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Am Donnerstag, dem 20. Juni, wird das Oberhaupt der rumänischorthodoxen Kirche, Patriarch Justinian, zu einem offiziellen zehntägigen Aufenthalt nach Österreich kommen. Der Patriarch folgt einer Einladung des Erzbischofs von Wien, Kardinal König, und wird bei seinem Aufenthalt mit Priestern und Gläubigen katholischer und nichtkatholischer Glaubensgemeinschaften und mit führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Zusammentreffen.
In den österreichischen Diözesen werden in den nächsten Wochen die Neupriester geweiht. Insgesamt empfangen in diesem Jahr 57 Weltpriester und 85 Ordensleute die Priesterweihe. Die Zahl der Weltpriester ist zwischen 1967 und 1968 von 102 auf 57 gesunken,, in zwei Diözesen ist dies allerdings darauf zurückzuführen, daß heuer erstmals die Umstellung auf das 6. Studienjahr beziehungsweise die Einführung des Diakonatsjahres erfolgt.
Rund 1200 Gläubige nahmen an der Wiener Männerfahrt nach Mariazell teil, die unter dem Motto „Für ein katholisches Österreich“ stand. Die Männerfahrt war mit einem Bundestreffen des Reichsbundes verbunden. Im Mittelpunkt der Predigten und Ansprachen standen das Bekenntnis zur Marienverehrung, die Forderung nach verstärktem Glaubenswissen und die Aufgabe der Katholiken in Kirche, Gesellschaft und Staat.
Die Kontakte zwischen der Kirche in Österreich und in Ungarn sollen weiter vertieft werden. In diesem Sinne hat der Bisenstädter Diözesanbischof Dr. Stefan Läszlö eine Reihe von ungarischen Priestern und Fachtheologen zu einem Gedankenaustausch nach Österreich eingeladen.
Drei neue Meßkanons hat die römische Rittenkongregatiöfi9 Ver- gangene Wochen veröffentlicht. Jeder einzelne Priester kann in Zukunft auf Grund einiger allgemeiner Richtlinien entscheiden, welchen der vier Texte er von Fall zu Fall bei einer Messe verwenden will. Die veröffentlichte lateinische Fassung kann vom 15. August, Übersetzungen in der Muttersprache nach Approbation durch den Heiligen Stuhl, verwendet werden.
Die Kardinalskommission für die Kodexreform hat sich bei ihrer jüngsten Sitzung in Rom dafür ausgesprochen, das seit langem geplante „Grundgesetz“ für die Gesamtkirche zu verwirklichen. Dieses Grundgesetz soll dem Kodex vorangestellt werden und in knapper Form die wichtigsten allgemeinen Prinzipien der Kirchenverfassung enthalten. Auch die bisherige Gliederung des Kodex nach „Personen“ und „Sachen“ soll durch andere Unterscheidungen wie beispielsweise „Struktur der Kirche“ und „geistliche Aufgaben der Kirche“ abgelöst werden.
Die orthodoxe Kirche Griechenlands hat ihren Entschluß aus Protest gegen die „Einmischung des Weltkirchenrates in innere Angelegenheiten Griechenlands“, die vom i. bis 19. Juli in Uppsala stattfindende vierte Vollversammlung des ökumenischen Rates zu boykottieren, teilweise zurückgenommen. Die griechische Kirche wird nunmehr eine Delegation von Laientheologen zur Weltkirchenkonferenz entsenden.
Zu einem einwöchigen Hungerstreik gegen „Verschwendung von Unsummen kirchlicher Gelder für die Erhaltung historischer Gebäude“ haben sich ein anglikanischer Seelsorger sowie ein Dozent der Universität York in der Kathedrale in York, einem der berühmtesten Bauwerke der Gotik in England, niedergelassen. Während täglich tausende Menschen verhungern, bettele die Kirche von England um Geld für die Erhaltung morscher Bauten. Der Protest zielt. darauf ab, die anglikanische Kirche zu bewegen, zumindest die Hälfte ihres Jahreseinkommens für die Linderung des Hungers in den Armutsgebieten der Welt aufzuwenden.
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