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Notizen

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Unter dem Titel .SOS wurde In Sahburg eine neue Zeitschrift in Leben gerufen, die durch aktuelle Berichte die Öffentlichkeit über die bisherigen Auswirkungen der Aktion gegn die Verbreitung von Schmutzliteratur aufklaren wilL

Die Fraktion der CDU/CSU legte dem Bundestag einen Antrag vor, den 5. März 1950 — den Sonntag „Reminiscere“ — zum Gedenktag für die deutschen Kriegsgefangenen zu erklären. Dieser Tag solle der Erinnerung an das leidvolle Schicksal der immer noch in der UdSSR gewaltsam festgehaltenen Deutschen gewidmet sein. Der Antrag regt an, in Kundgebungen auf die Opfer der Gefangenen hinzuweisen und .vor der Weltöffentlichkeit gegen die Fortsetzung dieses aller Menschlichkeit hohnsprechenden Unrechts“ zu protestieren.

Zeltungen erscheinen gegenwärtig Im westdeutschen Bundesgebiet, 185 sind von den Alliierten lizenziert, die anderen 588 erschienen nach der Aufhebung der Lizenzpflicht.

Der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, D. Held, hat das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen gebeten, sich für ein Verbot der Beteiligung von Jugendlichen unter 18 Jahren am Fußballtoto einzusetzen. Die Jugend handle offenkundig unter einer Massenpsychose. Nach Berichten der Jugendfürsorge mehrten sich die Fälle, in denen Jugendliche sich durch Diebstähle und Unterschlagungen die Mittel zur Teilnahme am Fußballtoto zu verschaffen suchen. Die Eingabe tritt außerdem für eine Begrenzung und Herabsetzung der Höchstgewinne im Fußballtoto und für die Verwendung der hierdurch freiwerdenden Gelder zugunsten des sozialen Wohnungsbaues ein.

Im Dresdner „Albertinum“ ist eine Verwaltungsstelle zur Verwertung alles nichtlandwirtschaftlichen Besitzes der in Sachsen enteigneten und teilweise niedergerissenen Schlösser und Herrenhäuser geschaffen worden, die alles wertvolle Mobiliar und Inventar der zerstörten Schlösser in riesigen Lagerhallen konzentriert. Man ist bemüht, aus diesen Restbeständen den Wiederaufbau staatlicher Museen einzuleiten und hat zunächst im Schloß Pillnitz bei Dresden, dessen ursprüngliche Einrichtung zerstört wurde, eine neue Gemäldegalerie errichtet

Das Ordinariat Kardinal t o n Prey s i n g s bestätigt die Meldungen der .Exchange Telegraph“, nach denen in der Sowjetzone das persönliche Eigentumvieler Priester plötzlich beschlagnahmt wurde. Die Volkspolizei ist in allen Teilen der Ostzone beauftragt worden, Haussuchungen bei den Geistlichen vorzunehmen und Akten und Briefwechsel zu beschlagnahmen. Uber Verhaftungen ist nichts bisher bekannt geworden.

Uber die Verhältnisse im polnisch verwalteten Teil Ostpreußens brachte die schwedische Presse ausführliche Schilderungen polnischer Emigranten. In dem zur Wojwod-schaft Olsztyn (Allenstein) zusammengefaßten Gebiet, in dem früher mehr als 1,3 Millionen Deutsche wohnten, leben jetzt ungefähr 500.000 Menschen. Die einheimischen Masuren, etwa 150.000, sind über die Nichteinhaltung der von der Warschauer Regierung gegebenen Versprechungen enttäuscht. Auch Ukrainer sollen nach Ostpreußen gekommen sein, unter denen eine starke Partisanentätigkeit beobachtet wird.

Bei dem großen französischen Christusfilm „Die göttliche Tragödie“ kommen erstmalig drei neuartige filmtechnische Errungenschaften zur Anwendung. Die T r i p t y-chonaufnahme ist ein Verfahren, wie es ähnlich beim amerikanischen Picturama angewendet wird. Die Szenen werden mit drei Kameras zugleich aufgenommen; von einer mit gerader, von einer mit linksgeschwenkter und einer mit rechtsgeschwenkter Einstellung. Auf diese Weise wird eine Panoramawirkung hervorgerufen, die durch die Anwendung einer dreiteiligen Leinwand noch erhöht wird. Der Pictograph bedeutet eine Verbesserung der Aufnahmetechnik, die viel Geld einsparen hilft. Durch diese Apparatur können zwei Filme regelrecht zusammengemischt werden. Die größte Bedeutung kommt jedoch der Tonperspektive, dem sogenannten .plastischen Ton“, zu. Er wird durch besondere photoelektrisch Zellen im Film selbst susgelöst und durch Lautsprecher erzeugt, die an verschiedenen Stellen des Kinos unsichtbar angebracht sind. Jedes Kino, das .Die göttliche Tragödie“ aufführt, wird mit Speziallaut-sprechern ausgerüstet. Bei der Darstellung der Bergpredigt zum' Beispiel hören die Zuschauer Christus von der Leinwand sprechen, das Amen jedoch wird aus allen Ecken des Zuschauerraumes vernehmbar sein.

Wissenschaftliche und technische Nachrichten aus der Fachpresse der ganzen Welt werden in der .Zentralstelle für wissenschaftliche Forschung“ in Paris gesammelt und dort von Hunderten von Sachbearbeitern ausgewertet. Ein allmonatlich erscheinendes .Bulletin“ enthält kurze Auszüge der wichtigsten Veröffentlichungen. Seit kurzer Zeit ist auch der Mikrofilm in den Dienst der Sache gestellt worden. Er gestattet mit wenig Unkosten und in sehr reduzierter Form die Anlage einer Bibliothek, die in Wirklichkeit ein Vermögen und ungeheuer viel Platz beanspruchen würde. m

Die Vertreter der 14 armenischen evangelischen Pfarreien in Frankreich hielten kürzlich in Gardanne bei Marseille eine Synode ab, die vorwiegend der Frage der E v a n-g e 1 i s a t i o n der in Frankreich lebenden mohammedanischen Arbeiter gewidmet war. Man rechnet damit, daß Frankreich, das gegenwärtig schon 350.000 Mohammedaner beherbergt, infolge des durch die wirtschaftliche Notlage in Nordafrika sich immer noch steigernden Zustroms von Arbeitskräften in das französische Mutterland in zehn Jahren rund eine Million Anhänger des Islams zählen wird. Diese Zahl würde der gegenwärtigen Stärke aller protestantischen Kirchen in Frankreich entsprechen.

Bei den kommenden englischen Parlamentswahlen werden, der katholischen englischen Zeitschrift „Tablef zufolge, 42 Katholiken, darunter fünf Frauen, kandidieren. Davon gehören 18 den Konservativen, 17 der Labourpartei, fünf den Liberalen und zwei den irischen Nationalisten an.

Eine internationale katholische Schriftstellerorganisation ist die .Gallery of Living Catholic Ab-thors“, die ihren Sitz in den Vereinigten Staaten hat. Die Vereinigung wurde 1932 gegründet und zählt heute über 600 Mitglieder, 300 von ihnen sind Bürger der Vereinigten Staaten, während die übrigen sich auf rund 40 andere Länder verteilen. Die .Gallery“ sucht auf jede mögliche Weise das katholische Sdiriftstellertum zu verbreiten. Sie sammelt in ihrer Zentralstelle biographisch-bibliographisches Material über ihre Mitglieder und veröffentlicht dieses in ihrem Verzeichnis „Gallery of Living Catholic Authors“, das periodisch ergänzt wird. Außerdem gibt sie jährlich fünfmal unter dem Titel „Our Lady of Letters“ ein Blatt mit Mitteilungen über katholische Autoren und ihre Werke heraus. Sie verteilt alljährlich einen Buchpreis und veranstaltet Tagungen, auf denen die wichtigsten Fragen der katholischen Literatur von berufenen Vertretern behandelt werden.

Die sehr seltenen Hormone „Cortisone und „Acth“ wurden im New-Yorker „Memorial Hospital“ versuchsweise gegen Krebs angewendet. Die Geschwülste Krebs- oder Leukämiekranker gingen bei sieben von acht Patienten nach der Behandlung wesentlich zurück, ohne daß jedoch eine endgültige Hei lung erzielt werden konnte. Auf einer Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsbekämpfung in New York, auf der diese Ergeh nisse bekanntgegeben wurden, warnten die Ärzte gleichzeitig vor verfrühten Hoffnungen. Es wird Jahre dauern, die Präparate in genügender Menge herzustellen.

Die Vereinigten Staaten von In d o n e s i e n zählen, wie der Apostolische Delegat, Erzbischof De Jonghe d'Ardoye, bekanntgab, bei einer Gesamtbevölkerung von 66,9 Millionen, 780.314 Katholiken. Die neunzehn apostolischen Vikariate und Präfekturen des Landes verfügen über 647 Geistliche, in der Hauptsache Holländer, sowie 80 Theologiestudenten in Priesterseminare sowie 379 in Knabenseminare.

Israelitische Archäologen haben bei Fow schungen in arabischen Dörfern von West-Galiläa eine große Zahl von Gräbern gefunden, die hauptsächlich aus dem dritten Jahrhundert nach Christus stammen, Eines der Gräber, das in der Nähe des Dorfes Kafr lag, enthielt die Gebeine von einigen hundert Personen, die vor etwa 1700 Jahren beigesetzt wurden. Das Grab enthielt ferner Kruzifixe, die von kostbaren Steinen und Goldstücken eingerahmt waren.

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