Norbert Gstrein: Glutkern zwischen Bruder und Schwester
Ein Geheimnis liegt zwischen Bruder und Schwester. In seinem neuen Roman "Vier Tage, drei Nächte" verhandelt der österreichische Autor Norbert Gstrein Beziehungen mit Abgründen, Wunschträumen und Leidenschaften.
Ein Geheimnis liegt zwischen Bruder und Schwester. In seinem neuen Roman "Vier Tage, drei Nächte" verhandelt der österreichische Autor Norbert Gstrein Beziehungen mit Abgründen, Wunschträumen und Leidenschaften.
Liebe, Macht, Eifersucht und Tabus. Ein Bruder, der seine Halbschwester liebt, und darüber hinaus immer ein Mann zu viel. Norbert Gstrein schlägt die Pflöcke seiner neuen Romanhandlung in eine Emotionslandschaft ein, die sich wohl bestens für Konflikte eignet. Den überwiegenden Teil der Geschichte siedelt er im Dezember 2020 an – mitten in der Corona-Pandemie, in der „die Welt mit den neuen Verboten immer mehr zum Stillstand kam und die Zeit nicht allein länger erschien, sondern dichter, als könnte sich tatsächlich noch einmal etwas darin verfangen“.
Kontinuierlich wurde der in Hamburg lebende Autor Norbert Gstrein im Laufe der Jahre ausgezeichnet. Erst jüngst hat er den Thomas-Mann-Preis erhalten, und sein Vorgängerroman „Der zweite Jakob“ ist im letzten Jahr auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gelandet. Nach wie vor spielt Gstrein in seinen Texten gerne mit seinem Herkunftsraum Tirol. So auch im gerade erschienenen Roman „Vier Tage, drei Nächte“, in dem die Vergangenheit in Tirol zur latenten Folie für die Gegenwart wird. Der Titel bezieht sich zunächst auf ein Event des Vaters, der in seinem Hotel jährlich eine Preseason-Sause stattfinden lässt, zu der er ausgewählte Stammgäste für vier Tage und drei Nächte einlädt. Dieser Zeitraum wird an elementaren Punkten der Handlung zur metaphorischen Motivspur des Romans.
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