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Notizen

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Nach dem Internationalen Katholischen Pressekongreß und dem Kongreß des „Apo-stolatus maris“ fand als dritte internationale Veranstaltung im Rahmen des Heiligen Jahres vom 6. bis 9. April in Rom ein katholisches Lehrertreffen statt, bei dem 13 Nationen vertreten waren, darunter Osterreich durch Bundesobmann Schulrat Wilhelm Nowotny, Sektionsrat Dr. Heinridi Peter und Univ.-Dozent Dr. Friedrich Mittelstedt. Nach grundlegenden Referaten wurde ein provisorisches Komitee mit dem Präsidenten des Weltverbandes katholischer Pädagogen“ H. G. de Boer (Holland), dreier Vizepräsidenten und Sekretär Prof. Dr. Lorenzo Gior-celli (Rom) zur Vorbereitung eines internationalen Kongresses gewählt. Die Bedeutung internationaler Beziehungen läßt es auch für den katholischen Lehrstand als wichtig erscheinen, die Arbeiten, die seit vier Jahrzehnten im „Weltverband katholischer Pädagogen“ vornehmlich von mitteleuropäischen Organisationen getragen waren, einer möglichsten Ausweitung zuzuführen.

„Glauben Sie an Gott?“ Diese entscheidende Frage hat das „Institut für Demoskopie“ in Allenstein am Bodensee an zweitausend, nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Schlüssel ausgewählte Menschen aus den verschiedenen Geschlechtern, Lebensaltern, Bekenntnissen, Bildungsstufen und Wohnsitzen gerichtet. Uber das Ergebnis dieser Volksbefragung, das einen Querschnitt durch die Ansichten der Bevölkerung Westdeutschlands geben soll, berichtet die Züricher „Tat“: 78% aller Befragten glaubten an Gott. Die Männer bejahten die an sie gerichtete Frage zu 71%, die Frauen zu 84%. Nach dem Alter gegliedert, zeigt das Ergebnis folgendes Bild: unter 30 Jahren 76%, zwischen 30 und 50 Jahren 77%, vom 51. bis 65. Altersjahr 80% und im Alter von über 65 Jahren 83%. Von denen, die nur die Volksschule besucht haben, bejahten die Frage 80%, von. denen, die eine Mittelschule besuchten, 75%, von denen, die eine Hochschule besuchten, nur 63%. Nach Berufen gegliedert, zeigt die Untersuchung folgende Ergebnisse: Industriearbeiter 75%, Landarbeiter 78%, Bauern 90%, Angestellte 73%, Beamte 82%.

Nach einem Bericht der englischen Wochenzeitschrift „The Tablet“ hat der Vizepräsident des Bundesrates deutscher Protestanten und Bischof von Hannover, Dr. Hans Lilje, in einer Rede in Heidelberg zu den Instruktionen des Heiligen Stuhls über das Verhältnis zwischen Katholiken und anderen Christen Stellung genommen und erklärt, es schaffe zwar keine grundsätzlich neue Situation, erleichtere aber die gegenseitigen Beziehungen in freundschaftlichem Entgegenkommen. N i e-mals noch seit der Reformation wären die Beziehungen zwischen Protestanten und Katholiken so gut gewesen wie heute.

Eine kritische Gesamtausgabe der Werke des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard wird im Verlag Jakob Hegner (Köln) und im Summa-Verlag in Ölten (Schweiz) vorbereitet. Die Gesamtleitung der Herausgabe, für die auch die Ubersetzungen Theodor Haeckers zur Verfügung stehen, hat Professor Dr. Walter Rest von der Pädagogischen Akademie Emsdetten (Westfalen) übernommen.

Uber die von der ungarischen Regierung eröffnete Aktion zur Rückbürge-rung Volksdeutscher Ausgesiedelter gab der Presseattache der Wiener ungarischen Gesandtschaft in einer Konferenz Auskunft. Seinen stellenweise propagandistisch aufgemachten Mitteilungen war zu entnehmen, daß die allgemeine Voraussetzung für die Rückkehr die Zuerkennung der ungarischen Staatsbürgerschaft bildet, die durch die Gesandtschaft zu erreichen ist; den Heimkehrern werden dieselben Rechte zugesichert, die auch die anderen ungarischen Staatsbürger genießen, „vor allem das Recht zur Abeit und zum freien Leben“. Ausdrücklich abgelehnt wird die Gutmachung erlittener Schäden und die Rückgabe ihres Grundeigentums. Auch die Meldung eines ausländischen Korrespondenten, daß die heimkehrenden Volksdeutschen vier Hektar Erde bekommen werden, wurde ausdrücklich dementiert. Gesichert wird in den Erklärungen nur „das Recht auf Arbeit und somit auf Wohlergehen“. — Da unter dem „Recht auf Arbeit“ auch Arbeitslager mit all ihren Beigaben an Freiheitsbeschränkung und Barackenelend enthalten sein können, ist die Rückführungsaktion nur mit großer Vorsicht zu beurteilen.

Im vergangenen Jahr wurden in der S o-wjetunion 4 0.0 00 Buchtitel registriert. Reine Unterhaltungsbücher befinden sich in der Produktion nicht. Diese gliedert sich in Bücher, die die Revolution behandeln, vaterländisch-historische Romane und heroische Berichte aus dem Krieg. Der „Bestseller“ 1949 war Ostrowskis Roman „Wie der Stahl gehärtet wird“. Er schildert, wie sich ein wilder Bursche zu einem wahren Kommunisten entwickelt.

Spaniens zeitgenössische Literatur findet seit einigen Jahren immer stärkeres Echo im eigenen Lande. Das zeigt sich in der steigenden Hinwendung des Films zu den Werken der modernen spanischen Schriftsteller. So wurden allein im Jahre 1949 sechs Romane bekannter Autoren, wie Pio Baroja, Carmen Laforet, Bartolome Soler usw. verfilmt. Andererseits wenden auch offizielle Kreise der zeitgenössischen Literatur erhöhte Aufmerksamkeit zu. So hat die Stadt Madrid kürzlich einen Lope-de-Vega-Preis gestiftet, der alljährlich dem besten Werk über Spaniens Hauptstadt zuerkannt wird.

Aus New York wird gemeldet, daß es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen sei, ein Orieritierungsgerät auf Radarbasis zu entwickeln, das den Blinden eine bisher ungekannte Bewegungsfreiheit gewährt. Es besteht aus zwei handlichen „Reflektoren“, die der Blinde vor sich trägt, von denen der eine Ultraschall aussendet, der zurückgeworfen wird, wenn er auf die Bewegung des Blinden störende Hindernisse trifft. Der reflektierte Schall wird vom zweiten Reflektor aufgenommen und in Stromstöße umgesetzt, die, auf die Fingerspitzen des Blinden übertragen, dort ein Prickeln verursachen. Aus der Einstellungsrichtung des Gerätes und aus dem wechselnden Prickelgefühl lernt der Blinde nach einiger Übung Richtung und Distanz des jeweiligen Hindernisses zu bestimmen. Die in der Praxis erzielten Ergebnisse sollen befriedigt haben.

Wie die New-Yorker jüdische Zeitung „Aufbau“ meldet, hat der Staat Israel jetzt eine christliche Bevölkerung von insgesamt 50.000 Personen gegenüber 32.000 im November 1948. Konfessionell gliedert sich die christliche Bevölkerung in 20.000 Griechisch-katholische, 15.000 Griechisch-orthodoxe, 6000 Römisch-katholische, 2000 Armenier, 2000 Maroniten, 1000 Protestanten und 1000 Kopten. Die christliche Bevölkerung Palästinas vor der Teilung betrug (im Jahre 1943) rund 130.000.

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