Willigis Jäger: Grenzgänger und Grenzüberwinder
Der Benediktiner und Zenmeister Willigis Jäger wollte die Mystik von West und Ost vereinen. Er ging zwischen der Brücke von christlicher Kontemplation und Zenmeditation hin und her. Erinnerung an den im März verstorben Wanderer zwischen den Religionen.
Der Benediktiner und Zenmeister Willigis Jäger wollte die Mystik von West und Ost vereinen. Er ging zwischen der Brücke von christlicher Kontemplation und Zenmeditation hin und her. Erinnerung an den im März verstorben Wanderer zwischen den Religionen.
„Der Benediktushof war schon seit Tagen geschlossen, sodass hier Stille herrschte“, schildert Alexander Poraj, einer der spirituellen Leiter am Benediktushof bei Würzburg. Willigis Jäger starb am Morgen des 20. März, kurz nach seinem 95. Geburtstag, als die halbe Welt wegen der Corona-Pandemie zum Stillstand kam. „Das ist sicher kein Zufall – dieser Moment. Es ist ein letztes Signal von dir“, schreibt Paul Kohtes, Vorsitzender der Stiftung „West-Östliche Weisheit“ in einem Nachruf.
Bruder Dawid von der Abtei Münsterschwar zach hat dem Verstorbenen die Kukulle übergezogen, den Chormantel der Benediktiner, Poraj hat ihm die Mala, die buddhistische Gebetskette über den rechten Arm gestreift. Er wurde die Treppe hinuntergetragen, wo der offene, sehr schlichte Sarg auf ihn gewartet hat. „Wir haben ihn dort eingebettet, in der Kukulle, mit einer Blume, mit der Mala. So hat er den Hof verlassen und wir läuteten noch zum Abschied die Glocke.“
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