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Wer nicht die Exklusivität der bereits zu Klassikern gewordenen Pioniere der zeitgenössischen Kunst sucht — wie sie in der Galerie Würthle vertreten sind —, sondern österreichische Maler, bekannte und unbekannte, besteige den Autobus der Linie Nummer 7 und besuche die neueröffnete Galerie P e i t h n e r - L i c h t e n f e 1 s in der Viktorgasse 1/17. Sie bietet einen qualitativ respektablen Querschnitt unserer Gegenwart, in dem alle Richtungen vertreten sind. Zum Teil fallen Arbeiten auf, die über das Maß der üblichen Ausstellungen hinausgehen. Sie sind Grete Yppen, Peter Palffy, Ernst Paar, Stransky, Neu-wirth. Wanke, Messensee, Kitt, Pauser, Dobrowsky, Florian, Aduatz, Hutter, Brauer und Eisler zu verdanken. Bei der Plastik ragen Pillhofer, Bertoni, Bossanyi, und Knesl hervor, in der Graphik meldet sich Buttinger als neues Talent an. Alles in allem eine lebendige, zum Nachdenken auffordernde Schau, die zu Weihnachtseinkäufen einlädt, wobei die hübschen Keramiken von Maria Biljan-Bilger nicht übersehen werden sollten.

Den Liebhabern entfernterer Vergangenheit hat Christian N e b e h a y in der Annagasse wieder Besonderes aus dem Gebiet der „Dekorativen Graphik“ zu bieten. Kolorierte Kupferstiche des 18. Jahrhunderts, englische Aquatinten, Schabkunstblätter, Modeblätter und Kaufrufe, Stadtansichten und Jagddarstellungen bieten dem Publikum, das Louis Seize, Empire und Biedermeier bevorzugt, reiche Auswahl zum Schmuck ihrer vielleicht noch leeren Wände.

Die Ausstellung Karl Borimann in der „Kleinen Galerie“ in der Neudeggergass bringt ganz hübsche Aquarelle, die an Oskar Laske erinnern, flüchtige Lithographien und eine wirklich gute Tusch-zeichnung, die an der rechten Wand des Saales hängt. Ein der Beachtung wertes Talent.

In der Riemergasse Nummer 9 stellen drei Mädchen kunstgewerbliche Arbeiten aus, die auch der Beachtung durch Käufer wert wären. Die Keramiken von Elisabeth Sobotka sind sehr sauber, dezent und funktionell, hübsch in ihrer gedeckten Farbigkeit. die Stoffdrucke von Dagmar Miklau dekorativ und nett. Ingrid Karner, die den schwierigsten Teil erwählt hat, müßte sich in ihren Graphiken zwischen Kunst und Dekoration entscheiden. Ihre rhythmischdekorative Begabung ist unbestreitbar, die Kunst würde weitaus mehr Vertiefung verlangen.

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