"Üso Kaplo" - der Theologe im Bregenzerwald
Erinnerung an den vor 125 Jahren geborenen Franz Michel Willam, der weit mehr war, als seine fünf Jahrzehnte währende Kaplanstätigkeit in Vorarlberg vermuten lässt.
Erinnerung an den vor 125 Jahren geborenen Franz Michel Willam, der weit mehr war, als seine fünf Jahrzehnte währende Kaplanstätigkeit in Vorarlberg vermuten lässt.
Wem sagt der Name noch etwas, außer Eingeweihten? Vor 125 Jahren, am 14. Juni 1894, wurde Franz Michel Willam in Schoppernau (Bregenzerwald) geboren: Anlass für zahlreiche lokale Veranstaltungen, die im Juni begannen und bis in den Herbst andauern, darunter eine gelungene, hoch professionelle Ausstellung im Rathaus von Andelsbuch. Dort war Willam beinahe fünf Jahrzehnte lang Kaplan, vom 1. Juni 1934 bis zu seinem Tod am 18. Januar 1981. Üso Kaplo ("unser Kaplan"): Denn Willam gehörte quasi zum Ortsbild. Und er machte das Dorf über Vorarlberg hinaus bekannt: als Priesterpersönlichkeit und Theologe, Dichter, Schriftsteller, Volks-und Heimatkundler -ein Universalist, der mit seinen Veröffentlichungen internationale Beachtung fand.
Universalist und prominenter Enkel
Willams Grabstein liest sich wie eine Visitenkarte: "Monsignore - Professor / Dr. Franz Michel Willam /1894-1981 /Dichter und Schriftsteller /Ehrenbürger der Gemeinden /Andelsbuch und Schoppernau / 46 Jahre Kaplan in Andelsbuch /Verfasser des Buches "Das Leben Jesu" /"Durch Leid zum Licht". Die letzte Zeile deutet etwas an von seinem persönlichen Schicksal: Willam litt zeitweise unter heftigen Depressionen. Sein jüngerer Bruder, Gemeindearzt in einer Nachbargemeinde, half ihm durch schwere Wochen.
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