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Musik überall...
Wenn wahrend der Monate Juli und August die beiden Wiener Opernbühnen und die Veranstaltungen des Musikvereins und des Konzerthauses stillgelegt sind, hat das Kulturamt der Stadt Wien für die musikalischen Bedürfnisse der zahlreichen ausländischen Gäste und des heimischen Publikums durch die Institution der Arkaden- und
Palaiskonzerte gesorgt, deren Programme die Wiener Symphoniker, die „Tonkünstler“, das ORF- und das Slowakische Philharmonie-Orchester sowie Solisten und Kammermusikensembles bestreiten. Seit dem Beginn dieser sommerlichen Musikpflege — die Arkadenkonzerte gehen auf das Jahr 1951, die Palaisveranstaltungen auf 1956 zurück — hat sich ihr künstlerisches Niveau bedeutend gehoben, einerseits durch sorgfältigere Auswahl der Programme, anderseits infolge eines durch Konkurrenzierung zur Qualitätsverbesserung führenden Engagements der Dirigenten und der Instrumental- und Gesangssolisten. Eine erfreuliche, Kurt Rapf zu verdankende Neuerung ist darin zu sehen, daß die Zahl der Veranstaltungen durch die Schönbrunner Schloß- sowie durch die Gedenkstättenkonzerte vergrößert wurde und, was noch wichtiger ist, daß die Abhaltung der Orchesterkonzerte im Falle Schlechtwetters durch Ubersiedlung in das Theater an der Wien gesichert erscheint. Die Beibehaltung der Opernaufführungen der Kammeroper und der Operettenvorstellungen des Theaters an der Wien sowie des Raimundtheaters wirkt sich günstig für die Vielfalt des Gebotenen aus; und die bis 18. September verlängerte Ansetzung der Paiaiskonzerte kommt den Wünschen vornehmlich der zahlreichen Wien besuchenden Ausländer gewiß entgegen.
Ohne damit eine Rangliste der im heurigen Wiener Musiksommer auftretenden Dirigenten und Solisten aufstellen zu wollen, sei doch auf einige Namen, wie Heinz Wallberg, Leopold Hager, Rene Klopfenstein, Josef Krips und Franz Allers (unter den Stabführern) und Josef Sivo, Wanda Wilkomirska, Alexander Jenner, Paul Badura-Skoda und Anton Dermota (unter den Solisten) hingewiesen.
Das Programm des ersten diesjährigen Arkadenkonzertes der Wiener Symphoniker unter Charles Macker-ras führte von Händeis klassische Unterhaltung bietender „Feuerwerksmusik“ bis zum ekstatisch hämmernden Rhythmus von Ra-uels einthematigem „Bolero“ und gab dem Dirigenten Gelegenheit zu möglichst stilgetreuer Herausarbeitung der Werke. Daß ihm „Siegfrieds Rheinfahrt“ („Götterdämmerung“) weniger lag als Janaceks musikan-tisch-zügige „Sinfonietta“, schmälert kaum das Gelingen des Konzertes.
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