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Kulturnotizen

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• Im Alter von 69 Jahren, kurz vor seinem 50jährigen Bühnenjubiläum, starb in einer Berliner Klinik Victor de Kow a. Er war nicht nur einer der letzten großen, noblen „Char-meure“ des Theaters, sondern auch ein wertvoller und verantwortungsbewußter Mensch, der sich seit vielen Jahren für den Friedensgedanken und die „moralische Aufrüstung“ engagierte.

•Im Alter von 70 Jahren starb in Genf, der letzten Stätte seines Wirkens, Herbert Graf, Was er als Regisseur geleistet hat, ist in einem „Nachruf“ nicht zusammenzufassen. Wir haben das vor zwei Jahren getan, als wir ihn als künstlerischen Leiter der Salzburger Festspiele vorschlugen. Große Aufgaben harrten seiner: die Inszenierung des „Fliegenden Holländer“ bei den Bregenzer Festspielen und die Programmierung der Feste in Hellbrunn für die nächsten Jahre. Auch seine Lebenserinnerungen konnte er nicht mehr niederschreiben. Es wäre ein wichtiges Kapitel europäischer Operngeschichte geworden.

•Seinen 75. Geburtstag beging Julius Patzak. Aus der Reihe seiner größten Leistungen seien nur hervorgehoben: die Partie des Evangelisten in der „Matthäuspassion“, sein Palestrina in Pfitzners Oper, die Interpretation der Schubertschen „Winterreise“ und des „Reisebuchs aus den österreichischen Alpen“ von Krenek.

•Mit der österreichischen Erstaufführung von Ronald Milars „Geschichte von Abaelard und Heloise“ werden die Bregenzer Festspiele 1973 eröffnet. Das Wiener Burgtheater ist mit einem Gastspiel von Nestroys „Unverhofft“ vorgesehen. Die traditionelle Oper ist mit „Armida“ von G. Rossini vertreten. In Koproduktion mit dem ORF wird in Schloß Hohenems die Oper „Die Fischerinnen“ von Joseph Haydn gegeben. In der Zeit vom 21. Juli bis 22. August 1973 kommen als Spiel auf dem See „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner und „Schwanen-see“ von P. I. Tschaikowski zur Aufführung. Das Ballet Perm aus Leningrad mit ersten Solisten des weltberühmten Bolschoi- und Kirow-Balletts konnten engagiert werden. Eugen Swetlanow, der Chefdirigent des Moskauer Staatsorchesters, wird zwei Orchesterkonzerte mit ausschließlich russischen Werken dirigieren. — Vier Konzerte der Wiener Symphoniker werden von Maxim Schostakowitsch (zwei), Vaclav Neumann und Leopold Hager geleitet.

Das ORF-Symphonieorchester wird mit Werken des 20. Jahrhunderts vorgestellt.

•Die „Treteaux de l'Institut Francais“ werden wie bisher das Theater in die Schulen bringen. Eine neue Gruppe, die sich eher als „Atelier“ bezeichnen könnte, wurde an der Universität Wien gegründet. Sie besteht aus Studenten der Romanistik, die sich ein Semester lang mit dem „Neuen Theater“ beschäftigt haben.

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