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Digital In Arbeit

Auf der Erfolgsschiene

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Experten der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt in Graz entwickeln derzeit eine Weltneuheit: den Faksimiledruck auf Pergament. Damit wird es in Kürze Buchliebhabern und Sammlern historischer Handschriften möglich sein, alte, kostbare Dokumente, wie die Wenzelsbibel, auf Pergament kaufen zu können. Bisher war Faksimiledruck, also die exakte Kopie, nur auf Papier möglich.

Derzeit laufen in den Labors der Druckerei umfangreiche Forschungsarbeiten. Es gilt, die Laser-Scanner-Technik, die eine originalgetreue Wiedergabe der Dokumente erlaubt, nun für Pergament fortzuentwickeln.

Als organisches Material reagieren die Pergament-Tierhäute völlig anders als Papier. Es müssen ganz andere Farben gewählt werden, um den gleichen Effekt wie auf dem Original zu erzielen. Eigene Programme sind notwendig, um den Durchscheineffekt etwa eines Farbflecks auf der Rückseite des Pergamentblattes zu erhalten. In langwierigen Tests wird erforscht, welche chemischen Verbindungen die Druckfarben mit der Tierhaut eingehen und wie die Farben aussehen, wenn das Pergament völlig trocken ist. Untersucht wird weiters, wie man die Gold- und Silberauflagen auf dem Pergament fixiert. Zusätzlich werden eigene Technik ken entwickelt, die dem Spannen mittelalterlicher Pergamente ähnlich sind.

In etwa zwei Jahren, so schätzen die Experten, wird die Produktion von Faksimile-Wiedergaben auf Pergament serienreif sein. Die Grazer Akademische Druck- und Verlagsanstalt ist dann weltweit das einzige Unternehmen, das Faksimile wertvoller Kodizes, Stundenbücher oder Verträge vergangener Jahrhunderte auf Pergament anbieten kann.

Wiener Porzellan ist europa- und weltweit bekannt für seine geschmackvolle Form und die vollendete Ausführung. Neben vorzüglicher Handwerksarbeit, großem künstlerischen Können, aber auch dem Einsatz modemer Technik lebt in der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten die ehrwürdige Tradition einer der ältesten Porzellanmanufakturen Europas weiter.

Heute noch ist jedes Stück von Hand gefertigt und bemalt, ebenso erfolgt die Zusammensetzung der Porzellanmasse und Farben nach alten Rezepturen. Neben der Erzeugung wunderschöner Tafelservice und Figuren vergangener Stilepochen legt das Unternehmen jedoch großen Wert auf die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern.

Ein Joint Venture mit den zur Fiat-Gruppe gehörenden Firmen

Guardini und Cornau ist die Grazer Firma „AVL Gesellschaft für Verbrennungskraftmaschinen und Meßtechnik“ eingegangen. Die drei Unternehmen haben in Italien eine Gemeinschaftsfirma gegründet, deren Aufgabengebiet die Automatisierung und Ausrüstung von Prüf ständen für Motoren und Schaltungen sein wird.

AVL genießt in Europa bereits eine führende Stellung auf dem Gebiet der Diagnostik und der Prüfzellen für Motoren und besitzt überdies großes Know-how bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren. Die italienischen Partner bringen in das Gemeinschaftsunternehmen wiederum ihr spezifisches Know-how auf dem Sektor der computerisierten Kontrollsysteme für die Prüfung von Motorenbauteilen ein.

Das Wiener Arzneimittelunternehmen Bender & Co GesmbH beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Erforschung von Interferonen. Das Alpha-2C-Interferonkam 1987 unter dem Namen „Berofor“ auf den Markt. Damit konnte aus der Bender-Interferon-Forschung eine Substanz bis zur Produktreife entwickelt werden, die gute Heilerfolge bei einer bis dato tödlichen Krebserkrankung sowie einer schweren Viruserkrankung bringt. Außerdem gelang Bender die Entdeckung einer neuen, bisher unbekannten Interferon-Art, des sogenannten „Omega-Interferons“, mit noch unbekannten medizinischen-pharmazeutischen Wirkungsmöglichkeiten.

Der nunmehr zweite Großauftrag

für die Salzburger Firma Aqua Engineering in China sieht die Planung und Lieferung einer kommunalen Kläranlage für die Industriestadt Jinan, Hauptstadt der 80 Millionen Einwohner zählenden Provinz Shandong, südöstlich von Peking, vor. Der Auftragswert wird mit 150 Millionen Schilling beziffert. Die Kläranlage für Jinan soll hochbelastete Industrieabwässer aufbereiten und täglich 250.000 Kubikmeter Wasser reinigen.

Aqua Engineering übernimmt Planung und Lieferung, die chinesischen Geschäftspartner besorgen den Bau. Die Lieferung der Ausrüstungsgegenstände und Anlagenteile wird zur Gänze an österreichische Firmen vergeben.

Neben dem Bau von Kläranlagen betreibt Aqua Engineering auch die Konstruktion, Planung, Lieferung und Wartung von Meerwasserentsalzungs-anlagen vor allem im Nahen und Mittleren Osten. Bisher wurden Wasseraufbereitungsund Abwasseranlagen im Wert von 1,4 Milliarden Schilling errichtet. Die Exportquote beträgt 100 Prozent.

Mit einer

weltweit einmaligen Entwicklung steigt nun die österreichische Firma MIBA Gleitlager AG aus Laa-kirchen in die Produktion wichtiger Bestandteile von Motorentypen des nächsten Jahrhunderts ein. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftern der Technischen Universität (TU) Wien ist es gelungen, Motorlager herzustellen, die einen bedeutend höheren Druck und höhere Temperaturen aushalten, als die herkömmlichen.

Motorlager sind die empfindlichsten Teile eines Motors und auch die ersten, die sich abnützen und ausgetauscht werden müssen. Bei Lokomotivmotoren, Hubschraubern oder großen Schiffen kostet der Lagerwechsel oft mehrere Millionen Schilling.

Speziell für den Einsatz in der Gleitlagerherstellung wurde das sogenannte Verfahren der Kathodenzerstäubung („Sputtern“) entwickelt. Dabei wird jener Stoff, mit dem die Lager beschichtet werden, durch Ionenbeschuß aus der Oberfläche eines entsprechenden Materialdepots abgelöst und mit hoher Energie auf die Lagerinnenseite geschossen. Exzellente Hafteigenschaften kennzeichnen diese Schichten. Solche Lager leben etwa zehnmal länger als die herkömmlichen.

Weiterer Vorteil der neuen Methode: Es können so gut wie alle Materialien verwendet werden, von denen man etliche in nächster Zeit durchtestet - auch eine Kombination von Metall und Keramik, was für den Keramikmotor der Zukunft von größter Bedeutung ist.

Die Maschinenfabrik Hajek in Bregenz erzeugt numerisch gesteuerte Maschinen für die Käsebearbeitung und Lebensmittel-Tiefzieh-vakuumverpackungen. 90 Prozent der beiden Maschinentypen werden weltweit exportiert. Hauptexportländer sind die Bundesrepublik Deutschland, die Schweiz, Italien, Frankreich, die skandinavischen Länder und der Comecon. Zahlreiche Verpackungsmaschinen werden auch in die US A, nach Japan und nach Taiwan geliefert. Unter anderem erzeugt eine italienische Käserei auf einer Maschinenstraße Parmesan-Häppchen für die Alita-lia. Die Lufthansa bietet ihren Fluggästen gemahlenen Bohnenkaffee, der mit Ha jek-Maschinen vakuumverpackt wurde, an.

Eine Messeneuheit auf dem Gebiet der Entsorgungstechnik ist die Multiroll-Ballenpresse der Firma Pöttinger Maschinenfabrik in Grieskirchen. Voluminöses Preßgut wird rollend verdichtet. Die Beschickung kann beliebig oft unterbrochen und jederzeit fortgesetzt werden. Über eine elektrische Preßdichtenanzeige werden Füllstand sowie Verdichtungsgrad überwacht. Hat der Rollballen die vorgesehene Preßdichte erreicht, wird er automatisch mit Bindegarn umreift. Dann wird die Rollkammer geöffnet und der fertige Ballen ausgestoßen.

Die Pöttinger Multiroll-Ballenpresse verdichtet voluminöse Abfallstoffe aus Papier, Kartonagen und ähnlichen Materialien. Die Rollballen sind handlich, leicht zu bewegen und gut zu stapeln. Sie verringern den Raumbedarf beider Lagerung und beim Transport.

Quelle: Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft.

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