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Das Gedicht
WIE GROSS MUSS DIE LIEBE SEIN
Wie groß muß die Liebe sein, die den Baum pflanzt, auch wenn sie weiß, daß er nimmermehr blüht; — die das Stämmchen hütet, die das erste Grün mit ihrem Atem wärmt, , und weiß, daß der Winter die Zweige bricht, ehe sie reiften. —
Wie groß muß die Liebe sein, die nirgends ein Haus hat, zu bleiben, die nimmer zu bleiben verlangt — die vorbeigeht und lächelt, die bitten kann, bitten für die, die sie schlagen. — Wie groß muß die Liebe sein . ..
ZIVILISATION
Daß es das gibt:
Die Hand, die am Hebel liegt, die den Hebel bewegt,
Phosphor, Bakterien, rotes Uran — die gleiche Hand, die zu Hause
Kinder und Frauen liebkoste und einer Mutter durchs Haar fuhr. —
Daß es das gibt: das gleiche Auge, das Blumen und Vögel und Sterne sah, nun über Planquadraten mit Ziffern und roten Kreisen. —
Daß diese Erde es zuläßt und sich nicht wehrt. —
Einmal wird sie sich wehrenl
DAS VERLORENE PARADIES
Hinter der Freude, hinter dem schwarzen, fiebrigen Glanz der Pupillen wartet das große Heimweh.
Wir dürsten, je mehr wir trinken.
Wenn Schritte und Lieder Vorüberwehn, sind wir allein. —
Verschüttete Sonne im Blut, das bleibt am Morgen, Spuren von lichten Blättern, von Mond und Vogelgesang. Aber wir frieren. —
Wir sehen den Nebel kommen. Einer, dann zwei, dann viele gingen hinaus.
Sterne und Lampen erlöschen im Nebel.
Wir haben Heimweh, je weiter wir gehn. —
Wir haben Heimweh nach Gnade, nach dem, was den Kindern so wunderbar nah ist, bevor es im Dunkel der Worte und Wünsche zerbricht.
Die Bäume sind schon gefällt. —
Sie graben die blanken Aexte ins Fleisch der Bäume. —
Sie zielen genau.
Mit jedem Schlag werden die Kanten schärfer.
Mit jedem Schlag treffen sie Ihn und wissen es nicht. —
Sie üben die alten Griffe.
Sie spielen mit Seinem Kreuz.
SPÄTER
Aus den Sternen kannst du lesen, die den Himmelsraum durchziehn: Was einst wilder Brand gewesen, wird in mildem Glanz genesen und aus stillen Nächten glühn. —
Einmal waren sie nur Flammen, Leidensehaft und greller Schein, doch dann sanken sie zusammen, wurden Tiefe und verschwammen, ruhig, abgeklärt und rein.-
Später wendet sich das Leben. — Wenn das Feuer sich erst bricht, werden wir uns auch ergeben und wie sie, so friedlich, schweben, still in einem andern Licht.
DAS NEUE BUCH
Aus dem Diogenes-Verlag, Zürich: Maurice Henrys Kopfkissenbuch
Ein Buch für Träumer, Nachtwandler und Siebenschläfer
61 Seiten mit fast ebenso vielen Zeichnungen, S 31.70
Bei Whisky und Zigarre
Anekdoten um Winston Churchill, gesammelt von Paul Tabori. Mit Zeichnungen von David Low, H. U. Steger, Sennep, Jean Effel u. a.
57 Seiten, kartoniert, S 31.70
Bereits erschienen sind: Cartoon 1956
Das internationale Jahrbuch der modernen Karikatur. Beiträge von Bosc, Chaval, Claude, Cobean, Fischer, Flora, Henry, Mose, Searle, Steger, Taylor, Thurber, Van den Born, Witting u. a. 78 Seiten und leider ein Ende. S 25.10
Kleine Nachtmusik
Musikalischer Unsinn, gezeichnet von Bosc, Chaval und Bob van den Born, unter der (Ein)Leitung von Paul Burkhard, s 25.10
Chaval
Diesseits von Gut und Böse
, Neunundneunzig Zeichnungen ohne Kommentar.
96 Seiten. Glanzpappband im Albumformat S 63.40 und viele andere mehr. Zu beziehen durch den Buchhandel Auslieferung: BUCHVERLAG HEROLD, WIEN VIII
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