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Niederösterreichs Wirtschaft

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NIEDERÖSTERREICHS ANTEIL am rotweißroten Kuchen sieht so aus: 1977 betrug der Anteil der Niederösterreicher an der Gesamtbevölkerung 18,7%, ihr Anteil am österreichischen Brutto-Inlandsprodukt 17,1%. Die Zuwachsrate betrug in den Jahren von 1961 bis 1970 7,5% (Österreich: 8,4%), von 1970 bis 1974 11,1% (Österreich: 10,3%).

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NIEDERÖSTERREICHS FREMDENVERKEHR spiegelt die Randlage des östlichsten Bundeslandes und die zehnjährige sowjetische Besetzung. Er trägt nur mit 1,7% zu Niederösterreichs Wirtschaft bei. Der Anteil der Land-und Forstwirtschaft ist seit 1961 von 21,7% auf 9,2% gesunken.

Die Anteile anderer Wirtschaftszweige (in Klammern jeweils die Zahl für 1961): Bauwirtschaft: 10,6% (8,1%), Energie- und Wasserversorgung: 20,3% (18,1%), Dienstleistungen: 48,7% (41%).

NIEDERÖSTERREICHS STRUK-TURPROBLEME, aber auch die Effizienz, mit der ihnen begegnet werden konnte, spiegelt sich auch in der Gegenüberstellung von Betriebs-Stillegungen und Neugründungen. Von 1971 bis 1978 gingen dem Land 318 Industriebetriebe mit 9136 Arbeitsplätzen verloren, 327 Betriebe mit 9152 Arbeitsplätzen wurden neu geschaffen.

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DER AUFWÄRTSTREND konnte auch 1979, in einem insgesamt bekanntlich nicht leichtem Jahr, fortgesetzt werden. Der Produktionswert der nieder-österreichischen Industrie stieg wertmäßig um 13,7% auf 110 Milliarden Schilling, mengenmäßig immerhin um 3,9%. Damit erhöhte sich auch in diesem Jahr Niederösterreichs Anteil an der gesamtösterreichischen Industrieproduktion (auf 23%).

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DIE HÖCHSTEN ZUWACHSRATEN wurden im vergangenen Jahr (real) in der papierverarbeitenden Industrie (plus 27%), in der Ledererzeugung (plus 20%) und in der Bekleidungsindustrie (plus 15%) erzielt. Nur vier Branchen registrierten Produktionsrückgänge.

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ARBEITSPLÄTZE werden in Niederösterreich nach wie vor dringend benötigt. Auch 1979 ging die Beschäftigtenzahl (ohne Säge- und Bauindustrie) um 1,7% zurück, die Industrie registrierte im Jahresdurchschnitt 111.308 Beschäftigte. Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte nahm um 9% auf 7677 ab.

VERDOPPELN konnte das Wirt-schaftsförderungsinstitut der Handelskammer Niederösterreich seine Leistungen in den sieben Jahren seines Bestehens. Die Tätigkeit auf dem Sektor Kurse, Lehrgänge und Seminare stieg seit 1973 von 535 Veranstaltungen mit 10.371 Teilnehmern auf 1188 Veranstaltungen mit 20.740 Teilnehmern. Besonderes Interesse finden alle jene Veranstaltungen, wo eine Prüfung abgelegt und ein Diplom erworben werden kann. Die Zahl der Personen, die im Wirt-schaftsförderungsinstitut Prüfungen ablegten, stieg von 1046 (1973) auf 5031 (1979), also um mehr als 400%.

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DIE TRENDWENDE BEI DEN LEHRLINGEN dürfte künftig vielen Niederösterreichern die Abwanderung ersparen. Bei den Lehrlingen des ersten Lehrjahres zeichnet sich bereits das Einrücken der geburtenschwachen Jahrgänge ab. Für 1980 wurden fast 5000 freie Lehrstellen gemeldet, vermutlich werden auch heuer nicht nur alle Schulabgänger untergebracht, sondern auch die Berufswünsche der Jugendlichen im allgemeinen erfüllt werden können. Der Mangel an Facharbeitern wird zunehmen, geringere Auslastung der Berufsschulen wird deren Tätigkeit unwirtschaftlicher machen.

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