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Frühlingssymphonie

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Orchester und Chor des ORF, Jeunesse-Chor und Wiener Sängerknaben wirkten zusammen bei einer Aufführung der 1948/49 entstandenen „Frühlingssymphonie“, op. 44, von Benjamin Britten. Die geeigneten Texte für das große, aus vier Teilen und 13 Nummern bestehende Werk fand Britten bei englischen Dichtern, von einem Anonymus des 16. Jahrhunderts bis W. H. Auden. In seiner stimmungsvoll-gefälligen Tonsprache gelingen Britten vor allem große romantische Chorsätae von apartem Klang. Die Solopartien sind weniger gut bedacht (Edda Moser, Sopran, Janett Coster, Alt und Werner Krenn, Tenor). Milan Horvat hatte das Riesenensemble fest im Griff. Aber die Arbeit, die Prof. Hans Swarovsky als Übersetzer geleistet hat, schien vergeblich, denn während der ganzen Dauer des fast einstündigen Werkes war kaum ein einziger Satz zu verstehen.

Den Solopart des 2. Klavierkonzertes von Prokofieff spielte mit Elan und Präzision Rudolf Buchbinder. Es ist sehr erheiternd, nachzulesen, welchen Entrüstungssturm diese recht konziliant-moderne, teils lyrische, teils ein wenig motorische Musik bei ihrem ersten Erklingen zunächst 1913 in Pawlowsk, aber auch noch ein Jahr später in London ausgelöst hat („Debüt des pianistischen Kubismus und Futurismus!“ — „Aber das ist ja ein wildes Tier!“). Trotzdem: ein „epochales Werk der neuen Musik“ — wie uns das Programmheft versichert — ist dies Klavierkonzert nicht. Das kann man eigentlich nur von einem einzigen Werk sagen, das in jenem Jahr uraufgeführt wurde: Strawinskys

„Sacre“.

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