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Enormer Bedarf an Mineralölprodukten

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Die Mobiloil Austria AG hat eine broschierte Sammlung von Prüfungsfragen und -antworten für die Lenkerprüfung herausgegeben. Sie wurde vom Leiter des Wiener Verkehrsamtes, Hofrat Dr. H. Weinmann, unter Mitarbeit von Prüfungskommissären aus ganz Österreich zusammengestellt und soll den Fahrschülern vor Prüfungsangst und den zukünftigen Kraftfahrer vor gesundheitlichem und finanziellem Schaden bewahren. Die Übersetzung der Straßenverkehrsordnung und des Kraftfahrzeuggesetzes vom trok- kenen „Paragraphendeutsch“ in leicht verständliche Formulierungen ist gelungen. Das Werk wurde bei einem Presseempfang vorgestellt, zum Anlaß sprachen der Chefredakteur des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), R. Pilz, und der Leiter des Verkehrspsychologischen Instituts des KFV K. Höfner.

Ersterer stellte fest, daß die Fahrerausbildung ein wesentlicher Teil der Sicherheit auf den Straßen ist, daß die Strukturveränderungen in aller Welt so groß geworden sind und man daher mit den veralteten Systemen der bisherigen Fahrerausbdldung nicht mehr auskomme. Allein die Tatsache, daß unsere neuen Fahrzeuge durchschnittlich pro Jahr um zehn PS mehr leisten und um rund 10 km/h schneller werden, gibt zu denken und daher stellte Pilz die Forderung nach einer flexibleren Unterrichtsgestaltung, Lehrer, Schüler und Prüfer müßten sich den immer größeren Anforderungen anpassen und so sei auch der Ruf nach Perfektionskursen im Anschluß an kung notwendigen Investitionen verlangen die gigantische Summe von 400 Mrd. Dollar, das sind zehntausend Milliarden Schilling oder achtzigmal unser Staatsbudget. Als Beispiel führte der Redner an, daß etwa die Anlage eines Bohrturmes rund eine Million Dollar kostet, gleichgültig ob man öl findet oder nicht. Da dieses Geschäft also risikoreich ist, müssen die Gesellschaft wegen der Selbstfinanzierung auch entsprechende Gewinne erzielen, die, bei genauer Durchrechnung, vergleichsweise im Mittelfeld der Kapitalrenditen liegen.

Seit Februar 1971 ist die Erdölwelt anders geworden, denn in Teheran und Tripolis gab es zwischen den erdölproduzierenden Ländern und den internationalen Mineralölgesellschaften harte Auseinandersetzungen, die bis heute noch nicht beendet sind, deren Resultat aber jetzt schon feststeht: Durch die Erhöhung der Abgaben (Steigerungsklauseln) werden die Preise der Mineralölprodukte bis 1975 steigen. Europa ist auf den Mittleren und den Nahen Osten angewiesen, weil unser Erdteil nur etwa

5 Prozent seines Bedarfes aus eigenen Quellen decken kann. (Österreich ist da augenblicklich noch besser dran, da es etwa ein Viertel durch heimische Produkte deckt.) Der Bedarf steigt jedoch überall durchschnittlich um 10 Prozent im Jahr. Mit dieser Rate kann unsere heimische Mineralölindustrie kaum mithalten, also werden wir, ebenso wie andere Länder, immer mehr auf die Lieferung aus dem Ausland angewiesen sein. Auf die Erhöhung der Benzinpreise ab Anfang nächsten Jahres hinweisend, stellte der Vortragende ausdrücklich fest, daß das Ende der Steigerungen vorläufig nicht abzusehen ist, die Gesellschaften können sich mit der augenblicklichen Regelung nicht zufriedengeben, da die Preiserhöhung nur einen Teil des Antrages berücksichtigt. „Übergeordnete Gründe“ waren maßgebend, die augenblickliche Regelung zu akzeptieren, aber weitere Schritte müssen sich die Gesellschaften Vorbehalten, eine Kompensation der Dollarabwertung sei unausweichlich.

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