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Kulturnotizen
• Die Erler Passion hat eine fast 400jährige Geschichte und somit im deutschsprachigen Raum die älteste Tradition. Die Erler Spieltenne zählt zu den ältesten Theatern auf deutschem Boden. Der noch 1932 gespielte, rund hundert Jahre alte Text stammt vom ehemaligen Erler Pfarrhelfer Franz Angerer. Die Südtiroler Dichterin Maria Luise Thurmayer-Mumelter erarbeitete 1957 eine psychologisch vertiefte, dem zeitgenössischen Sprachgebrauch angepaßte Vorlage. Das Passionsspielhaus, 1959 nach Architekt Robert Schuller von den Erlern selbst erbaut, kann 1800 Besucher aufnehmen. Die 26 X 22 m große Bühne mit modernen Beleuchtungs- und Akustikanlagen bringt das Geschehen intensiv zur Geltung. Spieltage sind jeweils Samstag und Sonntag, im Juli auch Freitag, 11 Uhr. Heuer wird wieder die ursprüngliche Inszenierung von Johann Schwaighofer in einer Neueinstudierung von Gerhard Lippert gespielt, die teils auf die Fernsehbearbeitung, wie sie am Karfreitag gezeigt wurde, zurückgeht. Die Frage,
ob das Passionsspiel heute berechtigt ist, beantworten die Leiden-Chri-sti-Darsteller aus Erl selbst. Sie sehen die Passion nicht als Fremden-verkehrsattraktion, sondern als wichtige Möglichkeit christlicher Verkündigung aus echter Überzeugung. Die Männer und Frauen aus Erl fühlen sich nicht als Schauspieler, sondern als Darsteller, die das Spiel als Beitrag zur Einigung der Menschheit verstehen. Dabei gelingen ihnen Leistungen, die auch beste Schauspieler nicht annähernd erreichen können.
• Am Mittwoch, dem 13. Juni, konzertiert im Rahmen des Internationalen Musikfestes der junge englische Pianist Michael Roll mit dem Warschauer Kammerorchester (Mozart, Klavierkonzert Es-Dur). Michael Roll hat sich bisher vor allem als Beethoven-Interpret einen Namen gemacht und war 1969 auch in Wien zu hören. Er hat an den ersten Hongkong-Festspielen teilgenommen und wird zu Beginn des nächsten Jahres drei Konzerte in Boston und zwei in New York geben, und zwar gemeinsam mit dem bekannten Boston Symphony Orchestra.
• Maxim Schostakowitsch, der Sohn des berühmten Komponisten, wird bei den Bregenzer Festspielen 1973 erstmals die Wiener Symphoniker dirigieren. Im ersten Orchesterkon-zert wird die Klassische Symphonie von Prokofjew, das erste Klavierkonzert von P. I. Tschaikowski mit Viktor Jeresko als Solisten und die zweite Symphonie in h-Moll von Alexander Borodin auf dem Programm stehen.
Das zweite, von Schostakowitsch geleitete Konzert bringt die Ouvertüre zur Oper „Colas Breugnon“ von Dimitri Kabalewski, das Konzert für Violine und Orchester in D-Dur op. 35 von P. I. Tschaikowski mit Valeri Klimow als Solisten, die Briefszene der Tatjana aus „Eugen Onegin“ von P. I. Tschaikowski mit der Sopranistin Raissa Bobrionowa und die fünfte Symphonie op. 47 in d-Moll von Dimitri Schostakowitsch.
• Vor Mitgliedern des Kroatischen Musikpädagogenverbandes sprach Dr. Harald Görtz, der Leiter der österreichischen Gesellschaft für Musik und Verfasser des österreichischen Musikhandbuches, über die Organisation des Musikwesens in Österreich. Tags darauf war er mit einem Vortrag über „Neue Tendenzen in der österreichischen Musikerziehung“ Gast der Agramer Musikakademie.
• Aufmerksame Leser unserer Kunstseiten mögen sich darüber gewundert haben, daß auf Seite 13 in Nummer 21 der Bühnenbildner Ponnelle als „Elektriker“ bezeichnet wurde. Und mit Recht. Denn im Manuskript des Referenten stand „Eklektiker“. Aber ein Setzer hat sich vertippt, und ein Korrektor hat's übersehen. So ist dieser Unsinn zustande gekommen, den wir zu entschuldigen bitten.
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