Die Weltverbesserer
FOKUSGen Z: „Sie denken, Sie kennen uns“
Über kaum eine Generation wird so häufig geurteilt wie über die Gen Z. Sie seien faul, radikal und egoistisch. Aber stimmt das wirklich? Tobias Kurakin, selbst Teil der Gen Z, über die Ideale seiner Generation.
Über kaum eine Generation wird so häufig geurteilt wie über die Gen Z. Sie seien faul, radikal und egoistisch. Aber stimmt das wirklich? Tobias Kurakin, selbst Teil der Gen Z, über die Ideale seiner Generation.
Sie werden sich denken, Sie kennen uns. Schließlich ist die Gen Z im medialen Diskurs oft ein Thema. Beim Arbeiten zu faul, bei Gefühlen zu sensibel und bei der Bekämpfung des Klimawandels zu radikal: So wird die Generation der heute 14- bis 27-Jährigen häufig beschrieben. Aber was wollen wir wirklich? Und wieso wollen wir das, was wir wollen?
Eines vorne weg, Kämpfe müssen wir alle austragen – tagtäglich und über Generationen hinweg. Die Nachkriegsgeneration hat den Kampf um den volkswirtschaftlichen Wohlstand erfolgreich geführt, auch für die nachkommenden Generationen, wie jene von Boomern und Zoomern. Langweilig ist der Jugend von heute dennoch nicht. Teuerung, Krieg und Klimakrise beeinflussen das Leben der jungen Bürgerinnen und Bürger und führen dazu, dass es neue Kämpfe gibt, denen man sich stellen muss
Arbeit ist nicht gleich Sicherheit
Ein 40-Stunden-Job, ein Einfamilienhaus und ein klar geregelter Arbeitsalltag galt für viele in der Babyboomer-Generation als Ziel. Wieso auch nicht? Wer arbeitet, musste sich über Jahre hinweg keine Gedanken über finanzielle Sorgen machen. Das hat sich geändert. Inflation und Zinspolitik sorgen dafür, dass auch ein fixer Arbeitsplatz nicht mehr gleichbedeutend mit einer finanziellen Absicherung ist. Laut Zahlen der Armutskonferenz sind acht Prozent der Bevölkerung, die einer Beschäftigung nachgehen, armutsgefährdet. Auch wenn sich der Verstand in unsicheren Zeiten nach festem Boden unter den Füßen sehnt, ist ein fixer Arbeitsplatz keine Garantie mehr für finanzielle Sicherheit. 60 Prozent der Jungen befürchten daher laut einer vom Consultingunternehmen Deloitte durchgeführten Umfrage, dass es schwierig bis unmöglich wird, sich eine Immobilie zu kaufen. Kein Wunder: Laut dem österreichischen Immobilien-Experten Georg Edlauer entsprach vor 20 Jahren österreichweit der Kaufpreis eines Einfamilienhauses dem fünffachen Familien-Jahres-Nettoeinkommen. Im Jahr 2022 standen wir durchschnittlich beim achtfachen Jahres-Nettoeinkommen.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!