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„Austrla“. (Die ostro-gotische Herkunftstheorie.) Von Dr. Karl K1 i m e s c h. Kommissionsverlag Brüder Hollinek, Wien.

Mit viel Fleiß und Mühe sucht der Verfasser einen Beweis — wenn nicht zu führen, so doch nahezulegen, der niemals zu erbringen sein wird: daß die deutsche und die lateinische Bezeichnung unseres Landes nicht vom „Osten“, sondern von den „Ostro- (das heißt Strom-) Goten“ abzuleiten seien. Hier steht Hypothese gegen Hypothese. Die seinige als die wahrscheinlichere hinzustellen, dürfte dem Verfasser mit dieser Studie kaum gelungen sein. H. G.

Die niederösterreichische Bauernhochzeit in Vierzeilern, Liedern und Sprüchen. Gesammelt von Franz Hurdes. Verlag Gerold, Wien. 200 Seiten.

Der frühere Volksbildner im damaligen „Bäuerlichen Volksbildungsheim“ Hubertendorf bei Amstetten legt in einer bisher nocet nie dagewesenen Vollständigkeit alles vor, was das ländliche Brauchtum bei Hochzeiten noch heute bewahrt. Die wissenschaftliche Gründlichkeit (Tabellen über das Brauchtum in den niederösterreichischen Landschaften, Literaturverzeichnis, urkundliche Quellen, Gewährsleute, Ortsverzeichnis, Notenbeilagen) und nicht zuletzt das buchtechnische Gewand stempeln das Werk zu einer höchst beachtenswerten, ja in seiner Art grundlegenden Erscheinung, der weiteste Verbreitung zu wünschen ist. J. M.

Der Feuergeist. Das Leben Friedrich Ludwig Schröders. Von Hilde K n o b 1 o c h. Verlag Anton Pustet, Graz. 356 Seiten.

Ein starker und lebendiger Stoff ist in die richtige Hand gekommen: der Aufbruch der deutschen Literatur im späteren 18. Jahrhundert, der soziale Aufstieg des Schauspielers vom wandernden Komödianten zum gesellschaftlich gleichberechtigten Bühnenkünstler: lebhafte nationale, literarische und soziale Bewegtheit, gespiegelt im Lebensroman einer genialen Darstellerpersönlichkeit, ihren Irrungen und Erfolgen. Das Ergebnis: ein realistisch geschautes, spannendes Lebensbild. C. P.

Das Tor der glücklichen Sperlinge. Von

Daniele Vare. Paul-Zsolnay-Bücher im Erasmus-Verlag, Wien. 348 Seiten.

In diesen Essays, die eine Nachlese zu einem größeren Chinabuch bilden, erweist sich Daniele Vare als Kenner der chinesischen Geistesart, als Meister der Erzählung und als Weltmann, der auch Ernstes ohne Schwere zu sagen weiß. Mit der Neuauflage dieser reizvollen Erzählungen hat sich der Verlag ein Verdienst erworben. K. R.

Der geheimnisvolle Wald. Roman. Von Gottfried K ö 1 w e 1. Berglandverlag, Wien. 176 Seiten.

Die Botschaft der Natur, wie sie aus dem Rauschen der weltverwehten Forste zwischen Oberösterreich und Böhmen mit nie versiegender Kraft seit Stifter dringt, ist auch in diesem Buch verkündet worden. Ein Trost, eine Erhebung für die Stillen im Lande. H. S.

Die Seele erlischt. Roman. Von Lajos Z i-1 a h y. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien.

Der ungarische Autor hat mit diesem Buch den Roman des europäischen Auswanderers geschrieben, der mit seiner ganzen Seele noch in der alten Heimat verwurzelt ist. Ein Epos des Heimwehs also, aber auch ein solches des starken und mutigen Ringens um Brot und Existenz, wobei die mannigfaltigsten Schilderungen amerikanischer Lebensart psychologisch durchleuchtet werden. K. P.

Die große Verschwörung. Von M. Sayers und A. E. Kahn. Verlag „Die Brücke“, Wien.

Die Verfasser, zwei amerikanische Journalisten, haben den Versuch unternommen, die Entwicklung Rußlands von der Errichtung der Sowjetmacht bis zum Ende des zweiten Weltkrieges zu schildern. Einen breiten Raum des Buches, das in einem durchaus rußlandfreundlichen Sinne geschrieben ist, nehmen die Ausdehnungen der ausländischen Spionage auf russischem Boden, Trotzky und die fünfte Kolonne sowie die „Moskauer Prozesse“ ein. Auffallend dürftig ist die äußere Aufmachung des ziemlich umfangreichen Werkes. K. P.

Die Ausrottung der deutschsprachigen Minorität in Jugoslawien. Von Leopold Rohrbacher. Forschungsinstitut für Prägen der Heimatlosen, Salzburg.

Diese Broschüre gibt mehr als einen bloßen Bericht über die in Jugoslawien in den Jahren 1944 bis 1948 umgekommene deutschsprachige Minderheit, sie ist zugleich eine erschütternde Anklage gegen jene, die ein Regime des Terrors und der Gewalt bekämpfen wollten und die selbst, zur Macht gekommen, lewußt und systematisch Tausende und aber Tausende von Frauen, Greisen, Männern und Kindern ausrotteten ...

Das unermeßliche Leid, der brutale Faustschlag ins Gesicht der Menschlichkeit, die hinter der sachlichen Schilderung, den nüchternen Daten stehen, wirken gerade ob der prägnanten Kürze ihres Berichtes erschütternder als eine noch so umfangreiche Darstellung. M. A.

Kurzbesprechungen von: Heinz Grill, Jörg Mauthe, Carl Peez, Karl Rauenthal, Hans Salaschek, Karl Paar, Max Albert.

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