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Mehr Rechte für Kinder
In der Politik werden Kinderanliegen immer noch zu wenig beachtet. „Kindergerecht" heißt da nicht selten: erwachsenengerecht. Kinder selbst können ihre Anliegen kaum öffentlich äußern. Die Plattform „Mit Kindern leben" will ihnen daher die Möglichkeit geben, in Angelegenheiten, die sie betreffen, unmittelbar ihre Meinung einzubringen.
In der Politik werden Kinderanliegen immer noch zu wenig beachtet. „Kindergerecht" heißt da nicht selten: erwachsenengerecht. Kinder selbst können ihre Anliegen kaum öffentlich äußern. Die Plattform „Mit Kindern leben" will ihnen daher die Möglichkeit geben, in Angelegenheiten, die sie betreffen, unmittelbar ihre Meinung einzubringen.
Kinder dürfen nicht laut sein, Kinder in Kinderwägen sind im öffentlichen Verkehr schwer zu transportieren. Manches ist überhaupt „kinderfeindlich". Auf Bedürfnisse von Kindern wird auch sonst oft wenig Rücksicht genommen: zu wenig Zeit der Eltern, zu wenig Platz in den Wohnungen, zu wenig Möglichkeit zum Spielen im Freien aufgrund der starken Verkehrs- und derOzonbelastung, zu wenig kindergerechte Spielplätze.
Kinder sind - und werden es immer mehr - eine Minderheit. Das Ergebnis der Volkszählung von 1991: die Zahl der Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr ist in den letzten zehn Jahren um 10,2 Prozent gesunken. In absoluten Zahlen bedeutet das: 154.000 Kinder weniger.
Überparteiliche Plattform
„Aktion Leben" hat eine Kampagne initiiert, die bewußt machen soll, daß wir „mit Kindern leben". Viele Organisationen haben sich zu dieser unabhängigen und überparteilichen Plattform „Mit Kindern leben", die eine Lobby für Kinder darstellen soll, zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, Kinder in den Bereichen Familie, Schule, Wohnen, Freizeit, Medien und Verkehr selbst zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden „Erlebnismappen" zur Verfügung gestellt, die Kinder anregen sollen, ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge für ihr
besseres Leben auszudrücken. Bis zum 31. März 1994 werden diese Anregungen gesammelt. Die Ergebnisse werden in einem Forderungskatalog anläßlich des „Tag des Lebens" am 1. Juni 1994 den Politikern im Parlament präsentiert.
Eine „Politik mit Kindern" statt einer „Politik für Kinder" ist das für Aktion-Leben-Generalsekretärin Gerda Peschke. „Politik mit Kindern" bedeute, Kinder in ihren Sorgen, Nöten und Visionen ernst zu nehmen, vor allem in den Bereichen, die sie unmittelbar betreffen. Es sei nicht
zielführend, die Vorschläge und Ansichten der Erwachsenen den Kindern vorzulegen, und sie zu fragen, ob es ihnen recht sei oder nicht. Man müsse und werde in dieser Initiative auf Kinder hören. Dann erst sollen die Erwachsenen Überlegungen anstellen, wie man diese Wünsche und Anliegen der Kinder realisieren kann.
Entgegen der häufig vorhandenen Tendenz, aus Kindern „kleine" Erwachsene zu machen, verfolgt die Initiative damit eine „ebenbürtige" Stoßrichtung: Kinder sollen die Erwachsenenwelt kindgerechter machen.
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