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Das Weltecho

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Freude, Zustimmung, hohe Erwartung: So äußerten sich die Re- -aktionen in aller Welt auf die Wahl des neuen Papstes. „Möge Eurer Heiligkeit die Gnade gegeben sein, allen Menschen guten Willens den äußeren und inneren Frieden zu vermitteln“, depeschierte Österreichs Bundespräsident Kirchschläger.

Schon Samstag abend hatte US- Präsident Jimmy Carter in einem Glückwunschtelegramm „Inspiration und Hoffnung“ reklamiert.

Italiens Präsident Sandro Pertini versicherte Johannes Paul I: „Die italienische Nation ist sich des Privilegs bewußt, den Bischof von Rom an der Spitze der katholischen Kirche zu haben.“ Für die Stadt Rom übermittelte deren prokommunistischer Bürgermeister Giulio Carlo Argan die besten Glückwünsche: „Ich mache mich zum Fürsprecher der Gefühle der römischen Bevölkerung, die mit Leidenschaft die Wahl Ihrer Heiligkeit zum Papst und Bischof von Rom begrüßt“, behauptete er. Die britische Königin Elisabeth I., Oberhaupt der anglikanischen Kirche, brachte ihre „große Freude“ zum Ausdruck.

Frankreichs Staatspräsident Giscard d’Estaing erwartet das Ausstrahlen geistiger Impulse zugunsten von Gerechtigkeit und Frieden. Syriens Staatspräsident Ha- fez Assad verband mit seinen „innigsten Wünschen“ die Hoffnung, daß der neue Papst dazu beitragen werde, „Ungerechtigkeit, Aggression und rassische Diskriminierung zu beenden“. Der israelische Großrabbiner Goren äußerte die Erwartung, daß der neue Papst die Existenz Israels anerkennen und sich für ein Ende der Massaker an Christen im Libanon einsetzen werde.

Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Demetrios I. von Konstantinopel, verband die Wahl des neuen Papstes mit der Hoffnung auf eine „Fortsetzung des i ęįffl&tĮjebejį. okumepisohien.’ ißeb ( ‘ stes“. In Anbetracht der heutigen I Beziehungen. ;,e wischen -dem alten • und dem neuen Rom“ stelle die Wahl eines neuen Papstes „nicht mehr eine innere Angelegenheit der römischen Kirche dar, sondern gewinnt eine ökumenische Dimen- ‘ sion“.

Der Weltrat der Kirchen in Genf, dem 293 protestantische und orthodoxe Kirchengemeinschaften angehören, begrüßte in einer Botschaft die Entscheidung von Kardinal Luciani, den Papstnamen Johannes Paul I. anzunehmen.

Als „schlechtes Vorzeichen“ beurteilte diese Namenswahl der französische Traditionalistenbischof Marcel Lefėbvre, den Paul VI. „a divinis“ suspendiert hatte: „Wenn der neue Papst tatsächlich das von seinen Vorgängern begonnene Werk fortsetzen will, wird sich die Kirche weiter selbst zerstören“.

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