6755263-1967_43_20.jpg
Digital In Arbeit

Die Caritas ruft

Werbung
Werbung
Werbung

Der im Jahre 1921 gegründete Kärntner Caritasverband für Wohlfahrtspflege und Fürsorge erhielt von seinem Gründerbischof Dr. Adam Hefter als RichtOliniie für seine Arbeit: die Übung der leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit nach Maßgabe der Zeit und des Ortes.

Nach wie vor trägt die Caritas die Sorge

alber gleichzeitig auch in Brennpunkt des Verkehrs und durch Straße, Schiene und im Luftverkehr mit allen Ländern der Erde verbunden.

Stadittheater und Konzerthaus sind zwei weitere Institutionen, die Schwerpunkte besonderer Art bilden: Schwerpunkte des kulturellen Lebens, das auch im Sommer in reicher Blüte steht. Das Künstlerhaus, die privaten Galerien, das Landesmiuseum und die anderen Museen, aber auch ein ungemein reizvoller Botanischer Garten wären in diesem Zusammenhang zu nennen. Schließlich darf auch die Liliputstadit Minimundus als Einrichtung von kultureller Bedeutung genannt werden.

Nicht zuletzt besitzt auch das Kärntner Wirtschaftsleben einen Konzenrtrationspunkt in der Hauptstadt am Wörthersee. Rund ein Viertel der gesamten Kärntner Wirtschaftkapazität ist hier versammelt, und jährlich findet im August die größte wirtschaftliche Veranstaltung des Landes statt: die Klagenfurter Messe und österreichische Holzmesse, deren Bedeutung den österreichischen Rahmen längst gesprengt hat.

So bietet sich Klagentfurt seinen Gästen in reizvollen Aspekten: geschäftig und doch beschaulich, modern und doch auch altertümlich — eine Stadt, die man gerne besucht.

um die Anstalten für eitern- und heimatlose Kinder, für körperlich oder seelisch belastete Jugendliche, Kinder und Jugendliche, an denen Eltern schuldig geworden sind — auch für Heime, in denen unsere guten alten Leute betreut und gepflegt werden.

Dem Citasveirband obliegt die Erhaltung, Ausweitung und Führung von 28 Kindergärten, in denen 42, geistliche und weltliche Kinidergärtaerinnen mit ihren Helferinnen und dem Wirtschaftspersonal rund 1500 Kleinkinder erziehen, bilden und auch in Ausspeisungen für den Leib sorgen, — In Horten, Lernistuben, Fahrschülerheimen wird das Werk der Kindergärten festgesetzt; es werden die schulpflichtigen Kinder gesammelt zu frohem Spiel, auch zu emster Lernarbeit — besonders aber, um sie den Gefahren der Straße zu entziehen. Hier steht das große Problem der Berufstälttiigkeit beider Eltern, die die ErzMiungspflicht an ihren Kindern nicht wahrzunehmen vermögen.

Weitere karitative Einrichtungen sind die Erholungsheime für gesundheitlich gefährdete und sozialbedürftige Kinder und Jugendliche — die Vorschule für Familie und Beruf — und die Nähschulen, Nähstutoen und Haushaltungsschulen für die Weiterbildung der weiblichen Jugend.

Ein weiteres Arbeitsfeld der Caritas betrifft die Familiensorgen. Nicht nur, daß die verschiedenen Notstände in Familien wahrgenommen und weitmögliichst Hilfe gebracht wird; es stehen auch vier hauptamtliche FamSflienihelfertanen in ständigem Einsatz, wenn die Frau und Mutter aus irgendeinem Grund ihren Dienst in der Familie nicht zu leisten vermag. — Hierher gehört auch, die Befürsongung der Familien von Inhaftierten

und dieser selbst, um sie wach Vetrbüßung der Strafe wieder in den Arbeitsprozeß und in die Wirtschaft einzugliedern.

In Kärnten muß es noch immer ine Flüchtlingsfürsorge geben, weil immer noch Flüchtlinge aus dem südlichen Nachbarland kommen. Die Erforschung der Beweggrund für die Fluchlt aus der Heimat, dliie: erste Hilfeleistung, Arbeitsbeschaffung und Beratung, wie es weitergehen soll, ist Garilfcas-arbeit an den NeufflüchtMngen. Die bereits ansässig gewordenen, heimatverMebenien Familien werden im Rahmen der allgemeinen FamMienfürsorge betreut.

Eine neue Aufgabe Ist der Caritas geworden durch den Einsatz von Gastarbeitern, welche für sich und ihre meist kinderreichen, aWiien Familien in der Heimat Kleiidlungy Wäsche und verschiedene Effekten erbitten.

Der ständige Berankingsdienst, der Auskunft und Weisungen gäbt — ob es sich um Auswandererberaituing oder Beratung in sözialreehitffichen Fragen, um Einreichung von Ansuchen, um Zuerkenniung von Pensionen, Hilflosenzuschüsse und damit verbundene Vorsprachen bei Behörden handelt —, ist ein weiteres Gebötet karitativer Tätigkeit,

Besonderen Einsatz verlangten die schweren Hochwasserkatastrophen der letzten bedielen Jahre.

Hier mußte zunächst Soforthilfe durch Bar-geiMzuteiliungen gebracht wenden. Es folgten LebensmitrteWfen und Zuteilung von Sachhilfen.

Um den Abverkauf des für den Landwirt so notwendigen Väiehstandes zu verhindern, wurde ine Füttermittelaktion, eine Heu- und Kunstdüngeraktion gestartet. Erfolg: 18 Waggons Futtermittel (Kraftfutter), 12 Waggons Heu und zehn Waggons Kunstdünger. Es mußten und müssen noch Hilfen geboten werden bei Instandsetzung der durch die Katastrophe beschädigten Wohn- und Wirtschaftsgebäude und bei Beschaffung des not-, wendigsten tavemtars. — Die Mittel für diese bedeutenden Hilfeleistungen flössen aus Spenden- und Opferbeträgen sowie aus reichlichen Sachspenden dies In- und Auslandes. 3,5 Millionen Schilling an Bargeld und Sachspenden im Betrag von rund 1,5 Millionen Schilling konnten eingesetzt werden — ein schöner Beweis für dd Opfer- unid Hilfsbereitschaft unserer guten heimischen Bevölkerung, aber auch der Solidarität der österreichischen Caritasstellen, welche allein 2,5 Millionen Schilling in Bar- und Sachspenden bereitgestellt halben.

Daß die Caritas in den laufenden Klata-strophenfäfflen und Notständen (Brandunglück, Unfälle, Krankheit und Todesfälle) einzuschreiten hart und Hilfe bringt, ist selbstverständliich. — Auch über die Grenze der österreichischen Heimat hinaus ist die Caritas zu Hufe gerufen umid beredt. Hingewiesen sei nur auf die Hilfsaktion für das hungernde Indien, zu welcher die Kärntner Caritas den Betrag von 1,648.000 SchdÄng beitragen konnte (die gesamtösterreichfeche Caritas brachte 25,5 Millionen Schölling auf).

Um all diesen Aufgaben, die der Gairäitas gestellt sind, gerecht werden zu können, muß sie immer wieder an das gute Herz der Mitmenschen appellieren — kann es immer mit Erfolg tun. Jedem Spendier dankt für sein Opfer das Bewußtsein, Mitmenschen in ihrer Not geholfen zu haben.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung