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Budapester, Bukarester ...

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Ein Vierteljahrhundert — das ist schon ein kleines Jubiläum für eine so erfreuliche Einrichtung wie die Symphoniekonzerte im Arkadenhof des Wiener Rathauses. Sie finden vom 1. Juli bis 31. August jeden Dienstag und Donnerstag statt und beginnen jeweils' um 20 Uhr. Das vom Musikreferat des Kulturamtes (Prof. Kurt Rapf) zusammengestellte Programm macht einen guten Eindruck und würde auch jeder Konzertvereinigung zur Ehre gereichen. Da sie hauptsächlich auf jene kunstinteressierten Fremden eingestellt sind, die in Wien natürlich vor allem österreichische Musik hören wollen, dominieren Wiener Klassik und Romantik. Aber nicht absolut.

Speziell für die Wiener wird es interessant sein, eine kleine Orchesterparade vorgeführt zu bekommen. Denn neben den fünf ersten Konzerten, die die Wiener Symphoniker spielen und den fünf letzten, die vom Tonkünstlerorchester ausgeführt werden, kommen als, Gastorchester: Das , Mozarteum-Orchester, < Salzburg, die Budapester Philharmoniker, ein Bukarester Ensemble und das Orchester des Stadttheaters Klagenfurt. Natürlich spielt auch das ORF-Orchester ein Programm.

Doch nun der Reihe nach: Der festliche Auftakt des Wiener Musiksommers fand im Großen Kon-zerthaussadl statt, wo unter der Leitung von Miltiades Caridis der Singverein und die Symphoniker mit den Solisten Liltan Sukis, Anton Dermota und Manfred Schenk „Die Schöpfung“ von Haydn aufführten. — Es folgte dann am 1. Juli ein Konzert unter Ralf Weikert, auf dessen Programm das Violinkonzert von Brahms (Solist Ernst Kovacic) und Beet-

hovens Vierte Symphonie standen. Hierauf, am 6. Juli, ein Konzert der Symphoniker mit Paul Badura-Sköda als Dirigenten und Solisten des Klavierkonzertes G-Dur von Beethoven. Das Konzert vom 13. Juli leitet Lothar Zagorsek. Josef Sivo und Wolfgang Herzer sind Solisten des selten aufgeführten Doppelkonzerts von Brahms. — Roberto Benzi dirigiert am 15. Juli Beethovens Erste und „Scheherezade“ von Rimskij-Korsakoff. — Das ORF-Orchester unter Leif Seger-stam gibt am 20. Juli, anläßlich der 200-Jahr-Feiern der USA, ein Gershwin-Konzert. Solistin des Klavierkonzerts ist Gloria Roberts. Dann kommt, am 22. Juli,-das Mozarteum-Orchester Salzburg und spielt unter Leopold Hagers Leitung ein reines Mozart-Programm. Die Budapester Philharmoniker unter der Leitung von Andräs Korodi bieten am 22. Juli ein sehr gemischtes und interessantes Programm mit Werken von Mendelssohn, Liszt, Kodaly und Berlioz. — Das Schlußkonzert des Monats am 29. Juli ist zugleich auch das Schlußkonzert der Wiener Meisterkurse (Ciprian Porum-bescu — Orchester Bukarest).

Apropos Programm: Während der letzten Jahre hatte Professor Rapf jeweils ein zeitgenösisches Stück in jedes Konzert eingebaut. Offenbar hat sich das nicht sehr bewährt. — Der Arkadenhof faßt bis zu 3000 Personen, und die Konzerte sind meist sehr gut besucht und haben seit vorigem Jahr ein Ausweichquartier. Wiederholt von Schlechtwetter bedroht oder empfindlich gestört, besteht jetzt die Möglichkeit, inerhalb einer halben Stunde in den Großen Konzerthaussaal überzusiedeln.

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