dieser allzu einfachen Farbgebung räumt Stehle gründlich auf. Pius XII. erscheint in seinem Buch als vorsichtiger Diplomat, eher zaudernd und zögernd als draufgängerisch, eher zu Verhandlungen geneigt als zu Kriegserklärungen, selbst in der härtesten Absage noch eine Tür für ein späteres Einlenken offen lassend.

Wenn man bedenkt, daß der jetzige Papst viele Jahre lang unter Pacelli gearbeitet und seine diplomatische Lehrzeit bei ihm absolviert hat, fällt auch einiges Licht aus dieser Schilderung auf den „papa amle-tico“, dessen scharfsinnige und erfahrene Intelligenz nicht imstande ist, sich die Welt so einfach auszudenken, wie ein Michel d'Herbigny es getan haben mag.

Wachsende Probleme

Die „Untätigkeit“, das „Schweigen“ Pius' XII., die so heftige und so inkompetente Kritik hervorriefen, als die Gefahr vorüber war, finden bei Stehle nicht nur hinreichende Erklärungen, sondern ihre zwingende Rechtfertigung. Steides Satz „Gerade weil er (Pius XII.) im Frühjahr 1941 — wie viele ernsthafte Beobachter in aller Welt — einen Sieg Hitlers und Mussolinis als wahrscheinlich befürchtete, war ihm eine weitere Ausdehnung des Krieges — selbst gegen die atheistische Sowjetunion — kein Grund zur Hoffnung“, gilt auch sinngemäß in umgekehrter Richtung. „Die Unparteilichkeit des Heiligen Stuhles zu wahren“, das war die Sorge, die immer mehr in den Mittelpunkt seines Denkens rückte. Ist das im Grunde sehr verschieden von der vielberufenen Äquidistanz zu den sich befehdenden Weltsystemen, von der die Haltung Johannes' XXIII. und Pauls VT. (nach den Worten von Loris Capo-villa) sich herleitet?

Der Nationalsozialismus hat es nicht verstanden, das Kapital an Hoffnungen und Erwartungen, das sich bei den unterdrückten Völkern der Sowjetunion gegenüber jedem potentiellen Retter vor der kommunistischen Parteiherrschaft angesammelt hatte, auch nur zu erkennen, geschweige denn zu nutzen.

Durch die „Ergebnisse des zweiten Weltkriegs“ stieg die Zahl der Katholiken, die unter kommunistischer Herrschaft leben mußten, sprunghaft an. Entsprechend wuchsen die Probleme, die einer „vatikanischen Ostpolitik“ gestellt wurden. Stehle beschreibt, wie Rom 1945 im Falle Polens“ auf das „Notstandsmodell“ zurückgriff, das d'Herbigny seinerzeit in Rußland anzuwenden versucht hatte, das aber, weil es „dilettantisch und zweigleisig gehandhabt“ worden war, hatte scheitern müssen. Indem Kardinal Hlond außerordentliche Vollmachten erhielt, von denen er auch extensiven Gebrauch machte — nicht zuletzt bei der Vorwegnahme einer kirchlich territorialen Neuordnung in den ehemaligen deutschen Ostgebieten —, wurde er in die Lage versetzt, selbst bei völliger Unterbrechung der Verbindungen mit Rom die polnische Kirche in der Verfolgung zu leiten.

In weiteren Kapiteln handelt

Stehle die Beziehungen des Vatikans zu den anderen kommunistischen Staaten ab. Die „Fälle“ des Erz-bischofs Slipyj und des Kardinals Mindszenty erfahren dabei ebenso eine wertende Beleuchtung wie die Rolle des polnischen Primas, des Agramer Erzbischofs Stepinac und des Prager Erzbischofs Beran. Natürlich läßt sich dabei jeweils über Einzelheiten rechten; oft stehen Aussagen gegen Aussagen, dokumentarische Quellen sind in der Regel nicht zu konsultieren.

Daß der Autor mit seinen Sympathien auf der Seite des päpstlichen „Außenministers“ und Reisebotschafters Casaroli steht und die Kritik an den Zugeständnissen Roms gegenüber kommunistischen Staaten wenn nicht für unbegründet, so doch für unerheblich hält, tritt offen zutage. Dahinter steckt aber durchaus keine illusionäre Unterschätzung des Gegners, keine Übernahme der These von der „friedlichen Koexistenz“ auf den Bereich der geistigen Auseinandersetzung, sondern eher das Gegenteil: Gerade, weil Stehle aus eigener Anschauung weiß, wie unüberbrückbar die Gegensätze sind, wie aggressiv der Atheismus ist, wie tiefgegründet der Kirchenhaß der Kommunisten — gerade deshalb wirbt er um Verständnis für eine Ospolitik, die das Erreichbare anstrebt, selbst wenn dafür mehr gezahlt werden muß, als mancher für erlaubt hält.

Wie erfolgsarm diese Politik bis heute geblieben ist, wird dabei kaum beschönigt; daß Casaroli bei seinem Moskau-Besuch 1971 nicht weiter kam, als Pacelli schon 35 Jahre früher mit Tschitscherin gekommen war — bis zur Ablehnung aller institutionellen Beziehungen zum Vatikan, da die Fragen der religiösen Betätigung im Lande nur aus eigener Souveränität, ohne „Einmischung“ von außen zu lösen seien, wird nicht verschwiegen.

Trotzdem, Stehle kommt zu dem Gesamturteil, der Vatikan befinde sich mit seiner Ostpolitik auf dem richtigen, ja dem allein möglichen Weg. Der Grund ist so einfach wie eindeutig: Weil es sich um „Pastoralpolitik“ handle. Mit diesem neugeschaffenen Begriff soll eine Vorgehensweise bezeichnet werden, die weniger einem geschlossenen Konzept folgt, als die jeweils erreichbaren kleinen Erleichterungen für die Seelsorge anstrebt — und dafür gelegentlich sogar beträchtliche Risiken in Kauf nimmt. „Pastoralpolitik“ — das ist eine Politik, die ein Uberleben der Seelsorge in den Unterdrückungsländern ermöglichen und aus diesem Grunde vor allem für die Wiederbesetzung vakanter Bischofssitze sorgen will, selbst wenn sie dabei auf die eigenen Kandidaten verzichten und solche der regimefreundlichen „Friedenspriestervereinigung“ akzeptieren muß, die sich gelegentlich nicht einmal scheut, über die Empfindungen und Argumente von im Kirchenkampf bewährten Bischöfen, Priestern und Laien hinwegzugehen, wenn ihr dies notwendig erscheint.

Es ist vorauszusehen, daß dieses Buch nicht nur die begeisterte Zustimmung von Befürwortern der jetzigen Ostpolitik des Vatikans, sondern auch den Widerspruch ihrer Gegner auslösen wird. Man muß ferner erwarten, daß es einen Aufschrei der Entrüstung über die Entmythologisierung der Kurie geben wird, die hier stattfindet. In der Tat bleibt von dem legendären Bild einer glänzend informierten, stets klug und konsequent handelnden, geräuschlos und friktionsfrei funktionierenden Diplomatie des Papstes bei Stehle nicht viel übrig. Die frühere Überlegenheit der Kurie bestand, wie es scheint, in der Beständigkeit ihrer Interessenlage und, nicht zuletzt, in ihrer Verbindung mit dem Kirchenstaat. Die Kontinuität der neuen vatikanischen Ostpolitik dagegen, wie sie von Stehle im Widerspruch zu anderen Beobachtern sehr stark betont wird, besteht in ihrer Machtlosigkeit, ihrem Mangel an Konzeption, in ihrem Hin-und Hergerissensein zwischen hochfliegenden Hoffnungen und glücklosen Anstrengungen. Wo sie etwas erreichen konnte, geschah es selten ohne die Hilfestellung, die andere Staaten und deren Vertreter boten, und durch die unerschütterliche Standfestigkeit von Klerus und Volk in den Verfolgungsgebieten.

Diese Tatsache paßt freilich nicht

so gut in die hier empfohlene Linie von „Pastoralpolitik“. Stehle erweist sich deshalb dem Phänomen Wyszynski gegenüber als vergleichsweise ratlos. Seine (und Casarolis) Thesen passen besser zu so desolaten kirchlichen Zuständen, wie sie in der Tschechoslowakei bestehen. Weder Resistenz noch Kollaboration zu besiegeln, sei die Absicht des Vatikans — soll das etwa heißen, daß beide Verhaltensweisen für katholische Christen unter den Bedingungen eines totalitären Staates als gleichwertig zu gelten haben?

Keine Unfehlbarkeit

„Pastoralpolitik“ im Sinne Stehles ist vor allem pragmatische Politik, und die Argumente, die zu ihren Gunsten vorgebracht werden, sehen in ihrer Struktur denen, die man im „Zeitalter der Entspannung“ aus dem Munde von Politikern zu hören pflegt, verflixt ähnlich, Was jenen die „Realitäten“ sind, bedeutet diesen „die Wirklichkeit“ — so etwa in einer Bemerkung Casarolis, die Stehle als besonders aufjchluJ3re_ich zitiert: „Der Heilige Stuhl erhebt in diesem Bereich keinerlei Anspruch auf Unfehlbarkeit; er hat nur Anspruch darauf, daß man ihm glaubt, er setze alles daran, um auf Grund der Wirklichkeit, wie sie ist, zu handeln, das Tragbare und das nicht mehr Tragbare, das Verzichtbare und das Unverzichtbare in christlicher Klugheit abzuwägen...“

Mit einigem Recht weist Stehle darauf hin, daß diese „Pastoralpolitik“ nicht isoliert von der Ostpolitik der westlichen Welt betrachtet und verstanden werden kann.

Stehle schreibt im Vorwort selbst, daß der Historiker und der Journalist in ihm zusammengewirkt hätten, um dieses Buch hervorzubringen. Manche Stelle mag empfindlichen Lesern vielleicht zu journalistisch vorkommen — so etwa dort, wo die Rede ist „von möglichen Märtyrern, die theologisch besonders leicht verkraftet werden, wenn man selbst in sicherer Freiheit lebt“. Aber dem detektivischen Eifer des Journalisten Stehle verdankt der Leser einen großen Teil der hier erstmals mitgeteilten Informationen, und seine Erfahrungen als Korrespondent in kommunistischen Ländern gaben ihm die Möglichkeit, den „Sitz im Leben“ zu verstehen und zu schildern, der den Erfolgen wie den Mißerfolgen „pastoralpolitischer“ Versuche zukommt.

Das „letzte Wort“ über Kirchenpolitik und Diplomatie der Päpste gegenüber den kommunistischen Ländern ist hier gewiß nicht gesprochen worden; dafür ist es viel zu früh, und Stehle nimmt dergleichen • für sich auch keineswegs in Anspruch. Seine Leistung ist dennoch nicht geringzuschätzen; sowohl als Materialsammlung wie als Darstellung bedeutet dieses Buch den ersten mit Mitteln des Historikers unternommenen Versuch, eine zusammenfassende Darstellung des Themas zu geben — eines Themas, dessen Schwierigkeiten so wenig zu übersehen sind wie seine Aktualität.

DIE OSTPOLITIK DES VATIKANS, Hansjakob Stehle, 1917 bis 1975, Verlag Piper, München, 1975, 487 S., 39,50 DM.

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