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Die ihren Titel „Imago 6 2“ verfehlende Ausstellung in der Galerie im Griechenbeisl zeigt vor allem dekorative Arbeiten, von denen in erster Linie der Wandteppich von Fritz Riedl und dann Bilder von Christa Hauer, Decleva Fruhmann und Fabian zu nennen sind. Eine Holzplastik von Bertoni ist sehr lyrisch und exakt, die Eisenplastiken von Moswitzer sehr naiv. Es ist heute so, daß man für ein geringes Maß an ästhetischer Zielsetzung, das noch nichts mit künstlerischen Vorstellungen zu tun hat, dankbar sein muß. Von geistigen Voraussetzungen, die erst mit gestalteter Ordnung beginnen, ganz zu schweigen.

Im Ver-Sacrum-Raum der Sezession zeigt Professor Sergius P a u s e r eine Kollektion von virtuosen Aquarellen, die die lyrisch-wörtliche Wiedergabe der Atmosphäre einer Landschaft zum Ziel haben, was ihnen hervorragend gelingt.

Die Arbeiten des Bildhauers Kurt G o e b e 1 im Souterrain der Sezession sind in ihrer Zielsetzung einer mythischen Durchdringung deT Form stärker als im Erreichten, das leider unplastisch und verwirrt bleibt.

Einen umfassenden Einblick in die unermüdliche Lehr- und Erziehungsarbeit, die an der Akademie für bildende Künste am Schillerplatz geleistet wird, gewährt ihre Schlußausstellung. Man sieht vor allem die Diplomarbeiten der Meisterschulen für Malerei der Professoren Robin C. Andersen, Josef Dobrowsky, Franz Eisner. Albert P. Gütersloh und Sergius Pauser, jeneT für Bildhauerei der Professoren Fritz Wotruba und Hans Andree, der für Medailleurkunst von Prof. Ferdinand Welz, für graphische Künste von Prof. Christian L. Martin, der Meisterschulen für Architektur von Prof. Roland Rainer und Prof. Eugen Wach berger, der Meisferschule für Konservierung und Technologie, die Prof. Dr. Robert Eigen-b e r g e r leitet, der Meisterechule für Kunsterziehung, an der Frau Prof. Gerda Mateika-Felden wirkt, und des Abendakte«, dem Prof. Herbert B o e c k 1 vorsteht. Welchen schmerzlichen Verlust die Akademie für bildende Künste durch den Tod von Prof. Caspar N e h e r erleidet, kann man an den Arbeiten seiner Meisterschule für Bübnenbildnerel und Festgestaltung erkennen, die alle den Stempel seiner bedeutenden künstlerischen und pädagogischen Persönlichkeit zeigen.

Im Säulenhof des österreichischen Museums für angewandte Kunst sind derzeit zwei große Bildteppkhe für den Kongreßsaal des

Österreichischen Gewerkschaftsbunde« (Gewerkschaft der Eisenbahner) ausgestellt, die Fritz Riedl, der in Arbeitsgemeinschaft mit Josef Schulz Entwürfe für die Wiener Stadthalle und das Salzburger Festspielhaus ausführte, geschaffen hat. Sie sind zweifellos die bisher bedeutendsten und schönsten Arbeiten dieses Künstlers. Farben und Formen haben sich in ihnen weitgehend geklärt und vereinfacht und sie wirken monumental, dekorativ, strahlend und festlich. Eine imponierende Leistung!

Auch die Arbeiten von Carolus Lehner, die in der Galerie Synthese (am Graben, im Geschäft Baumgartner) gezeigt werden, haben dazugewonnen. Hier ist der Gewinn aber nur auf der Ebene des Geschmackes anzumerken. Zeichnung und Komposition und auch die Originalität der Arbeiten lassen noch immer zu wünschen übrig.

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